10.11.2020

Wallbox-Förderung – Fragen und Antworten

Was genau wird gefördert? Wer kann Anträge stellen? Und wie viel Geld gibt es überhaupt? Die neue Wallbox-Förderung ist relativ unbürokratisch – Fragen wirft sie im Detail aber trotzdem auf.

Update vom 4. September 2023: Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr hat im Bundesanzeiger eine neue Förderrichtlinie "Solarstrom für Elektrofahrzeuge" veröffentlicht. Gefördert werden nun komplette Anlagen, die aus einer Photovoltaik-Anlage (Solarzellen, Wechselrichter), stationärem Stromspeicher (Akku) und Lademöglichkeit (Wallbox) bestehen sowie deren Installation. Eine Antragstellung ist ab dem 26. September 2023 möglich. Berechtigt sind private Eigentümer von Wohngebäuden, die diese selbst und in Deutschland als Erstwohnsitz bewohnen. Ein Elektroauto muss vorhanden oder bestellt sein, wobei Kauf oder Leasing möglich ist. 

Update vom 31. Mai 2022: Eine Neuauflage der Wallbox-Förderung ist nicht geplant.

Update vom 27. Oktober 2021: Auch das im Juli zur Wallbox-Förderung bereitgestellte Budget ist aufgebraucht. Laufende Anträge werden jedoch weiterhin berücksichtigt. Ob die Förderung erneuert wird, entscheidet die kommende Bundesregierung.

Update vom 16. Juli 2021: Das Bundesfinanzministerium stellt weitere 300 Millionen Euro für das Wallbox-Förderprogramm bereit. Finanziert wird die Aufstockung aus dem Energie- und Klimafonds.

Update vom 8. Juli 2021: Schlechte Nachrichten für Wallbox-Interessenten: Die staatliche Förderbank KfW hat mitgeteilt, dass der Fördertopf für Wallboxen leer ist. Bisher wurden insgesamt 500 Millionen Euro ausgeschüttet. Antragsteller, die bereits eine Bestätigung bekommen haben, müssen jedoch nicht um ihr Geld bangen: Ihnen ist der gewährte Zuschuss sicher. Eine weitere Aufstockung der Fördergelder wurde vom Bundesverkehrsministerium angeregt. Derzeit bittet die KfW jedoch, keine neuen Anträge zu stellen.

Update vom 12. Februar 2021: Der Bund hat das Fördervolumen für private Wallboxen aufgestockt. Aktuell stünden 300 Millionen Euro an Fördermitteln zur Verfügung, hieß es auf Nachfrage beim Verkehrsministerium. Beim Start Ende November lag der angesetzte Betrag noch bei 200 Millionen. Die Aufstockung war nötig: Bei 900 Euro Zuschuss pro Wallbox hätten rechnerisch 222.222 Ladepunkte gefördert werden können. Zum 31. Januar zählte die Kreditanstalt für Wiederaufbau schon 192.281 Anträge auf insgesamt 237.507 Ladepunkte. Das entspricht laut KfW einem Zusagevolumen von knapp 214 Millionen Euro.
Auch mit der Aufstockung sind also mehr als zwei Drittel des Volumens rechnerisch schon ausgeschöpft. Angesichts der hohen Nachfrage bei begrenztem Fördervolumen ist für Interessenten Eile geboten.

Update vom 24. November 2020: Mit einer breit angelegten Wallbox-Prämie will die Bundesregierung den Bau privater Elektroauto-Ladestationen fördern. Eine Antragstellung ist seit dem 24. November 2020 möglich. Die wichtigsten Fragen und Antworten.

Was wird gefördert?

Gefördert wird eine komplette Anlage, die Solarstrom erzeugen, speichern und ein Elektroauto laden kann, also die Komponenten Photovoltaik-Anlage (Solarzellen, Wechselrichter), stationärer Stromspeicher (Akku), Lademöglichkeit (Wallbox) sowie die Installation.

Diese Kombination soll dazu führen, dass Strom zum Fahren und Wohnen selbst erzeugt wird. Wenn das Elektroauto bereits voll oder nicht vor Ort ist, kann der Stromspeicher Strom aufnehmen und im Haushalt abgeben.

Mit einer optionalen bidirektionalen Wallbox, die deutlich mehr kostet, aber auch höher gefördert wird als eine herkömmliche, kann auch die Batterie des Autos zusätzlich als Stromspeicher dienen, also auch Strom für die Hausversorgung oder den stationären Speicher abgeben.

