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Der Helm ist der wichtigste Überlebensgarant bei einem Sturz oder einem Unfall. Immerhin: Das Gehirn ist bei allen bewussten und auch unbewussten Handlungen involviert. Zahllose Hersteller forschen, entwickeln und produzieren Helme, die Fahrern ein gutes Gefühl der Sicherheit geben sollen.
Die Preise gehen weit auseinander, teuren Helmen liegt tatsächlich eine aufwändige Entwicklungsarbeit zugrunde. Ein guter Helm allerdings muss nicht zwangsläufig das Budget bis zur Grenze belasten. Gute, aber in einfachen Farben gehaltene Helme kosten nur einen Bruchteil der Varianten mit einem speziellen Dekor. Wer in den Farben seiner Motorradmarke oder mit dem Design seines Rennidols unterwegs sein will, muss dafür tiefer in die Tasche greifen.
War der Vollvisierhelm einst nicht mehr als ein Jethelm mit Bügel hat er sich im Lauf der Jahrzehnte zu einer eigenständigen und ausgeklügelten Konstruktion entwickelt. Integralhelme bieten bei einem Sturz oder Unfall einen guten Rundumschutz. Aerodynamisch optimiert belasten sie auch
bei höheren Geschwindigkeiten nicht übermäßig die Halswirbelsäule, Belüftungsöffnungen sollen für Frischluft und ein beschlagfreies Visier sorgen.
Eine weitere Synthese von Jet- und Integralhelm stellt der Klapphelm dar. Zugeklappt und verriegelt bietet er einen dem Vollvisierhelm vergleichbaren Schutz. Die hochklappbare Front erleichtert Brillenträgern das Aufsetzen. Klapphelme sind etwas schwerer als Integralhelme, sind im Inneren
jedoch weniger zugluftgefährdet. Aufgeklappt zu fahren ist allerdings in Deutschland nicht zulässig – es sei denn, der Helm verfügt über den Prüfzusatz "P/J".
Ursprünglich stammen Crosshelme aus dem Geländesport. Der Kinnbügel ist weit nach vorne gezogen, im Stirnbereich findet sich ein Schirm, der Blendungen durch die Sonne vorbeugen soll. Reine Crosshelme werden ohne Visier angeboten und werden mit einer Motorradbrille kombiniert. Seine offene
Bauart wirkt sich positiv auf die Frischluftzufuhr aus. Selbst bei kühlem oder feuchtem Wetter beschlägt die Brille deutlich später als das Visier eines Integralhelmes.
Dual Sporthelme sind eine Weiterentwicklung, bei der Elemente des Crosshelmes mit den Qualitäten eines Integralhelmes vereinigt werden. Der Kinnbügel ist weiterhin weit vorgezogen, doch verfügen die Helme nun in der Regel über Visier, integrierte Sonnenblende und ausgeklügelte Belüftungen.
Beide Bauarten taugen als Reisehelme. Im Hinblick auf schnelle Autobahnetappen ist jedoch zu beachten, dass Bauform und Schirm einer optimalen Aerodynamik entgegenstehen.
Sieht man von vom nicht mehr gebräuchlichen Halbschalenhelm ab gilt der Jethelm als der Urvater der Motorradhelme. Seinen Namen erhielt er durch die optische Ähnlichkeit zu den Helmen der Kampfpiloten.
Der Jethelm ist eindeutig ein Schönwetterhelm, der bei höheren Geschwindigkeiten seine Grenzen aufzeigt. Das Gesicht ist Wind und Regen ausgesetzt, und damit die Augen bei steigendem Tempo nicht tränen, ist eine Motorradbrille erforderlich.
In einfachen Ausführungen stellt er den üblichen Kopfschutz für Mofas, Mopeds und kleinvolumige Roller dar. Die gehobenen Varianten bieten bessere Innenpolster und Belüftungssysteme, dazu klappbare Sonnenblenden und Visiere.
Motorradhelme jeder Art müssen auf ihren Verwendungszweck hin geprüft sein. Helme vom Bau, von der Feuerwehr oder dem Militär mögen ebenfalls über Prüfzeichen verfügen – für den Straßenverkehr zugelassen sind sie nicht. Selbst Fahrer klassischer Veteranenmotorräder sollten nicht zu einst
üblichen Halbschalen-Helmen oder bauartgleichen Braincaps greifen. Der auf die Schädeldecke wirkende Effekt bei einem Aufprall dürfte vergleichbar sein zu einem haushaltsüblichen Eierköpfer. Bei einer Kontrolle droht zudem ein Strafmandat.
