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Neun Ganzjahresreifen im Test

Die Hölle gibt es wirklich! Nur ist sie weiß, kalt und liegt im finnischen Teil Lapplands. Hier quälen Industrie und Testredaktionen in der kalten Jahreszeit regelmäßig wintertaugliche Reifen durch Test-Parcours, um ihre tatsächlichen Wintereigenschaften zu ermitteln. Auch wir sind in Lappland, wollen Premium-Ganzjahresreifen, zwei Außenseiter und einen Markenreifen für Kompakte, kleine SUV & Co. in der Dimension 205/55 R17 testen.

 

Dazu nutzen wir das Testgelände des finnischen  Reifenherstellers Nokian. Als der Konvoi des Testteams das Tor des Areals „White Hell“ passiert, ist es sonnig, leicht windig und kalt. Vier Grad minus misst die Bodentemperatur. Fast schon zu warm für einen Test reiner Winterreifen, die extremen Witterungsbedingungen standhalten müssen. Ideal hingegen für Ganzjahresreifen, die alle Lagen, bis auf Extreme, meistern sollten, denn die Temperatur entspricht durchaus den Gegebenheiten im winterlichen Mitteleuropa. 

Bei einem Auto wird der Luftdruck gemessen

Das leisten Ganzjahresreifen

Es gibt viele Gründe, die für Allwetterreifen sprechen. Allen voran praktische: Entfall der lästigen Reifenwechsel im Frühjahr und Herbst, de facto auch von Wartezeiten und Kosten beim Händler. Auch die Einlagerung von Winter- oder Sommerreifen ist dann passé. Dennoch müssen Ganzjahresreifen grundlegend das abkönnen, was Winter- und Sommerreifen leisten müssen: sicheres Fahren über verschneite, regennasse oder trockene Straßen. Und da zählen letztendlich nur Fakten.

 

Fest steht: Ganzjahresreifen sind immer ein Kompromiss, da sie eine Kombination aus Sommer- und Winterreifen darstellen und deren unterschiedliche Eigenschaften vereinen müssen. Diese erhalten die Reifen im Wesentlichen durch ihre Gummimischung und das Profil auf ihrer Lauffläche. Beide beeinflussen die Haftung und damit auch das Fahr- und Bremsverhalten.

 

Sommerreifen müssen mehr Wasser beiseiteschaufeln, besitzen deshalb mehr und breitere Längsrillen als Winterreifen sowie ein gröberes Profil und eine härtere Gummimischung für einen geringeren Abrieb auf trockener Fahrbahn.

 

Winterreifen hingegen trumpfen auf mit weicherer Gummimischung und Zusatzstoffen wie Silica. Die machen die Reifen bei Kälte elastisch und lassen sie nicht spröde werden. Ein Profil mit ausgeprägter, feiner Lamellenstruktur sorgt für besseren „Grip“ auf verschneitem Untergrund und Eis.

 

Die Eigenschaften von Ganzjahresreifen liegen irgendwo dazwischen. Sind nicht so gut wie die der Winter- oder Sommerreifen. Je nach Materialmix oder Profilstruktur besitzen manche Stärken im Sommer-, andere im Winterbereich. Tendenziell werden Allwetterreifen immer besser.

Reifen vor zwei Autos

Diese Reifen sind im Test

Ganzjahresreifen in der Dimension205/55 R 17

● Berlin Tires All Season 1

● Bridgestone Weather Control A005 EVO

● Continental AllSeasonContact

● Cooper Discoverer All Season

● Goodyear Vectorn4Seasons Gen-3

● Michelin CROSSCLIMATE 2

● Nokian Seasonproof

● Toyo Celsius

● Vredestein Quatrac Pro

Reifen wird an Auto montiert

Auf diese Automodelle passen die Reifen

Unter anderem auf*:

● BMW 2er Gran Tourer

● Fiat Doblò

● Hyundai Bayon

● Kia Ceed

● Mazda3

● Opel Crossland

● Renault Megane

● Seat Arona

● Škoda Kamiq

● VW Golf Alltrack, VW T-Cross

 

* ggf. abhängig vom Modelljahr und Motorisierung

Bei den Schneetests zeigen sich erste Unterschiede

Die Schneetests in Finnland zeigen uns, wie viel Winterreifen tatsächlich in unseren Allwetterreifen steckt – oder auch nicht. Die Reifen von Michelin, Nokian und Continental stechen hier besonders hervor. Sie liefern in jeder Winterdisziplin ordentliche Ergebnisse ab.

 

Der Michelin bietet mit 16,5 Metern aus 38 km/h den kürzesten Bremsweg, dicht gefolgt vom Nokian (16,6 m) und vom Continental (17,0 m). Sie alle fahren sich zudem griffig im Schnee, haben also eine gute Seitenführung. Souverän ist auch ihr Lenkverhalten und die Kontrollierbarkeit. Das reduziert bei Kurvenfahrten deutlich die Gefahr, dass das Heck ausbricht (Übersteuern) oder dass die Vorderräder die Bodenhaftung verlieren (Untersteuern) und das Auto an den Kurvenrand drängen.

