13.05.2022

Ist mit dem kompakten VW ID.3 eine Familien-Urlaubsfahrt möglich?

ACE-Experte Constantin Hack war mit dem VW ID.3 in den Familienurlaub nach Norddeutschland unterwegs. Hier schildert er seine Eindrücke.

Ist der VW ID.3 ein Urlaubsauto? Wir fragen Constantin Hack, ACE-Experte für Elektromobilität.

 

Kann der VW ID.3 Langstrecke?

Ja, der ID.3 mit dem großen Akku ist uneingeschränkt langstreckentauglich. Wir sind vollbeladen 650 Kilometer einfache Strecke gefahren und mussten dafür nur zweimal etwa 15 Minuten laden, und das bei Temperaturen um den Gefrierpunkt Die beiden Stopps hätten wir mit kleinen Kindern an Bord aber sowieso gebraucht.

 

Gab es Probleme beim Laden?

Nein, das hat wunderbar geklappt! Kein Vergleich dazu, wie ich die gleiche Strecke vor vier Jahren gefahren bin. Damals gab es zum Beispiel noch keine High Power Charger, also Ultra-Schnelllader mit Ladeleistungen von bis zu 350 kW. Da lädt der ID.3 dann in 20 Minuten über 200 Kilometer nach. Wir waren jedoch am Osterwochenende unterwegs und haben auf dem Rückweg in einem Ladepark einen der letzten freien Schnelllader erreicht - sonst hätten wir eben eine Viertelstunde warten müssen.

 

Bietet der ID.3 genug Platz und Komfort für die ganze Familie?

Wir waren zehn Tage unterwegs – mit zwei kleinen Kindern, die gerade zwei und fünf Jahre alt sind. Was das Kofferraumvolumen angeht, kommt der ID.3 da an seine Grenzen. Mit dem großen Akku ist er allerdings auch nur als Viersitzer ausgelegt. Wir haben den doppelten Boden rausgenommen und das Notladekabel zuhause gelassen, dann haben aber sogar die Winterklamotten, Inline-Skates und Skateboards noch reingepasst. Und tatsächlich hatten wir noch Schnee auf dem Hinweg und vor Ort ausgiebige Touren am Deich gemacht. Wenn die Kinder größer wären, hätten wir vielleicht eine Dach- oder Heckbox. Es ist halt ein Fahrzeug der Golf-Klasse.

 

Was könnte besser sein?

Was allerdings verbesserungswürdig ist: Das VW-Navi schlägt nur eine einzige Route inklusive Ladestopps vor. Wer davon abweichen möchte, muss Ladesäulen separat und am besten im Vorfeld recherchieren. Wir wollten zum Beispiel etwas essen gehen und planen mit den Kids gerne attraktive Stopps mit Sehenswürdigkeiten oder außergewöhnlichen Spielplätze ein – und die finden sich eben nicht immer am erstbesten Schnelllader.