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Vorn die Sitzgruppe und hinten die Quer- oder Einzelbetten. Bei den Camper-Vans scheint es weitgehend nur stereotype Grundrisse zu geben. Von wegen. Es geht auch anders, zeigen diese fünf Beispiele mit innovativen Ideen.
Nein, das ist kein Schreibfehler. Die kompakteste Camper-Van-Baureihe der 2019 gegründeten Marke Crosscamp aus der Erwin-Hymer-Gruppe wird Adventure ausgesprochen, aber Advtr geschrieben. Warum? Schulterzucken. Vielleicht weil eine junge Marke das für modern hält. Wichtiger ist der außergewöhnliche Grundriss, der Neueinsteigern eine Alternative zum Mainstream anbieten soll.
In der Fahrzeugmitte ist auf der Fahrerseite ein längs angeordnetes Sofa angeschlagen, das sich nachts zu einer Schlafstätte für zwei Personen mit einer Liegefläche von 188 x 133 cm ausklappen lässt. Bei Bedarf kann es aber auch seitlich hochgeklappt werden, um zusätzlichen Stauraum für sperrige Gegenstände, Fahrräder oder sonstiges Sport-Equipment zu schaffen. Deshalb lassen sich für größere Transport-Aktionen auch der flexible, textile Kleiderschrank sowie die praktische Box mit ausziehbarer Toilette ausbauen. Und selbst die modulare Küche ist in Teilen herausnehmbar. An der Seitenwand auf der Fahrerseite kann ein Tisch eingehängt werden, sodass in Verbindung mit den drehbaren Sitzen des Fahrerhauses eine Essecke entsteht.
Der 5,42 Meter kurze Crosscamp Advtr ist hauptsächlich für zwei Personen konzipiert, bei Bedarf könnte die Schlafbank allerdings optional noch mit zwei Gurtplätzen bestückt werden. Und ein Aufstelldach würde – natürlich ebenfalls gegen Aufpreis – für zwei weitere Schlafplätze im Dachgeschoß sorgen. Die flexibelste Ausführung des Advtr-Camper-Vans, wahlweise auf Basis eines Peugeot Boxers oder eines Opel Movano, wird ab 50.000 Euro angeboten.
Auch die Konzernschwester und Einsteigermarke Carado nutzt den kurzen Radstand des Stellantis-Transporters für einen innovativen Grundriss. Beim CV 541 Plus verzichtet das Unternehmen aus Leutkirch auf fest installierte Betten im Wohnraum und verbannt das Doppelbett unter das große, hier serienmäßige Aufstelldach.
Der Clou dabei: Das Schlafzimmer im ersten Stock muss nicht über eine wackelige Trittleiter erklommen werden. Ein richtig bequemer Treppenaufgang, der sich zwischen Fahrerhaus und Wohnraum drängt, führt nach oben. Ergo ist damit der sonst übliche Durchgang vom Wohnraum zur Fahrgastzelle passé. Dafür wird der Raum in dem massiven Treppenkonstrukt für Staufächer und den dort eingebauten Kühlschrank sinnvoll genutzt.
Und keine Angst, auch ohne drehbare Frontsessel verfügt der kompakte Carado über eine bequeme Sitzgruppe, die aus zwei Längssofas im Heck gebildet wird. Natürlich ist ebenfalls ein Küchenblock sowie ein Bad mit Klappwaschbecken und Banktoilette an Bord.
Da der Wohnraum allerdings keinen weiteren Gurtplatz zulässt, ist der Carado CV 541 Plus für zwei Personen ausgelegt. Allenfalls wenn für das Fiat-Ducato-Cockpit auf der Beifahrerseite eine optionale Zweierbank geordert wird, kann noch eine weitere Person mit auf die Reise gehen, die auf den umgebauten Heckbänken auch ein Nachtlager findet.
Ein Familien-Camper-Van mit fünf Gurt gesicherten Sitzen sowie fünf Schlafplätzen, dazu ein Raumbad mit Wasch-/Toilettenraum und eigener Duschkabine, und das alles auf Basis eines sechs Meter langen Kastenwagens – Forster, die Einsteigermarke von Eura Mobil versucht im Modell V599 VB5 Flip das Unmögliche möglich zu machen.
Das gilt besonders für die U-förmige, an der Fahrerseite angeschlagene Sitzgruppe in der Wagenmitte. Hier stehen während der Fahrt auf der hinteren Zweierbank zwei Gurtplätze zur Verfügung und vis-á-vis entgegen der Fahrtrichtung ein weiterer. Dessen Rückenlehne wird in der Wohnkonfiguration zum Sitzpolster in der Längsbank umfunktioniert, was sich mit den vorderen Drehsesseln zu einer geselligen Runde ergänzt. Inklusive eines massiven klapp- und drehbaren Tischs in der Mitte, der sich während der Fahrt nicht arretieren lässt.
