27.05.2020

Mich zieht‘s in die Lüneburger Heide

Nicht nur wenn die Erika blüht, lohnt es sich, die Lüneburger Heide bei Wanderungen, Radtouren oder Kutschfahrten zu erkunden, meint unser Autor Wolfgang Polte.

Eines stand in den Sechzigerjahren fest wie Weihnachten und Ostern: Mindestens zweimal im Jahr mussten Eltern und Kinder aus den vier benachbarten Großstädten Braunschweig, Hannover, Bremen und Hamburg in die Lüneburger Heide fahren. Im Frühjahr wurde Spargel mitgebracht, im Sommer und Herbst Kartoffeln und Honig. Ehe Mallorca zur Urlaubshochburg wurde, war es die Lüneburger Heide.

Filmreife Urlaubskulisse

In diesem Jahr wird es wieder so sein. Die rund 110 Kilometer breite und bis zu 130 Kilometer lange größte deutsche Heidelandschaft ist wieder Trend- und Sehnsuchtsziel. Auch meines! Kaum eine andere deutsche Region wurde so viel besungen und war so häufig Filmkulisse. „Grün ist die Heide“, dreimal verfilmt, war 1951 ein Hit mit 16 Millionen Besuchern. Rund um das Fachwerkstädtchen Bleckede, gleich hinter Lüneburg, wurden die Außenaufnahmen gedreht.

Zwischen Stille und Action

Von dort sind es noch fünfzig Autominuten über die B 209 zu meinem liebsten Ferienort Bispingen. Er hat die größte Hotelauswahl, von der kleinen Pension bis zum riesigen „Center Parcs Resort“ (siehe Reise-Info). Der „Heidepark Soltau“ mit Achterbahnen und Karussells ist ganz nah. Um Bispingen beginnen die malerischsten Wanderwege, viele Radrouten und Pferdekutschenstrecken entlang von blühender Erika (Ende Juli bis Anfang September), immergrünem Wacholder und Heidschnuckenherden.

Auf den Spuren des Dalai Lama

Mich zieht es immer zum Wilseder Berg, die mit 169 Metern höchste Erhebung und der beste Aussichtspunkt. Hier meditierte schon der Dalai Lama. Von dort wandere ich den Themenweg „Lila Krönung“, der auch zum mystischen „Totengrund“ führt. Zwei Tage plane ich mindestens ein. Denn der Wanderweg ist 46 Kilometer lang. Obwohl ich Langschläfer bin, starte ich schon gegen fünf Uhr morgens, weil dann noch etwas gruseliger Dunst und Stille über der Landschaft liegen.

Ein Paradies für Radler

Ein Tipp: Wilsede ist autofrei, deshalb parke ich in Amelinghausen, wo jedes Jahr im August die Heidekönigin gewählt wird. Und ein weiterer Tipp für Radler: Wer größere Strecken radeln will, sollte in Celle oder Uelzen starten. Von diesen Städten führen rund 2000 Kilometer Radwege durch die Naturpark-Gebiete.

Wolfgang Polte ist auf jedem Kontinent zu Hause. Der Reisejournalist lebt in Hamburg und gehört zum Ensemble des Kellertheaters in der Hansestadt.

Reise-Info: Hier blüht die Erika

Anfahrt: Mit dem Auto über die A 2 oder A 7, Abfahrten Bispingen oder Soltau Süd und Nord. Bahn: bis Lüneburg, Uelzen oder Celle. Von dort weiter mit Regionalzügen.

Sehenswert: Lüneburg: Altstadt mit Rathaus. Celle: Altstadt und Schloss. Bispingen: Jagdschloss Iserhatsche. Walsrode: Vogelpark. Uelzen: Hundertwasserbahnhof. Hankensbüttel: Otterzentrum, Wilseder Berg.

Schlafen & Schlemmen: Urlaubsspaß für die ganze Familie mit Ferienhäusern, Erlebnisbad und vielen anderen Freizeitanlagen bietet der Center Parc Bispingen. Regionale Spezialitäten genießen und gemütlich übernachten kann man im „Undeloher Hof“. Im Brauhaus Joh. Albrecht in Soltau gibt es würziges, selbst gebrautes Bier und Hausmannskost.

Weitere Infos gibt es auf den Internetseiten der Lüneburger Heide GmbH.

Vergleichen Sie unsere Preise und Leistungen zur Pannenhilfe mit denen des ADAC.

Zum ADAC-Leistungsvergleich