29.10.2018

Deutschland: Schwangau – Im Schlosspark

Ohne Schloss Neuschwanstein wären Bayern-Bildbände ärmer. Aber auch jenseits des Märchenschlosses ist die Region unterm Tegelberg zauberhaft.

Man kann ja ein unromantischer Knochen sein, aber wer im winterlichen Himmelblau über die Loipe gleitet, auf die Colomans-Kirche zu, dem muss einfach das Herz aufgehen.

Schlossquartett vor malerischer Kulisse

Auch Schloss Bullachberg thront in der Sichtachse auf Neuschwanstein und Hohenschwangau, ein stattlicher Walmdachbau mit Rundturm, 1905 für den Münchner Unternehmer Emil Papenhagen erbaut. Heute ist es eine ökologische Landwirtschaft, mit Ferienwohnungen und Kulturzentrum. Heiter blickt das hübsche Schloss nun auf die langlaufenden Menschen, es hat seine achtsame Bestimmung gefunden unter den vier Schlössern. Und auch wer sich mit Grausen von dem massentouristischen Auftrieb abwendet, von den wuseligen Asiaten mit den Selfiesticks, wenige Loipen- oder Gehminuten entfernt liegt eine bezaubernd stille Natur. Für die Wittelsbacher gehörte das Streben hinaus in die Natur dazu, aber bitte eine Natur, die Kunstform der Gartenarchitekten war.

Wo einst die Hautevolee lustwandelte

Nachdem Kronprinz Maximilian, der spätere König Max II., Schloss Hohenschwangau fertiggestellt hatte, erwarb er weit drunten unter den steilen Felsen im Rohrachfilz Grundstücke. 1837 gab es bereits erste Pläne für einen Schlosspark von Carl August Sckell, dessen Onkel Ludwig Sckell den unvergleichlichen Englischen Garten in München schuf. Nach Sckells Tod übernahm Peter Joseph Lenné und gestaltete einen typischen englischen Landschaftspark, wo mit der Anlage von Solitärbäumen, mit Sichtachsen und Baumgruppen Weite und Größe vorgetäuscht werden sollte. Alle Wege, die es heute noch gibt, existierten schon vor 160 Jahren. Wo heute die Füssener und Schwangauer ihre Hundespaziermeile haben, da flanierte weiland die feine Gesellschaft durch diesen wunderbaren Schwanseepark.

Vom Schwanseepark lohnt der Aufstieg zu den Resten der Burg Frauenstein

Nach dem Tode Maximilians II. verlor der Park seine Bedeutung, er ist heute ein Landschaftskleinod und im Winter besonders romantisch. Je nach Schneelage mag man den Fischersteig hinaufklettern, der sich durchaus zackig in Serpentinen nach oben windet bis zu einem Abzweig nach Frauenstein, die westlichste der vier benachbarten Burgen der mächtigen Herren von Schwanstein. Wenig ist noch übrig und doch ist das ein ganz eigener stiller Platz dort oben in den Felsen. Allein das Ostallgäu hat schließlich 25 Schlösser, Ruinen, Mauerreste, eine echte Burgenregion ist das! Apropos oben: Der Schutzengelweg und eine markierte Skitourenaufstiegsroute führen von der Tegelbergtalstation hinauf zur Rohrkopfhütte, wo man – genau – des Kinis Schloss aus einer ganz neuen Perspektive bewundern kann!

Reiseinformationen

Ski Alpin: Der Tegelberg lockt mit einer zackigen Abfahrt, die auf einer Länge von 4,2 Kilometern einen Höhenunterschied von 900 Metern überwindet. Für Anfänger und Kinder gibt es zwei kleine Lifte an flachen Hängen, auch mit Nachtskibetrieb; Skigebiete in Tirol erreicht man in 20-30 Autominuten.

Nordisch: Im Bereich Schwangau besteht ein ca. 30 Kilometer langes Loipennetz, darunter eine beschneite, 2,0 km lange Rund-Loipe am Schloss; Pistentourengehen ist möglich am Buchenberg, zur Rohrkopfhütte und zur Drehhütte, von der man auf der Forststraße ins Tal hinabrodeln kann.

Spezielles: Zünftig einkehren und genießen mit Blick auf die Königsschlösser kann man im Schlossbrauhaus. Viel Wissenswertes rund um die Wittelsbacher, des „Kinis“ Familie, vermittelt das Museum der Bayerischen Könige. Im Festspielhaus am Ufer des Forggensees erzählt das Musical „Ludwig2“ die Lebensgeschichte des Märchenkönigs. Königlichen Badegenuss mit Sauna- und Wellnessbereich bietet die Kristall-Therme Schwangau.

Weitere Informationen rund um den Erlebnisraum Schlosspark bieten der Tourismusverband Ostallgäu und die Tourist-Information Schwangau

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