Chinas Autohersteller können sich weiterhin nicht in Europa festsetzen. Für 2018 errechnete die Beratungsagentur Inovev einen Marktanteil von gerade einmal 0,1 Prozent. Marktführer ist die ehemals englische Marke MG, aktuell im Besitz des staatlichen chinesischen Herstellers SAIC. 9000 Fahrzeuge aus mittlerweile rein chinesischer Produktion wurden 2018 verkauft, alle im Vereinigten Königreich. Rang zwei geht an Great Wall, die lediglich in Bulgarien vertreten waren und dort rund 2500 Autos verkauft haben. Zum drittgrößten Hersteller bringt es DR Motors, ein italienischer Chery-Ableger, der auf 1500 Neuzulassungen kam.
Autos aus China sind hauptsächlich in der Heimat und in Schwellenländern gefragt
Die gelegentlich befürchtete China-Attacke auf Europa blieb demnach auch 2018 aus. Im kommenden Jahr dürften die Zulassungszahlen kaum steigen. Die Geely-Tochter Lynk und Co. wird ihren für 2019 geplanten Marktstart wohl verschieben, auch die angekündigte Offensive von Borgward stockt aktuell. Wie schwer es ist, in Europa Fuß zu fassen, hat zuletzt das Scheitern von Brilliance, Qoros und Landwind gezeigt. Allerdings ist fraglich, wie wichtig Europa für Chinas Autoindustrie ist. Solange die Nachfrage in der Heimat und in vielen Schwellenländern noch wächst, ist ein teures Engagement auf einem gesättigten Markt möglicherweise nur mäßig attraktiv.