 

Der Nokian neigt in Summe etwas mehr zum Übersteuern. Bis auf einen befinden sich alle anderen fahrtechnisch im Mittelfeld, wobei beim subjektiven Handling der Toyo, gefolgt vom Berlin, am meisten Abstriche bei der Seitenführung zu verzeichnen hat und schneller ins Übersteuern gerät.

 

Schlusslicht ist der Bridgestone. Er hat den mit Abstand längsten Bremsweg (19,0 m) und zeigt im subjektiven Handling gravierende Mankos: unpräzise im Gesamten, schwache Seitenführung und der Testfahrer muss beim Beschleunigen gegen das ausgeprägte Untersteuern ankämpfen.

Auto auf einer Teststrecke im Schnee

Bei den Nasstests wendet sich das Blatt

Für den Sommer-Teil trifft sich das Team Monate später auf dem neuen Nokian-Testgelände „Hakka-Ring“ im spanischen Tarancón. Hier werden die Reifen erneut durch die Testhölle geschickt. Bei Strecken-Temperaturen zwischen 22 und 29 Grad finden hier die Trocken- und Nasstests statt.

 

Beim Nassbremsen aus 80 km/h zeigt der Bridgestone mit 27,9 m die beste Leistung und ist damit nah an der Sommer-Referenz (27,4 m). Es folgen der Vredestein (28,2 m) und der Continental (29,5 m). Überhaupt ist das hier das Metier des Bridgestone, der anders als im Wintertest die beste Performance abliefert.

 

Ganz im Gegensatz zum Toyo, der beim Aquaplaning und beim Handling zusammen mit Berlin und Cooper schwächelt: Sie alle legen ein unpräziseres Lenkverhalten als der Rest des Testfelds an den Tag, fahren sich viel unsicherer und neigen beim Beschleunigen zum Untersteuern. Der Toyo neigt zum deutlichen Übersteuern bei Lastwechseln, also wenn in Kurven Gas weggenommen wird. Das macht ihn zum Verlierer dieser Kategorie.

Auto auf einer Teststrecke bei Nässe

Bei den Trockentests liegen alle nah beieinander

Im Bereich der Trockentests liegen die Testreifen im Großen und Ganzen dichter beieinander. Beim Bremsen aus 80 km/h zeigte der Michelin den kürzesten Bremsweg (24,4 m), der Toyo den längsten (29,2 m). Die meisten Reifen bieten eine gute Kurvenfestigkeit, präzises Lenkverhalten und sind gut kontrollierbar zu fahren. Der Bridgestone liegt in der Spitzengruppe, zeigt aber beim Handling, dass er bei Lastwechseln etwas mehr zum Übersteuern neigt.

 

Die Reifen von Continental und Toyo liegen beim Handling im Mittelfeld. Letzterer neigt aber wieder zum Übersteuern bei Lastwechseln.

 

Während die Reifen von Cooper und Berlin beim Bremsen keine Besonderheiten zeigen, ist ihr Handling auffällig: Sie haben am wenigsten Grip, geraten dadurch mehr ins Rutschen und schneller in ein Unteroder Übersteuern. Letzteres wird auch besonders bei Lastwechseln deutlich. Sie sind die Schlusslichter der Kategorie.

Auto auf einer Teststrecke

Die Ergebnisse

Den perfekten Ganzjahresreifen gibt es immer noch nicht. Aber durchaus gute, die für durchschnittliche mitteleuropäische Wetter- und Witterungsverhältnisse geeignet sind. Der Michelin Crossclimate 2 hat den Höllenritt über die Teststrecken am besten gemeistert und wird unser Testsieger. Er zeigte keinerlei gravierende Schwächen und war bei Schnee, Nässe und auf trockener Strecke souverän, ausgewogen und gut fahrbar.

 

Auf Platz zwei und drei landen der Continental AllSeasonContact und der Nokian Seasonproof.

 

Der Bridgestone Weather Control hatte zwar die Nässe am besten im Griff und zeigte eine gute Performance auf trockener Fahrbahn, aber im Bereich Winter war er der Schwächste. Daher bekommt er von uns nur ein „bedingt empfehlenswert“. Für den richtigen Wintereinsatz aus unserer Sicht nicht zu empfehlen.

 

Auch die Reifen von Cooper und Berlin sind in Summe nicht herausstechend und erreichen nur ein „bedingt empfehlenswert“.

 

Der Verlierer des Tests ist der Toyo Celsius. Er zeigte vor allem beim Handling nass zu viele Gefahrenquellen und bekommt als einziger Reifen im Test ein „nicht empfehlenswert“.

Übersicht aller Reifen und Bewertung

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