27.08.2020

Für Anfänger und Kletterfreudige

Urlaub mit dem Caravan oder Wohnmobil ist dank Corona zurzeit stark im Trend. Doch was tun, wenn man keine mobile Wohnung kaufen kann oder will? Als Lösung für Autourlauber bieten sich Fahrzeug-Zelt-Kombinationen an. Das Schöne an diesen Kombinationen: Das Aufbauen geht meist einfach ohne Gestänge-Mikado.

Für Anfänger: Das Zelt dockt am Auto an

Die Zeiten, in denen übermüdete Reisende einfach die Rückenlehne des Sitzes umgeklappt haben, um so die Nacht im Auto zu verbringen, sind längst vorbei. Vielleicht erinnern sich ältere Semester noch an verspannte Schultern und eingeschlafene Extremitäten. „Rücken“ war noch kein Thema, Komfort schon gar nicht. Mittlerweile gibt es deutlich bequemere Möglichkeiten, im oder beim eigenen Auto zu übernachten. Dazu dienen Zelte, die vor die Heckklappe platziert und mittels Schleuse direkt ans Auto andocken. Sie ermöglichen, das Platzangebot des Fahrzeugs – etwa den Kofferraum eines Kombis oder eines SUV – einfach zu nutzen. Man muss also nicht aus dem Zelt, um Gegenstände aus dem Auto zu holen.

Die Zelte können oftmals, wie etwa das von Skoda angebotene Campingzelt, modular um eine Anbau- und Schlafeinheit erweitert werden. Der Aufbau dieser Zelte gelingt leicht: Hier wird meistens gepumpt (manuell oder elektrisch) satt mühsam Stangen zu sortieren und zu verbinden. Der Abbau gestaltet sich ebenfalls unkompliziert: Ventile öffnen, Luft entweichen lassen und zusammenpacken.

Das Prinzip „Andock-Zelt“ funktioniert natürlich auch bei höheren Fahrzeugen wie etwa bei einem VW Bus. Die Zelte lassen sich entweder am Heck oder seitlich anschließen. Sie sind natürlich höher, so dass man in ihnen stehen kann. Sie eignen sich als Wohnraum oder auch zum Schlafen, so dass der Bus kein Campingfahrzeug sein muss. Wer erst einmal das Zelten testen möchte, ist mit diesen vergleichsweisen günstigen Varianten (ab rund 400 Euro) gut bedient.

Für Pick-up-Modelle gibt es maßgeschneiderte Lösungen

Wem die Andock-Zeltlösungen zu bodennah sind, der kann alternativ in die Höhe gehen. Pick-up-Besitzer haben zum Beispiel die Möglichkeit, die Ladefläche mittels Zelts in einen kleinen Camper zu verwandeln. Die Zelte gibt es in verschiedenen Varianten: als klassisches Zelt oder als festen Kabinenaufsatz. Letzter ist eher für Menschen gedacht, die öfter Abenteuer-Urlaub planen. Reicht der Platz auf der Ladefläche nicht: kein Problem. Dafür gibt es, wie für den Mitsubishi Pick-up L200, eine Kombination aus Ladefläche- und Dachzelt. Die Schlafkabine ist auf dem Dach, der Wohnbereich reicht über die Ladefläche des L200. Die Mitsubishi-Lösung lässt sich einfach aufblasen, eignet sich somit auch für Gelegenheits-Camper. Pick-up-Zelte sind schon deutlich teurer als die Auto-Varianten. Rund 3000 Euro muss man schon anlegen.

Die Kletterlösung: Schlafen auf dem Fahrzeugdach

Sind sie als Kind gerne in Baumhäuser geklettert? Dann sind sie fürs Campen auf dem Fahrzeugdach bestens vorbereitet. Dachzelte gibt es für fast jedes Fahrzeug, ausgenommen Cabrios. Wichtig ist nur, dass ein Dachträger am Fahrzeugdach montiert werden kann. Die Zelte werden in verschiedenen Größen angeboten, zum Teil ragen sie über das Fahrzeugdach hinaus. Zu beachten ist die zulässige Dachlast des Fahrzeugs. Außerdem dürfen das Gewicht von Dachzelt, Dachträger, Insassen und Gepäck nicht das zulässige Gesamtgewicht überschreiten. Dachzelte unterscheiden sich in der Größe. In XXL reichen sie über das Fahrzeugdach hinaus und erinnern an eine Aussichtsplattform.

Praktisch sind Schalenmodelle. Hier befindet die Zeltkonstruktion in einer festen Schale ähnlich wie eine Skibox. Auf dem unteren Teil wird geschlafen, das obere Teil wird beim geöffneten Zelt Teil des Daches. Ist das Zelt einmal aufs Fahrzeugdach gewuchtet und befestigt, gestaltet sich der Aufbau des Dachzeltes leicht. Entweder wird der obere Schale mittels Muskelkraft hochgekurbelt oder über Gasdruckdämpfer hochgedrückt. Ein wichtiges Utensil für diese Art des Campens ist eine Leiter, mit der man den Höhenunterschied bewältigen.

Wer nicht weiß, ob die Anschaffung (ab rund 1500 Euro, häufig aber mehr) etwas fürs zukünftige Urlaubsleben taugt, kann ein Dachzelt auch mieten, manchmal sogar gleich mit einem passenden Unterbau dazu. So offerieren etwa Land Rover-Händler den neuen Defender samt Dachzelt zum Mieten.

Seit mehreren Generationen bewährt: das Zelt auf einem Anhänger

Immer am Fahrzeug sind die Zelt-Systeme, die in einem Anhänger transportiert werden. Das Zelt ist auf einem Anhänger verstaut, der Anhänger ist Bestandteil der Zeltkonstruktion und dient zum Beispiel als Schlafstätte. Die Montage erfolgt je nach Anbieter manuell oder geschieht (fast) automatisch mittels Luftdrucks. Diese Zelt-Variante eignet sich aber aufgrund des hohen Anschaffungspreise (ab rund 10.000 Euro) für Menschen, die regelmäßig campen wollen. Außerdem benötigt man ein Fahrzeug mit Anhängerkupplung.

Vergleichen Sie unsere Preise und Leistungen zur Pannenhilfe mit denen des ADAC.

Zum ADAC-Leistungsvergleich