01.03.2024

Zehn goldene Reifen-Regeln – Wie man Pneus pflegen sollte

Die Beine unserer Autos finden häufig zu wenig Beachtung. Dabei sind moderne Pneus gar nicht so anspruchsvoll, wenn man einige wenige Regeln beachtet.

Reifen sind häufig die Stiefkinder unserer Autos. Kaum einer achtet wirklich auf den Zustand der schwarzen Rundstücke und geht pfleglich mit ihnen um. Dabei sind sie die einzige direkte Verbindung zwischen Auto und Straße.

Eine minimale Aufstandsfläche, je Reifen kaum größer als zwei Postkarten, entscheidet über Fahrverhalten und Bremsweg, Spritverbrauch und Lenkverhalten - ja, im Extremfall sogar über Leben und Tod. Beste Argumente also, sich in Zukunft besser um seine Reifen zu kümmern. Hier kommen die dafür zehn besten Tipps:

1. Achten Sie auf den Reifendruck

Die regelmäßige Kontrolle des Reifendrucks (idealerweise einmal im Monat) ist der einfachste Weg zu einem langen Reifenleben. Und für eine sichere Fahrt.

Schon bei einem halben Bar zu wenig Reifendruck verändern sich Fahreigenschaften, Bremsweg und Kurvenlage. Zudem erhöhen sich der Verschleiß sowie der Rollwiderstand und damit der Verbrauch.

Tests haben ergeben, dass ein um 20 Prozent zu niedriger Reifendruck zu einem um bis zu 30 Prozent höheren Reifenverschleiß führt. Bei den meisten Modellen steht der empfohlene Reifendruck in der Tankklappe oder im Einstiegsbereich auf der Fahrerseite.

2. Fahren Sie mit Gefühl

Ein grobes Überfahren von Bordsteinkanten kann die Reifenstruktur killen. Vor allem die Reifenflanke ist schnell zerstört und lässt sich dann nicht mehr reparieren. Ein Austausch ist zwingend nötig. Tipp: Möglichst immer langsam und im rechten Winkel über Bordsteinkanten fahren.

3. Machen Sie eine Auto-Diät

Vor allem für ältere Reifen ist ein Überschreiten des Gesamtgewichts pures Gift. Sie können dabei sogar platzen. Die Kombination von hohem Gewicht, hohen Außentemperaturen und zu niedrigem Reifendruck sorgen für einen dauerhaften Schaden am Reifen. Deshalb achten Sie auf die Zuladung und räumen Sie überschüssige Gegenstände aus dem Auto.

4. Treiben Sie es nicht auf die Spitze

Spitze Gegenstände im Gummi wie Nägel müssen schnellstens fachmännisch entfernt werden, bevor sie sich ins Reifeninnere bohren. Befinden sich die Fremdkörper in der Lauffläche, lässt sich der Reifen oft noch mit einem Spezialkit für wenige Euro reparieren. Sitzen sie in der Seitenwand, muss der Reifen getauscht werden.

5. Reinigen Sie Reifen richtig

Hochdruckreiniger mit ihrem scharfen, oft auch heißen Wasserstrahl sind ein Problem für jeden Reifen. Treffen sie im rechten Winkel auf die Flanken, wirken sie wie Pfeile und können das Gewebe angreifen, spröde machen oder sogar zerstören.

Auch jede Art von scharfen Reinigern mit Lösungsmitteln, Ölen und Chemikalien sind tabu. Am besten reinigen Sie Ihre Reifen mit klarem Wasser und etwas Spülmittel oder Seife sowie einer groben Bürste.

6. Stimmt Ihre Einstellung?

Eine korrekte Spureinstellung beugt einer ungleichmäßigen Abnutzung des Reifens vor. Sind die Achsen falsch eingestellt, kommt es zu einseitigem Verschleiß. Experten raten deshalb, mindestens einmal im Jahr die Spureinstellung überprüfen zu lassen.  

7. So läuft es wieder rund

Ein rund laufendes Rad ist die Grundlage für Fahrsicherheit und Komfort. Nur, wenn der Reifen richtig ausgewuchtet ist, kann er seine Eigenschaften optimal auf die Straße bringen. Schon das Durchfahren von Schlaglöchern oder ein Bordsteinrempler können zu einer Unwucht führen. Die führt zu Lenkradflattern, höheren Geräuschen, schlechteren Fahreigenschaften sowie erhöhtem Verschleiß. Das Auswuchten der Reifen ist nur in der Werkstatt und mit entsprechendem Gerät möglich. Die Kosten dafür liegen bei rund 20 bis 30 Euro pro Satz.

8. Aufs richtige Lager kommt es an

Wohin mit den Reifen nach dem Wechsel? Werden sie zuhause gelagert, sollte der Ort möglichst kühl, trocken und dunkel sein. Ideal sind Garagen oder Keller.

  • Nie mehr als vier Reifen übereinanderstapeln und einseitige Belastungen vermeiden.
  • Kompletträder am besten flach liegend oder hängend lagern
  • Reifen ohne Felgen hochkant stehend.
  • Aufgepasst: nicht mit Fetten, Ölen oder Kraftstoffen in Berührung kommen lassen.

9. Die alten Dinger müssen runter

Je nach Fahrweise halten Reifen durchschnittlich 40.000 Kilometer. Ein Richtwert, wann Reifen ausgewechselt werden sollten, gibt es nicht. Solange die gesetzlich vorgeschriebene Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern eingehalten wird, können Reifen weitergefahren werden. Doch eine aggressive Fahrweise, die direkte Sonneneinstrahlung oder Beschädigungen lassen Reifen schneller altern. Bei alten Reifen verhärtet sich das Material, das Gummi wird spröde, es entstehen kleine Risse, die Haftung verschlechtert sich deutlich. Experten raten, Reifen spätestens nach sechs Jahren zu tauschen.

10. Übertreiben Sie es nicht

Jeder Reifen ist für ein bestimmtes Höchsttempo gebaut und zugelassen. Der sogenannte Speed-Index auf der Reifenflanke gibt Auskunft, wie schnell die Reifen fahren dürfen. Der Geschwindigkeits-Index reicht von P (bis 150 km/h) bis ZR (über 240 km/h). Das wird von den Reifenherstellern im Labor auf dem Rollenprüfstand getestet. Werden Reifen zu lange deutlich über die zugelassene Höchstgeschwindigkeit gefahren, werden sie zu warm, es kann zu Ablösungen des Profils kommen und sogar zu Reifenplatzern.

Weitere Tipps bieten die ACE-Reifen-Ratgeber-Seiten.