26.09.2018

Nah am Nass

Wasser ist ein Lebenselixier. Schon immer suchten Menschen die Nähe zu Gewässern, um ihre Sinne anzuregen und den Geist zu erfrischen. Oft verdankt die Landschaft dem Wasser, das sie im Laufe von Jahrtausenden modellierte, ihre bizarre Kulisse. Durch solch beeindruckende Landschaften führen auch die hier vorgestellten Touren, auf denen plätschernde Bäche, beschauliche Flüsse oder Meeresrauschen den Wanderer begleiten – vom kurzen Ausflug über Tagestouren bis hin zu mehreren Etappen auf einem Fernwanderweg.

Flusswandern am Donausteig – Für jeden etwas

Flusswandern an der Lebensader Europas – der Donau. Donausteig heißt das Top-Erlebnis: Auf rund 450 Kilometern Länge führt der Weg von Passau aus über das Gebiet der Donau-Perlen und Linz bis nach Grein, abwechselnd an beiden Ufern. Aber wie der Name Steig schon sagt, auch steil auf den Höhenrücken des Flusses. Wem Ausdauer oder Zeit fehlt, der verzichtet auf die 23 Etappen und weicht auf eine Tagestour aus. Denn für Ausflugswanderer sind entlang der Strecke 49 Steigrunden konzipiert, die gezielt als Teilstücke angelegt worden sind. Kürzere Wanderetappen, kombiniert mit Bahn, Bus und Schiff, die immer wieder an den Ausgangspunkt zurückführen, sind so zu organisieren. Insgesamt 36 Beherbergungsbetriebe in Bayern und Österreich sind „Donausteig-Wirte“, sie bewirten die Gäste entlang des Wanderweges nicht nur, sondern beraten sie auch kompetent. Alle Infos rund um den Donausteig liefert die Internetseite der Donau Oberösterreich Tourismus GmbH.

Wattwandern an der Nordsee – Barfuß im Schlick

Sind Sie schon einem Wattwurm begegnet? Nein? Dann wird es Zeit für eine Wanderung im Watt. An der Nordsee bieten die Gezeiten ein unvergessliches Erlebnis: Das Meer zieht sich bei Ebbe zurück und bietet dem Wanderer Gelegenheit, auf dem Meeresboden zu marschieren. Gerne auch barfuß, wenn es die Temperaturen zulassen. Den weichen, feuchten Schlick unter den Zehen zu fühlen und klare Nordseeluft einzuatmen ist pures Naturerlebnis. In den zahlreichen Prielen fließt noch Wasser, dort überleben Einsiedlerkrebse und Garnelen die Zeit bis zur nächsten Flut. Eine Wattwanderung sollte aber nur in Begleitung eines fachkundigen Wattführers vorgenommen werden. Diese kennen sich mit den Gezeiten aus und stellen die rechtzeitige Rückkehr sicher. Ein geschulter Guide weiß viel Interessantes über Flora und Fauna zu erzählen und wo der Wattwurm steckt. Viele Halligen können barfuß besucht werden. Auch die Inseln Amrum und Föhr sind mit einem Fußmarsch zu erreichen. Auskünfte zu Wattwanderungen, aber auch zu allen anderen Urlaubsangeboten an der Nordsee erteilt die Nordsee-Tourismus-Service GmbH.

Waalwege in Südtirol – Echte Handarbeit

Nein, es hat überhaupt nichts mit den großen Meeressäugern zu tun – die Waale mit dem doppelten A in der Wortmitte sind Bewässerungskanäle, mit denen die Bauern in Südtirol ihre Felder vor der Dürre schützten. Das erledigen heute Sprinkler, weshalb die Waalwege inzwischen für Wanderer viel interessanter sind als für Landwirte. Rund zwei Dutzend dieser von Menschenhand geschaffenen Kanäle gibt es im Vinschgau und im Meraner Land. Sie zählen zu den beliebtesten Wanderzielen in Südtirol, denn die schmalen Pfade entlang der Wasserrinnen haben keine Steigungen und eignen sich auch für Familien, die ein gemächlicheres Tempo favorisieren. Und die Wege bieten traumhafte Blicke hinunter ins Tal oder auf die umliegende Bergwelt. Die Waalwege variieren in ihrer Länge – sie sind zwischen 2,5 und zehn Kilometer lang, einige sind auch als Rundweg angelegt. Wissenswertes über die Waalwege findet man auf den Internetseiten der Tourismusorganisationen des Vinschgau und von Südtirol sowie im Tourenportal www.sentres.com