Eine direkte Stabilisierung des allgemeinen Stromnetzes durch die Einspeisung (und Vergütung) selbst erzeugten Stroms ist nicht erwünscht. Der Strom muss vorwiegend zum Laden des Autos und des Speichers genutzt werden, ein Überschuss muss dann vorranging zum Wohnen genutzt werden und kann, wenn noch immer Überschuss vorhanden sein sollte, nachrangig ins Stromnetz der allgemeinen Versorgungeingespeist werden.

Trotzdem wird durch die dezentrale private Stromerzeugung das Stromnetz stabilisiert.

Wer wird gefördert?

Antragsberechtigt sind nur private Eigentümer von Wohngebäuden (keine Wohnungseigentümer), die diese selbst und in Deutschland als Erstwohnsitz bewohnen. Zudem muss ein Elektroauto vorhanden oder bestellt sein, wobei Kauf oder Leasing möglich ist.

Weitere Förderbedingungen auf einen Blick:

  • Kauf und Anschluss von Ladestation, Photovoltaikanlage und Solarstromspeicher werden gleichzeitig umgesetzt, und es ist bisher noch keine verbindliche Bestellung der Komponenten erfolgt.
  • Die Komponenten werden fabrikneu bestellt.
  • Der erzeugte Strom wird überwiegend für das Elektroauto und den Eigenverbrauch genutzt.
  • Wurde eine der Komponenten, beispielsweise die Wallbox, bereits gefördert, ist keine weitere Förderung möglich.
  • Eine bereits erhaltene Förderung für das Elektroauto beeinflusst die Förderfähigkeit nicht.

Detaillierte Informationen sind auch auf den Internetseiten der KfW zu finden.

Welche Schritte Sie zur privaten Lademöglichkeit führen, zeigt Ihnen unser Ratgeber "Wallboxen – Die Stromtankstelle für Zuhause".

Wie viel Geld gibt es?

Die Förderbeträge sind abhängig von der Leistung der Photovoltaikanlage und des Speichers. Hinzu kommt eine Pauschale für die Ladestation. Insgesamt liegt die Förderung bei maximal 10.200 Euro.

Wie komme ich an die Förderung?

Die Anträge können ab 26. September 2023 bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau gestellt werden.

Detaillierte Informationen zur Antragstellung bietet die KfW.

Welche Ladeleistung benötige ich?

Wallboxen gibt es in unterschiedlichen Leistungsstufen von rund 2,7 bis 22 kW. Je höher der Wert ist, desto schneller ist der Akku voll. Die Förderung gibt es aber ausschließlich für 11-kW-Boxen. Das ist nicht optimal für Fahrer der wenigen E-Modelle, die schneller laden – sie können die volle Ladegeschwindigkeit nicht ausnutzen. Für Halter von E-Mobilen mit schwächeren Bordladern ist das hingegen weniger problematisch. Sie laden zwar langsamer, dürften dank der Förderung aber in der Regel trotzdem billiger an die Wallbox kommen, als wenn sie ein langsames Gerät ohne Förderung kaufen würden. Außerdem macht die höhere Ladeleistung die Installation zukunftssicher – etwa, wenn ein neues E-Auto angeschafft wird.

Welchen Stecker brauche ich?

Die meisten E-Autos in Europa nutzen heutzutage den Typ-2-Standard, erkennbar an den sieben Polen und der abgeflachten Oberseite. Lediglich einige ältere Modelle, etwa die ersten Nissan Leaf, haben einen runden, fünfpoligen Typ-1-Stecker. Wer eine Wallbox ohne fest installiertes Ladekabel wählt, kann mit Adaptern beide Typen betanken. Ist das Ladekabel mit der Box verbunden, sind derartige Lösungen in der Regel nicht möglich. Trotzdem dürfte letztere Variante für die meisten Nutzer die praktischste sein. Auch, weil das fahrzeugeigene Kabel für die öffentliche Ladesäule im Kofferraum bleibt und nicht vergessen werden kann.

Was kostet eine Wallbox?

Die Preise liegen zwischen knapp 500 und über 2.000 Euro je nach Ladeleistung und Funktionsumfang. Dazu kommen die Installationskosten, die stark von den örtlichen Gegebenheiten abhängen.