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Auch ältere Modelle müssen weiterhin nur jedes zweite Jahr zum TÜV

Mit der Entscheidung der EU-Verkehrsminister von Anfang Dezember sind die ursprünglichen Pläne der EU-Kommision vom Tisch, über 10 Jahre alte Autos jährlich zur Hauptuntersuchung zu schicken.

Nachweis von mehr Verkehrssicherheit bei jährlicher Prüfung nicht erbracht

Laut einer Mitteilung der Europäischen Kommission vom 04. Dezember 2025 hat der  EU-Verkehrsministerrat die Pläne einer jährlichen Hauptuntersuchung abgelehnt. Die Maßnahme sollte für über 10 Jahre alte Autos gelten. Die jährliche Inspektion sollte mehr Verkehrssicherheit gewährleisten. Durch die Ablehnung der EU-Verkehrsminister sind die Pläne nun offenbar vom Tisch. 

Der ACE hatte diese geplante Maßnahme von Anfang an kritisch betrachtet:
Bislang liegen keine belastbaren Studien vor, die mehr Verkehrssicherheit bei einer jährlichen Hauptuntersuchung belegen. Im Gegenteil würde eine jährliche Untersuchung Zusatzkosten für Verbraucherinnen und Verbraucher in Milliardenhöhe verursachen – und das, ohne einen erkennbaren Sicherheitsgewinn zu bringen. Von der Maßnahme wären über 23 Millionen Fahrzeuge betroffen gewesen.

 

Auto in der Werkstatt auf der Hebebühne

Hauptuntersuchung (HU) alle zwei Jahre ist Pflicht

Sie ist kaum größer als ein 2-Euro-Stück, aber von erheblicher Bedeutung: Ohne gültige HU-Plakette auf dem Kennzeichen darf in Deutschland kein Kraftfahrzeug auf öffentliche Straßen. HU steht für Hauptuntersuchung, im Volksmund TÜV genannt. Alle zwei Jahre werden dort Autos auf ihre Verkehrssicherheit und Umweltverträglichkeit untersucht. Die Vorschrift gilt für alle Pkw: Ob mit Verbrennungsmotor oder Elektroantrieb, ob für hochvernetzte Autos mit elektronischen Assistenzsystemen oder völlig analoge Oldtimer.

Die EU-Pläne waren von Anfang an umstritten

Experten waren sich von Anfang an einig, dass eine jährliche Prüfung vor allem mehr Aufwand und Kosten erzeugen würde. Zwar weisen ältere Gebrauchte naturgemäß mehr technische Mängel auf als Neuwagen. Aber: „Technikmängel allein bedeuten nicht per se mehr Unfälle“, sagt Kirstin Zeidler, Leiterin der Unfallforschung der Versicherer beim Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft. Bevor häufigere Checks für zehn Jahre alte Autos kommen, müsse ein eindeutiger Zusammenhang belegt werden, dass häufigere Hauptuntersuchungen solche Unfälle vermieden hätten: „Wir haben dazu keine Untersuchungen, bezweifeln aber dass häufigere Hauptuntersuchungen zu spürbar weniger Verunglückten im Straßenverkehr führen“, so Zeidler.

 

Keine Frage des Alters

Tatsächlich sind auch viele moderne Autos mit Defekten unterwegs. Beim Ford Mondeo treten laut TÜV-Report schon nach zwei bis drei Jahren zahlreiche erhebliche Mängel auf (Quote 13,2 Prozent). Schlusslicht des Rankings ist das elektrische Tesla Model 3 mit einer Mängelquote von 14,2 Prozent. Müssten dann nicht auch solche relativ neuen Modelle künftig besser jährlich zur HU?