Die klassische Motorradbrille, kombiniert mit einem Jethelm ist etwas aus der Mode gekommen. Zu sehr schränken die beiden Einzelgläser die Sicht ein, zu zugig wird es unter der Lederpolsterung. Moderne Brillen sind aus dem Sportbereich abgeleitet und punkten mit geringem Gewicht und buntem Design. Zur Anprobe einer neuen Brille sollte der Helm mitgenommen werden. Jeder Helm hat einen etwas variierenden Gesichtsausschnitt, jede Brille weist eine leicht veränderte Form auf. Damit die Brille nicht schmerzhafte Druckstellen auf dem Nasenrücken hinterlässt, empfiehlt sich – wenn möglich – eine Probefahrt. Das gilt erst recht für Brillenträger: Speziell für das Tragen über optischen Brillen designte Motorradbrillen fallen etwas größer aus – umso wichtiger ist eine gute Passform.
Grundsätzlich hat man bei Motorradhelmen die Wahl: Modelle mit einer Außenschale aus Fiberglas, Carbon oder einem Mischgewebe sind in der Regel dem Preis entsprechend hochwertig. Sie verfügen über eine lange Lebensdauer und sind weitgehend resistent gegenüber Lösungsmitteln.
Varianten, die aus gepresstem Thermoplast gefertigt wurde, werden weitaus preisgünstiger angeboten. Da durch Sonneneinstrahlung und Umwelteinflüsse die verwendeten Weichmacher ihre Wirkung verlieren, beträgt ihre Lebenserwartung unlackiert etwa drei bis fünf Jahre. Mit werksmäßigem Lackschutz versehen erhöht sich die Haltbarkeit um etwa weitere zwei, drei Jahre.
Beide Varianten weisen gute Ergebnisse beim Sturzverhalten auf. Ein Fall aus größerer Höhe kann jedoch zu Schäden führen, die äußerlich nicht zu sehen sind. Nach einem Sturz mit Bodenberührung des Helmes sollte dieser also ausgetauscht werden.
Bei teuren Helmen zahlt man nicht für den Markennamen, sondern für die Qualität. Die drückt sich oftmals in der Güte des Innenfutters aus. Anfällig ist die Innenschale aus Polystyrol, die sich bei regelmäßigem Gebrauch eindrücken kann. Der weiche Schaumstoff zur Auskleidung neigt je nach Qualität zum Ausflocken.
Als Verschluss ist der klassische Doppel-D-Verschluss das Maß der Dinge. Dennoch haben Steckverschlüsse verschiedener Bauart wegen der einfacheren Handhabung durchaus ihre Berechtigung.
Die Größen verschiedener Helmhersteller fallen variabel aus, weshalb auf eine Anprobe vor dem Kauf nicht verzichtet werden kann. Wichtig ist, dass der Helm straff anliegt, ohne zu drücken. Bei hochwertigen Modellen gibt es die Möglichkeit den Sitz mit unterschiedlich dicken Innenpolstern zu optimieren.
Brillenträger sollten darauf achten, dass die Bügel nicht in eine Verbindungskerbe einzelner Polsterelemente rutschen können. Folge wäre ein loser Sitz der Brille und eine Position der optischen Gläser außerhalb des vorgesehenen Fokusses.
Zum Säubern sollten nur sanfte Mittel verwendet werden. Spezielle Helmreiniger bieten sich an, doch mit warmer Seifenlauge ist ebenfalls eine schonende Reinigung möglich. Verschlusssysteme sollten nicht mit ölhaltigen Substanzen behandelt werden, da die Inhaltsstoffe ausharzen können. Stattdessen kommt Grafitspray oder WD40 zum Einsatz. Ein Helm darf keinesfalls mit Benzin oder Benzindämpfen in Berührung kommen – also Helme nicht auf Tankdeckel ablegen.
Seit 2022 werden Helme europaweit nach der Norm ECE 22.06 geprüft. Seit 2024 dürfen keine Helme mehr angeboten werden, die nicht der aktuellen Regelung entsprechen. Neben den Schalen und der Konstruktion werden nun auch die Visiere geprüft. Besitzer eines Helmes mit älterer Prüfnummer dürfen diesen jedoch weiter benutzen, ohne ein Bußgeld zu riskieren.