01.07.2016

Rio de Janeiro – Sonne, Strände und Samba

Wenn die Olympischen Spiele beendet sind, purzeln in und um Rio de Janeiro die Preise. Die Stadt am Zuckerhut ist weltbekannt für ihre Strände, etwa die Copacabana oder Ipanema. Aber auch im Umland der südamerikanischen Metropole locken atemberaubende Küstenabschnitte und Kolonialstädte.

Anna und Maria sind froh, wenn alles vorbei ist. "Ähnlich wie die Fußball-Weltmeisterschaft vor zwei Jahren sind die Olympischen Spiele nicht wirklich gut für unser Geschäft", sagen die beiden Schwestern. "Es gab zu viele Demos gleich hinter unserem Strand. Jetzt hoffen wir auf normale Zeiten. Dann kommen sicher auch wieder mehr Urlauber an den Strand."

Ipanema Beach – sicher und schick

Die Brasilianerinnen, beide Mitte vierzig, sind so etwas wie die Königinnen von einem der berühmtesten Strände der Welt. Am Ipanema Beach von Rio de Janeiro versorgen sie zwischen den Abschnitten 8 und 9 ihre Gäste mit Wasser oder frischen Säften und cremen noch weiße Rücken mit Sonnenmilch ein. Weil immer Saison ist, können sie an 365 Tagen im Jahr ihre rund 100 Sonnenschirme und Strandstühle vermieten, zu einem Tagespreis von umgerechnet rund 7,50 Euro. Die Schwestern gehören damit zu den bestverdienenden Frauen der Stadt. Die wirklich Reichen sonnen sich nebenan zwischen Abschnitt 10 und 11. Hier räkeln sich auch die Angehörigen der Mafia, leicht an Goldkettchen und teuren Uhren zu erkennen. Diebe meiden diesen Strandabschnitt wie der Teufel das Weihwasser.

Ansonsten sind Ipanema und der Stadtteil dahinter die sicherste und vor allem die schickste Gegend der Stadt. Hier kann ich ohne Anmache durch die Straßen bummeln, Kaffee und Caipirinha unter freiem Himmel genießen und auf einen freien Tisch im "Garota" warten, wo 1962 der Bossa Nova "The Girl of Ipanema" entstand. Damals hieß das Lokal noch "Veloso" und war eine unter vielen Bars.

Heute ist es ein Spitzenrestaurant, wo es lange Fleischspieße, Tutu (pürierte schwarze Bohnen) und Linguica (köstliche Schweinswürste) gibt, riesige Portionen für gerade einmal 50 Real (umgerechnet rund 13 Euro). Rund um Ipanema ist alles rund 30 Prozent teurer als im Rest der Stadt; aber für deutsche Verhältnisse preiswert. Nach dem Absturz der Währung Real bekomme ich ein 60 Quadratmeter riesiges Appartement in einem Glas-Beton-Hochhaus für gerade 60 Euro pro Nacht.

Die Copacabana

An der Copacabana, berühmter, breiter und länger als die Nachbarin Ipanema, sind nicht nur die Bikinis noch knapper, sondern auch die Preise für Bier (um 2,50 Euro) oder riesige Strandtücher (um drei Euro). Allerdings wird dort mehr geklaut und Touristen bekommen anzügliche Angebote. Nur in dem hintersten Viertel vor dem bizarren Felsgipfel Morro do Leme liegt man sicher und vor allem ruhig. Wohin noch außer zu den Sehenswürdigkeiten wie dem Zuckerhut, dem Corcovado mit der Jesusstatue, den sicheren Favelas oder in die neue Olympia-Stadt?

Rio hat noch mehr Traumstrände

Nur eine halbe Busstunde südlich der Copacapana liegen weitere Traumstrände wie das Surferparadies Prainha und der Grumari-Strand. Hier gibt es keine Langfinger, dafür viele Nackedeis, die sonst verpönt sind. Dahinter beginnt einer der schönsten Küstenabschnitte, die "Costa Verde". An der Küstenstraße "Rodovia Rio-Santos" reihen sich auf 200 Kilometern über 2000 Sandstrände. Vor ihnen leuchtet ein smaragdfarbenes Meer mit rund 370 grünen Mini-Inseln.

Paraty ist die schönste Kleinstadt Brasiliens

Nach zwei Autostunden erreiche ich Angra dos Reis, die Königsbucht. Im 28 Grad warmen Wasser schwimmen Millionen bunte Tropenfische. Per Fähre komme ich von hier auf die "Ilha Grande". Nach 90 Minuten legen wir in Vila do Abraão an, wo Bootsführer schon auf Kunden warten, um sie an weiße Robinsonstrände zu bringen. In einer kleinen Posada finde ich für umgerechnet rund 20 Euro eine Übernachtung, erlebe einen spektakulären Sonnenuntergang und verabschiede mich am nächsten Morgen nach einem köstlichen Frühstück mit Früchten, um nach Paraty zu fahren. Das rund 350 Jahre alte Kolonialstädtchen, UNESCO-Weltkulturerbe seit 1958, gilt als schönste Kleinstadt Brasiliens. Hier wohnten einst Fischer und Goldsucher. In den weißen Brasil-Barockhäusern befinden sich heute Kunstgalerien, Cafés, Bars und Mini-Pensionen. Kurz vor dem Ort genieße ich bei Trindade den letzten Traumstrand dieser Reise. Hier badeten schon Mick Jagger, Angelina Jolie und Brad Pitt. Und ich möchte nie wieder weg.

Touristische Informationen

Beste Reisezeiten: Von Februar bis April liegen die Temperaturen tagsüber zwischen 24 und 30 Grad mit gelegentlichen kleinen und abkühlenden Schauern. Ab Mai ist es trocken und die Temperaturen sind etwas kühler.

Währung: 1 Euro = 3,85 Real. Am günstigsten ist es, die Währung in Brasilien zu tauschen. Am sichersten macht man das tagsüber an einem Geldautomaten der Banken.

Flüge: Schon ab 519 Euro fliegt die Fluggesellschaft Condor nonstop ab Frankfurt. www.condor.de

Mietwagen: Am besten schon vor der Reise reservieren.

Pauschale: Acht Nächte mit Direktflug ab Frankfurt, Transfer und Frühstück im Hotel "Vila Gate Rio" (4*), ab 1190 Euro (p.P./DZ), Infos: ACE Reisebüro, Tel. 0711 530 36 78 oder www.neckermann-reisen.de.

Gut essen: Restaurants sind deutlich preiswerter als in Deutschland. Unser Tipp: "Frontera" an der Rua Visconde de Pirajá 128 in Rio. Ein Hauptgericht mit Dessert ist dort schon für zehn Euro zu bekommen.

Sicherheitstipps: Bares nicht im Geldbeutel tragen, sondern besser lose in der Tasche mitnehmen. Gehen Sie nachts nicht alleine durch unbelebte Straßen.

Weitere Informationen: Brasilianisches Fremdenverkehrsamt: www.embratur.com

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