Blick über die Schulter eines Autofahrers

Neue Technologien machen die HU komplizierter

Bei hoch digitalisierten Pkw erkennen die Prüfer manche Probleme schwierig oder gar nicht. Seit 1951 ist die Hauptuntersuchung in Deutschland amtlich vorgeschrieben und hat sich auch als Gütesiegel für Gebrauchtwagen („HU Neu“) bewährt. Doch nun gerät das System wegen der hochmodernen Neuwagen an seine Grenzen. Die fortschreitende Smartphonisierung der Fahrzeuge überfordert nicht nur manche Autofahrer, sondern auch Kfz-Sachverständige zunehmend. Sie mussten sich jahrzehntelang um weitgehend mechanische Bauteile kümmern, Bremsen, Fahrwerk oder Getriebe. Das ließ und lässt sich optisch begutachten, erfühlen und ertasten, wenn ein Auto auf der Hebebühne steht.

Digitalisierung bringt das Prüfsystem an seine Grenzen

Bei modernen Autos reicht eine urpsprünglich rein mechanische Prüfung nicht mehr aus. Das Herzstück ist inzwischen weniger der Motor als die Elektronik. An die hundert Steuergeräte kann ein gut ausgestatteter Mittelklassewagen haben, die alles Mögliche regeln – von Beleuchtung über Kraftstoffeinspritzung und Abgasemissionen bis zur Klimatisierung. Dazu kommt eine Phalanx an Sicherheits- und Fahrassistenzsystemen.

 

Nur 20 Minuten Zeit

Und der technologische Status quo ändert sich permanent. Softwareupdates werden zunehmend übers Internet („Over the Air“) aufgespielt. Bei der Hauptuntersuchung müssen die Sachverständigen auf all das prinzipiell vorbereitet sein. Doch ein HU-Prüfer habe durchschnittlich nur 20 Minuten, um ein Auto durchzuchecken, sagt Philipp Schuricht, Geschäftsführer der FSD Fahrzeugsystemdaten GmbH in Dresden. Das sei schon früher nicht viel Zeit gewesen, als die Autos noch überwiegend mechanisch beziehungsweise analog funktionierten. Heute, im digitalen Zeitalter, sei es eine große Herausforderung.

 

Die Zukunft der HU

Als unabhängige Stelle hat die FSD Fahrzeugsystemdaten GmbH den gesetzlichen Auftrag, die Prüfvorgaben zu entwickeln, damit auch die vernetzten und automatisierten Fahrzeuge angemessen untersucht werden. Weil das nicht einfach ist, hat die FSD nun gemeinsam mit den zehn Prüforganisationen (darunter etwa TÜV, Dekra und GTÜ) die Charta 2030 entwickelt. Unter dem Motto „Die Hauptuntersuchung der Zukunft“ wollen Experten Lösungen entwickeln, wie mit der „rasant fortschreitenden“ Automatisierung und Elektrifizierung umzugehen sei. Eine Kernforderung: Die Hersteller müssen einen transparenten Zugang zu den digitalen Fahrzeugdaten gewähren, gesetzlich garantiert.

 

Behörden müssen umdenken

Parallel dazu planen die Behörden, die HU an die Eigenheiten moderner Pkw anpassen. Die Änderungen würden auf nationaler und auf europäischer Ebene ausgearbeitet, erklärt das Bundesverkehrsministerium. Gut möglich also, dass Autos künftig öfter geprüft werden – dann allerdings eher die hochmodernen mit ihrer hochkomplexen Bordelektronik. So ist laut Bundesverkehrsministerium schon jetzt vorgesehen, dass Autos mit autonomer Fahrfunktion künftig alle sechs Monate zur HU müssen. Die Regelung gilt für hochautomatisierte, selbstfahrende Pkw. Zwar gibt es bisher derartige Fahrzeuge nicht zu kaufen. Doch die Hersteller arbeiten daran.

 

Trotzdem jedes Jahr zum TÜV?

Für aktuelle Autos, vor allem auch die Verbrenner, die noch einige Zeit auf dem Markt sind, wäre eine HU in kürzeren Intervallen aber keine eindeutige Maßnahme zur Verbesserung der Verkehrstüchtigkeit und damit der Verkehrssicherheit.

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