Reifen - Aufbau, Profile, Reifendruck
Was bedeuten die Zahlen auf meinen Autoreifen? Welche Profiltiefe ist vorgeschrieben? Wie ist ein Reifen überhaupt aufgebaut? Welcher Reifen ist der richtige für mein Auto? Welcher Reifendruck ist der richtige?
Fragen, die sich jeder Autobesitzer mindestens einmal stellt. Reifenhersteller geben hier nur wenige Antworten und meist versteckt.
Infografik Reifen
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Drei Fragen an Henning Renner
Was macht einen guten Reifen aus?
Egal, ob Winter- oder Sommerreifen: Jeder Reifen hat ganz besondere Eigenschaften, die ihn ausmachen und die wichtig für die Wettersituationen der jeweiligen Jahreszeit sind. Der ACE-Reifenexperte klärt auf.
Muss ich neue Reifen einfahren?
Neue Reifen sind nicht sofort uneingeschränkt verkehrssicher, wenn sie frisch produziert die Fabrik verlassen. Der ACE-Reifenexperte erklärt, warum das so ist und was es zu beachten gilt.
Sind ungleichmäßig abgefahrene Reifen gefährlich?
Wenn Reifen an einer Achse stärker abgefahren sind als an der anderen, wirkt sich das auf das Lenkverhalten, die Fahrstabilität und die Verkehrssicherheit aus. Der ACE-Experte verdeutlicht die Konsequenzen.
Reifenprofile
Kennzeichnungen auf den Reifen
Was steht auf dem Reifen?
Auf dem Reifen stehen verschiedene Kombinationen von Zahlen und Buchstaben. Auch werden Symbole mit abgebildet. Doch was bedeuten diese?
Das bekannteste ist wohl die Dimension des Reifen. In unserem Bildbeispiel ist dies die 215/55 R17 98 H.
- Die 215 ist hier die Reifenbreite
- 55 ist das Verhältnis Höhe zu Breite
- R steht für die Reifenbauart Radial. Es kann zusätzlich ein Z davor stehen. Dieses ZR steht für einen Hochgeschwindigkeitsreifen in Radial-Bauweise
- 17 ist der Felgendurchmesser in Zoll
- 98 ist der Lastindex für diesen Reifen
- H ist der Geschwindigkeitsindex
Die vier Zahlen, die oval umrandet sind, beziehen sich auf die Produktionswoche und das Produktionsjahr des Reifens. In unserem Beispiel ist das die Kalenderwoche 37 im Jahr 2019.
XL steht für verstärkte Reifen und M+S (Matsch und Schnee) bedeutet, dass dies ein Winterreifen ist. Sollte das Symbol der Schneeflocke danach fehlen, ist der Reifen nur noch bis Ende Semptember 2024 zugelassen.
Wissenswertes über Reifen
Der Geschwindigkeitsindex gibt Ihnen Auskunft darüber, welche zulässige Höchstgeschwindigkeit hat. In der folgenden Tabelle sind alle Bezeichnungen aufgelistet.
Index | Zulässig bis |
L | 120 km/h |
M | 130 km/h |
N | 140 km/h |
Q | 160 km/h |
R | 170 km/h |
S | 180 km/h |
T | 190 km/h |
U | 200 km/h |
H | 210 km/h |
V | 240 km/h |
Z | 240+ km/h |
W | 270 km/h |
Y | 300 km/h |
(Y) | 300+ km/h |
Im Lastindex ist geregelt, mit wieviel Kilo ein Reifen maximal belastet werden darf. In der folgenden Tabelle sind die gebräuchlisten Lastenindex aufgelistet.
Index | Tragfähigkeit |
85 | 515 kg |
86 | 530 kg |
87 | 545 kg |
88 | 560 kg |
89 | 580 kg |
90 | 600 kg |
91 | 615 kg |
92 | 630 kg |
93 | 650 kg |
94 | 670 kg |
95 | 690 kg |
96 | 710 kg |
97 | 730 kg |
98 | 750 kg |
99 | 775 kg |
100 | 800 kg |
Wie messe ich die Profiltiefe?
Um die Profiltiefe zu messen nimmt man am besten ein Reifenprofil-Messer. Um zu messen schiebt man den Messstab in mehreren Rillen bis auf den Grund und kann das Messergebnis ablesen. Mehrere Messungen an verschieden Lamellen sind notwendig, da der Reifen unter Umständen ungleichmäsig abgefahren sein kann.
Es gibt auch den Trick mit der 1 Euro Münze. Der goldene Rand ist genau 3mm breit. Ist dieser sichtbar, sollte der Reifen getauscht werden. Dies ist aber ungenau.
Welcher Reifendruck ist der richtige?
Der richtige Reifendruck ist in Ihrer Betriebsanleitung des Fahrzeuges in Bar vermerkt. Zusätzlich sind in den meisten Fällen Aufkleber mit dem richtigen Reifendruck auf der Innenseite Ihres Tankdeckels oder aber am Holm der Fahrertür angebracht.
Was ist der Vorteil des richtigen Reifendrucks?
Mit einem optimal gefüllten Reifen haben Sie den richtigen Kontakt zur Fahrbahn.
Ist der Reifendruck, der in Bar gemessen wird, zu hoch, nutzen sich die Reifen unregelmässig ab. Zusätzlich sollten Sie auch den Sicherheitsaspekt beachten. Zu großer Druck wirkt sich auch auf das Bremsverhalten aus.
Ist der Druck im Reifen zu gering, kann es zu erhöhter Schleudergefahr kommen, da die Reifen eine höhere Fahrbahnauflage haben und so schwammig reagieren. Des weiteren erhöht sich durch den größeren Rollwiderstand der Benzinverbrauch und die Abnutzung des Reifen ist schneller.
Wie messe ich den Reifendruck?
Den Reifendruck kann man an jeder Tankstelle mit einem sog, Reifendruckmessgerät messen,
Hierbei sollte man jedoch beachten, das die Reifen kalt sind. Reifen sind schon nach wenigen Kilometern warm und geben falsche Werte an das Prüfgerät.
Tipp: Wenn die Reifen warm sind, füllen Sie diese nicht bis zum angegebenen optimalen Wert auf und kontrollieren Sie später nocheinmal mit kalten Reifen.
Wie oft soll ich den Reifendruck messen?
Prüfen Sie den Luftdruck der Reifen bei jedem zweiten Tanken oder mindestens einmal im Monat.
Typischer Aufbau eines Autoreifens
Aufbau eines Stahlmantelreifens
Ein Stahlmantelreifen besteht in der Regel mindestens aus 8 Komponenten.
Sichtbar ist die Lauffläche mit Ihren Lamellen oder groben Einschnitten. Dieser Pneu besteht aus Kautschuk oder Buna, ein synthetisches Material. Als einzigster Kontakt des Auto mit der Straße entscheidet die Mischung der Lauffläche über den Grip, den Abrieb und den Rollwiderstand.
Da beim Fahren eine elektrostatische Aufladung durch die Reibung der Reifenmischung auf der Fahrbahn enstehen kann, ist eine sogenannte elektrostatische Ableitung eingebaut.
Es folgt eine leitfähige Schicht und eine spiralfömig gewickelte Textilbandage. Darunter sind die zwei Stahlgürtelschichten. Bei einer sind die Stahlfäden quer und bei der anderen längs angeordnet. An den Rändern sind noch Wulst verstärker und das sogenannte Wulstkabel eingebaut. Diese beiden Komponenten geben dem Autoreifen einen sicheren Halt an der Felge.