Ostseeküsten-Wanderweg – Am Meer entlang

Die salzige Luft in der Nase, das Glitzern der Wellen im Blick geht es am Meer entlang. Durch Wälder mit krummen Kiefern, an schmucken Dörfern und herrschaftlichen Seebädern vorbei. Zweifellos zählt der Ostseeküsten-Wanderweg zu den schönsten Ferntouren. In 14 Etappen schafft es der geübte Läufer vom Start in Lübeck bis zur Zielflagge im Seebad Ahlbeck auf der Insel Usedom – eine Distanz von etwa 400 Kilometern. Vorbei geht es an Sanddornbüschen, Heckenrosen und Rapsfeldern, aber auch an feinen Sandstränden entlang. Und immer wieder ein Höhepunkt: die spannenden Ausblicke von Steilküsten aufs Meer. Backsteingotik prägt die Hansestädte Wismar und Stralsund und maritimes Lebensgefühl atmen die Wanderer auf den Seebrücken in Heringsdorf und Ahlbeck ein. Weitere Informationen sind erhältlich beim Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern e. V.

Triberger Wasserfälle – Wütendes Wasser

Die Stadt Triberg im Schwarzwald wirbt damit, die größten Wasserfälle Deutschlands zu haben. Mit wütender Gischt und wild tosend stürzen die Wassermassen der Gutach in sieben Stufen exakt 163 Meter in die Tiefe. Und der Plural „Wasserfälle“ ist schon wichtig, denn es gibt in den bayerischen Alpen größere Fallhöhen, eben nicht in Kaskaden. Aber gerade die machen das Wandern am Wasser so prickelnd. Die Wasserwirbel bewirken eine Ionisation der Luft, das ist heilsam für alle Läufer, die unter Erkrankungen der Atemwege leiden oder erkältet sind. Die Wege sind gut ausgebaut, zum Teil asphaltiert. Bei Dunkelheit sind die Wasserkaskaden bis 22 Uhr beleuchtet – ein ganz besonderes Erlebnis. Wanderer haben die Wahl, drei ausgeschilderte Routen führen an dem Naturspektakel entlang: ein Natur-, ein Kultur- oder der Kaskadenweg. Kostenfrei ist diese Wanderung nicht. Der Eintrittspreis beträgt für Erwachsene fünf Euro (Familienkarte 12,50 Euro). Inhaber von Gästekarten erhalten Ermäßigung. Mehr über die Triberger Wasserfälle auf der Internetseite der Stadt Triberg.

Partnachklamm in Bayern – Ab in die Schlucht

Von wegen leise plätschert das Bächlein. An der Partnachklamm in der Nähe von Garmisch-Partenkirchen ist es höllisch laut – mit bis zu 100 Dezibel intoniert die Wassermusik. Der Wildbach Partnach modellierte im Lauf von tausenden Jahren eine rund 700 Meter lange Schlucht, bis zu 80 Meter ragen die Felswände empor. Begehbar ist der Canyon über Wege und Stege und in den Fels gesprengte Stollen. Es ist eine leichte Tour, ohne große Steigungen, und vor allem Kinder haben großen Spaß in dieser grandiosen Naturkulisse. Vorsicht beim Gehen ist dennoch angebracht, denn es lauern rutschige Passagen. Festes Schuhwerk und Regenjacke sind immer zu empfehlen. Die Partnachklamm ist ein geeigneter Ausgangspunkt für zahlreiche Touren in die Bergwelt um Garmisch. Eintrittspreise: Erwachsene bezahlen fünf Euro, zwei Euro für Kinder und Jugendliche, Ermäßigungen für Kurgäste und Gästekarten-Inhaber. Weitere Informationen auf der Website der Partnachklamm und der Stadt Garmisch-Partenkirchen.

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