Fünf Schlafplätze ergeben sich aus dem Doppelbett unterm serienmäßigen Aufstelldach, zwei Einzel-Stockbetten im Heck und einer weiteren Koje aus der umgebauten Sitzgruppe. Und zwischen der flexiblen Polstergarnitur und den Stockbetten findet Forster tatsächlich noch Platz für ein Raumbad. Links die Nasszelle mit Klappwaschbecken und Cassetten-Toilette, rechts die Dusche. Allerdings, die Rollo-artige Falttür der Dusche wirkt ebenso wie die Badtür etwas fragil. Alles ist ziemlich auf Kante genäht. Trotzdem ist inklusive einer Küche mit 2-Flammen-Kocher und Kühlschrank alles an Bord – unter anderem auf Kosten des Stauraums.
Deshalb: Mag manches bei dem Forster-Van V599 VB5 Flip, der zu einem Grundpreis von 58.000 Euro mit einem 120 PS starken Fiat Ducato angeboten wird, auch des Guten zu viel sein, für eine mehrköpfige Familie ist er allemal eine interessante Offerte.
Aktuell noch im Prototypen-Stadium verkörpert der Habiton 600 die Zukunft von Bürstner. Nach dem radikalen Schnitt des Traditionsherstellers mit dem Austausch des kompletten Produktportfolios bildet der ausgebaute Mercedes Sprinter die mittlere von zukünftig nur noch drei Baureihen – mit einem Alleinstellungsmerkmal: Er ist der einzige Sechs-Meter-Camper-Van mit Stern, der über Längs-Einzelbetten im Heck verfügt.
Ermöglicht wird das mit einer neuartigen flexiblen Lösung, die Bürstner sogar patentieren ließ: ein verschiebbarer Waschraum. In der Tageskonfiguration befindet vorn die übliche Sitzgruppe mit der Halbdinette und den drehbaren Frontsesseln. Direkt dahinter folgt die Nasszelle, die dann allerdings weit in das Bett auf der Fahrerseite hineinragt. Für die Nachtstellung wird die komplette Waschkabine nach vorn gerückt, indem die zusammengefaltete Zweier-Sitzbank vor den hochgeklappten Tisch geschoben wird. Ein Zusatzteil am Bett eingefügt und fertig ist die fast zwei Meter lange Koje auf der linken Seite.
Zudem schmackhaft gemacht wird der Bürstner Habiton einer potenziellen Kundschaft geradezu mit Dumpingpreisen. Der HM 600 mit Hinterradantrieb wird ab 73.000 Euro angeboten und die mit Offroad-Bereifung und Kuhfänger an der Frontpartie versehene, kerniger gestylte Allradversion HMX 600 ab konkurrenzlosen 87.000 Euro.
Der Weinsberg-Van baut mit 6,36 Metern Länge als einziger aus dem Quintett auf dem langen Radstand des Fiat Ducato auf. Er soll nach den Wünschen der Vanlife-Community entstanden sein. Erste Überraschung, ähnlich wie beim Carado CV 541: Auch hier ist der Durchgang zum Fahrerhaus versperrt, kann also maximal eine Dreier-Besatzung auf Reise gehen.
Direkt hinter der Trennwand entpuppt sich eine äußerst opulente Winkelküche mit Zwei-Flammen-Kocher und sehr viel Arbeitsfläche geradezu als Paradies für Hobbyköche. Das riesige Spülbecken dient zugleich als Waschbecken mit einem Badschrank obendrüber.
Der Innenraum des Cara-Life ist fast einen Meter länger im Vergleich zum Fiat-Transporter mit kleinem Radstand. Dennoch kommt Weinsberg nicht ohne flexible Lösungen aus, um Sitzecke, Doppelbett sowie Dusche/Toilette unterzubringen. Die zwei gegenüberliegenden Sitzbänke bilden gleich neben der Schiebetür die Sitzecke mit einem herausziehbaren Tisch. Dahinter folgt eine halbe Etage höher das quer liegende Doppelbett. Das kann mit einem Lattenrost, der dann über die Sitzecke geschoben wird, erweitert werden und damit auch von Längsschläfern genutzt werden.
Aber wo ist die Dusche? Die Wanne ist in den Dinettenboden integriert. Bei Bedarf wird ein rundherum schließender Duschvorhang hochgezogen und an der Decke eingehängt. Ein Porta-Potti oder optional eine Trenntoilette ist in der rechten Sitzbank untergebracht und wird im Fall des Falles einfach herausgezogen. Platz genug bietet der Raum vor der Küche allemal. In dieser Hinsicht scheint die Vanlife-Community wenig anspruchsvoll zu sein. Basispreis für den ungewöhnlichen Weinsberg-Camper-Van: 61.730 Euro.
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