05.10.2017

BMW 4er – Der schickere Dreier

Das BMW 3er Coupé und seine Schwestermodelle firmieren mittlerweile als 4er-Reihe. An der soliden Technik ändert die neue Bezeichnung nichts.

Seit 2013 lagert BMW die edleren Varianten des Dreiers in der 4er-Reihe aus. Coupé, Cabrio und Gran Coupé sind teurer und stärker als Limousine und Kombi, bieten aber die gleiche einwandfreie Technik.

Karosserie und Innenraum

Form statt Funktion heißt das Motto beim 4er Coupé. Genießt man schon im Fond eines 3ers nicht eben großzügige Platzverhältnisse, geht es in der zweitürigen Variante noch enger zu. Das sollte ähnlich wie im Cabrio jedoch kein Problem sein, will man doch eher Ästheten und Sportfahrer beziehungsweise Frischluftfans ansprechen als Familien. Für die gibt es seit 2015 das 4er Gran Coupé, eine Fließhecklimousine mit großer elektrischer Heckklappe. Beim Platz- und Gepäckangebot rangiert der Viertürer jedoch deutlich hinter dem Kombi 3er Touring und erst recht dem 3er Gran Turismo. Im sportlich ausgestatteten Cockpit ähneln sich 3er und 4er-Modelle stark. Das Ambiente ist nicht ganz so edel wie bei Audi und Mercedes, Verarbeitung, Bedienung und Ergonomie sind jedoch hervorragend.

Motoren

Der 3er vom Typ F30 steht für den Abgesang auf den legendären BMW-Sechszylinder – gleiches gilt natürlich auch für den 4er F32. Lediglich bei den Top-Modellen 435 i (seit Mai 2015: 440i), 430d und 435d bewegen sich noch sechs Kolben. Bei allen anderen Motoren kommen aus Effizienzgründen Vierzylinder-Turbos mit geringen Normverbrauchswerten zum Einsatz. Den Dreizylinder aus dem BMW 318i gibt es für den 4er allerdings nicht. Insgesamt reicht das Leistungsangebot der Ottomotoren von 135 kW/184 PS bis 240 kW/326 PS, darüber rangiert noch der nur als Coupé und Cabrio angebotene M4 mit bis zu 368 kW/500 PS im limitierten GTS-Modell. Bei den Dieseln heißen die Pole der Vierzylinder 110 kW/150 PS und 230 kW/313 PS. Bei den kleineren Triebwerken ist ein Sechsgang-Schaltgetriebe Standard, optional ist die empfehlenswerte Achtgangautomatik zu haben. Bei den Sechszylindern ist sie Serie. Angetrieben werden in der Regel die Hinterräder, die stärkeren Varianten gibt es auch mit Allradantrieb.

Ausstattung und Sicherheit

Wie schon beim 3er hat BMW auch für den 4er seinen langjährigen Verzicht auf vorgefertigte Ausstattungslinien aufgegeben. Neben der Basisversion „Advantage“ gibt es zwei präkonfigurierte Varianten: „Sport Line“ und „Luxury Line“ warten vor allem mit Optik-Extras wie größeren Felgen oder speziellen Interieur-Materialien auf. Darüber rangiert das „M-Sport“-Paket, das neben dynamischer Optik auch Sportsitze und ein strafferes Fahrwerk bietet. Alternativ konnte der schon in der Basisversion ordentlich ausgerüstete Neuwagen (unter anderem LED-Licht, Klimaautomatik, 17-Zoll-Felgen) aber auch über die Optionsliste nach eigenem Geschmack ausgerüstet werden. Auf hohem Niveau ist dabei das Programm an Assistenzsystemen: angefangen beim Head-up-Display, über den Totwinkelwarner bis zum Abstandsregel-Tempomat mit Stop-and-go-Funktion.

Qualität

Wie beim 3er stimmt beim 4er die Grundqualität. Der TÜV-Report zumindest führt keine notorischen Fehler auf. Bei Fahrwerk, Lenkung, Licht und Umwelteigenschaften hat der BMW eine weitgehend weiße Weste. Ein gut gepflegter 4er dürfte daher technische wenig Probleme machen und zudem noch wertstabil sein. Mit mindestens 16.000 Euro ist die schicke BMW-Mittelklassebaureihe aber auch relativ teuer.