11.03.2016

Export – Gegenwind zum Jahresstart

Die erfolgsverwöhnten deutschen Exportunternehmen bekommen die Probleme der Weltwirtschaft zu spüren. Schwache Geschäfte außerhalb der Europäischen Union verhageln ihnen den Start ins Jahr 2016.

Dämpfer für Deutschlands Exportwirtschaft zum Jahresauftakt: Die Ausfuhren sind im Januar sowohl zum Vorjahresmonat als auch zum Dezember 2015 gesunken, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Insgesamt wurden nach Berechnungen der Wiesbadener Behörde Waren im Wert von 88,7 Milliarden Euro ins Ausland verkauft. Das waren 1,4 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Die Einfuhren erhöhten sich um 1,5 Prozent auf 75,2 Milliarden Euro.

Kein Rückenwind mehr

Schwach entwickelte sich vor allem der Außenhandel mit Ländern außerhalb der Europäischen Union. Im Vergleich zu Dezember lagen die Exporte um 0,5 Prozent niedriger. Das ist der zweite Rückgang in Folge. Binnen Jahresfrist sanken die Ausfuhren in diese Staaten um 5,0 Prozent.

Der Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) sprach von einem ernüchternden Jahresauftakt. "Obwohl sich die Ausfuhren zuletzt mit immer neuen Höchstwerten von den vielen Krisenherden weltweit unbeeindruckt gezeigt hatten, ist der Export kein Selbstläufer", sagte BGA-Präsident Anton Börner. In den vergangenen Monaten hätten die Ausfuhren Rückenwind von dem niedrigen Eurokurs bekommen. "Dieser Effekt scheint nun erwartungsgemäß zu verpuffen und die Probleme der Weltwirtschaft treten zutage", sagte Börner.

Autohersteller betroffen

Vor allem die Konjunktur in China - einem wichtigen Markt für Produkte "Made in Germany" – schwächelt. Das bekommen unter anderem Maschinenbauer und Autohersteller zu spüren.

Im vergangenen Jahr hatten Deutschlands Exporteure beflügelt vom schwachen Euro noch alle Rekorde gebrochen. Waren im Gesamtwert von 1195,8 Milliarden Euro gingen ins Ausland. Die Bestmarke aus dem Vorjahr wurde um 6,4 Prozent übertroffen.

Der BGA hatte sich trotz aller Unsicherheiten zuletzt zuversichtlich gezeigt, dass die Rekordjagd in diesem Jahr weitergehen wird. Erwartet wird demnach ein Exportplus von 4,5 Prozent und einen Importzuwachs von 4 Prozent.