29.10.2018

Italien: Meransen – Mit Cavaliere

Auf dem Weg südwärts, bleibt Meransen oft links liegen, dabei ist das eine perfekte Winter-Genussregion gleich hinterm Brenner.

Heiratest du und hast deine Braut verloren? – wird Timo gefragt, trägt er doch Zylinder und ein Sakko auf der Piste. Aber Timo ist Pistencavaliere, beantwortet Fragen nach dem Gebiet, verteilt Tempotaschentücher für Rotznasen, Gummibärchen für Kids. Eine nette Geste, ein Hingucker. Zweifellos käme das Skigebiet Jochtal auch ohne den Cavaliere aus, denn die Aussicht rüber in die Dolomiten mit den markanten Geislerspitzen ist Eyecatcher genug. Das Jochtal und der „Sonnenglatzkopf“, der Gitschberg, die sich 2011 zusammengeschlossen haben, haben einen Sprung zum vollwertigen Skigebiet gemacht.

Ein Winzer macht Winterurlaub

An der Talstation in Meransen steht ein Papa mit kleinem Sohnemann. Der Papa hat im Winter ein klein wenig mehr Zeit, da ruhen seine Reben. Manni Nössing, Winzer aus Brixen, macht große Weine, die ihren Charakter vom Eisacktal haben. Es geht um Steillagen, das Klima tendiert hier „manchmal ins Tropische.“ Manni ließ Laub an seinen Reben, denn auch die Reben vertragen die totale Sonnenexposition nur schlecht. „Ich wollte nicht mehr Weine machen, die wie ein aufgeblasener Silikonbusen sind. Ich wollte sie elegant und leicht.“

22 charmante Almen laden auch im Winter zu einer Einkehr ein

Ob Manni elegant Ski fährt, sei dahingestellt, eher ein bisschen brachial, aber die Eleganz liegt im Wein und Gäste lieben eben diese einzigartig heitere Kombination. Wer sagt denn, dass man auf Hütten einen Jagertee trinken muss? Mannis Kerner hat ungleich mehr Charme und die Ski-und Almenregion mit Mühlbach, Meransen, Vals und Rodeneck bietet 22 charmante Almen auf, die im Winter bewirtschaftet sind! Die schönsten? Schwer zu sagen, aber die Rodenegger Alm, jenes Hochplateau zwischen 1700 und 1950 Metern, die sich ganz dem Langlaufen und Winterwandern – und Einkehren! – verschrieben hat, ist einzigartig im Alpenraum. Und die Fane Alm, ganz hinten im Jochtal, könnte Pate gestanden haben für die romantisch-perfekte Almensiedlung – und retour führt auch noch eine launige Rodelbahn.

Brixen bietet Altstadtidyll und Traumpisten auf der Plose

Zum Gesamtkunstwerk gehört noch Brixen mit Altstadtidyll und seiner Plose, was wohl die Bloße, die Karge bedeutet. Sie ist aus dem Dornröschenschlaf erwacht: Die Plose legt weite, sonnige Pisten zu Füßen, die legendäre Talabfahrt „Trametsch“ mit neun sehr selektiven Kilometern. „Wer die Trametsch in einem Zug durchfährt, darf bescheiden von Kondition sprechen“, meint Manni Nössing. Und sie lädt Winterromantiker ein auf Winterwanderwege „on mountain“. Elf Hütten offerieren Wein und wertige Schmankerl und das Rosa Alpina, einst als Lungensanatorium konzipiert, hat eine Aussicht, die sogar kurzzeitig die Comtissa, einen Brut Riserva Sekt, vergessen macht.

Reiseinformationen

Ski Alpin: Traumpisten findet man im Skigebiet rund um Meransen-Vals (51 km) und auf der Plose (46 km) in Brixen

Nordisch: Loipen: Highlights sind die Höhenloipe Würzjoch (8 km), die Rundloipe Vals (7 km) und die Rodenegger Almloipe (15 km). Rodeln: Die „Rudirun“ an der Plose ist eine 10 km lange Rodelbahn der Superlative.

Spezielles: Unbedingt probieren sollte man den Wein vom Augustiner Chorherrenstift Neustift. Fünf Weißweinsorten baut das Weingut Manni Nössing auf fünfeinhalb Hektar Rebfläche an. Infos über Italiens nördlichstes Weinbaugebiet findet man auf der Internetseite der Winzergenossenschaft eisacktalWein. Zimmer mit Aussicht: Das Hotel Rosa Alpina auf 1770 Metern ist ein Ort, der aus der Zeit gefallen ist und zeitlos schön. Zu einer Reise durch die Stadtgeschichte laden die Erlebnisführungen durch Brixen ein.

Weitere Informationen bieten die Internetseiten der Ski- & Almenregion Gitschberg-Jochtal, der Brixen Tourismus Genossenschaft und des Skigebietes Plose.

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