Lange galten Plug-in-Hybride (PHEV) eher als Krücke denn als Brücke zur Elektromobilität. Die Hersteller nutzten sie vor allem, um die CO2-Werte ihrer schweren SUVs zu frisieren. Doch es gibt auch kompakte Modelle mit der Doppelherz-Technik, den Toyota Prius zum Beispiel, oder schicke Lifestyle-Kombis wie den Mini Countryman. Bisher knausern die Hersteller jedoch bei der Batteriegröße und spendieren oft nur unter zehn Kilowattstunden (kWh). Das reicht im Alltag dann oft nur für etwa 35 Kilometer, im Winter noch nicht mal. Dass das nicht sein muss, zeigt BMW: Der verlängerte X1, den es allerdings nur in China gibt, läuft dort mit 24-kWh-Akku vom Band. Etwa 100 Kilometer sind damit drin, die Wochenration wäre während dem Wocheneinkauf beim Supermarkt wieder geladen. Auch die Verbrauchswerte würden dann stimmen. Bei so einem großen Akku stellt sich allerdings die Frage, ob der Verbrenner nicht besser gleich zum Range Extender wird, so wie bei der ersten Generation von Opel Ampera und BMW i3. Unsere Galerie gibt Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Plug-ins.
Audi A3, ab 20.000 Euro (gebr.), 50 km (NEFZ): Die Ingolstädter haben den WLTP komplett verschlafen und weniger gefragte Modelle eingestellt. Das traf auch die beiden Plug-ins A3 und Q7 e-tron. Gebraucht gibt es sie noch. In den Gebrauchtwagenbörsen gibt es den A3 e-tron ab etwa 20.000 Euro.
BMW 225xe, 38.650 Euro, 41 km (NEFZ): BMW meint es ernst bei der Elektromobilität. Neben dem Elektro-i3 gibt es den 3er, 5er und 7er mit Stromanschluss sowie den 225xe Active Tourer. Im Sommer soll er einen größeren Akku bekommen und die Reichweite um ein Viertel wachsen. X1 und X5 folgen.
Mini Countryman S E ALL4, 37.600 Euro, 42 km (NEFZ): Auch die britische BMW-Tochter stromert: Der elektrifizierte Cooper S E Countryman ALL4 ist stylisch, überraschend groß (jetzt 20 Zentimeter länger), aber teuer und die Batterie klein (7,6 kWh). Im nächsten Modelljahr soll sie auf 10,7 kWh wachsen.
Hyundai Ioniq, 29.900 Euro, 52 km (WLTP): Konsequent elektrisch ist der Kia-Mutterkonzern Hyundai: Den Ioniq gibt es nur als Hybrid, Plug-in oder Elektro, den Kona als Hybrid und E-Auto. Das Angebot an gebrauchten Ioniq ist groß, doch auch neu ist er eines der günstigsten Modelle mit großer Reichweite dank guter Aerodynamik und 8,9-kWh-Akku.
Kia Niro Plug-in-Hybrid, 32.750 Euro, 58 km (NEFZ): Bei den Koreanern gibt es zwei Plug-ins: Niro und Optima. Als Hybrid hat der Niro im Dauertest überzeugt, der Plug-in erweitert die rein elektrische Reichweite deutlich. Gleicher Antrieb wie beim Ioniq, lange Ladezeiten, da maximal mit 3,7 kW.
DS 7 Crossback E-Tense 4x4, ca 54.000 Euro, 58 km (WLTP): Der erste Plug-in im PSA-Konzern (Peugeot, Citroën, Opel, DS) wird das SUV DS 7 Crossback. Reserviert werden kann der Plug-in bereits. Bald soll er dann zu den Händlern rollen, mit 14-kWh-Batterie, 300 PS und Allradantrieb.
Mercedes C300 de, 50.771 Euro, 57 km (NEFZ): Mercedes geht in die nächste Hybrid-Generation: C-, E- und S- Klasse gibt es aktuell als Plug-in. Bis Ende 2020 sollen es mehr als 20 Varianten sein. Im zweiten Halbjahr kommt der GLE mit einer elektrischen Reichweite von fast 100 km, in der ersten Generation waren es knapp 30. Nur Mercedes kombiniert Diesel- und Elektromotor.
Mitsubishi Outlander, 37.990 Euro, 54 km (NEFZ): Der Outlander ist gleichzeitig aufgefrischter Klassiker und Bestseller unter den Plug-ins und sogar als Siebensitzer erhältlich. Durch Mitsubishi- und Umweltbonus sinkt der Kaufpreis unter 30.000 Euro.
Opel Grandland X Hybrid4, 49.940 Euro, 52 km (WLTP): Ab Frühjahr 2020 gibt es den ersten Plug-in von Opel. Der Grandland X Hybrid4 bringt es auf stattliche 300 PS, die 13,2-kWh-Batterie soll sich an der 7,4-kW-Wallbox in unter zwei Stunden laden lassen. Der schnelle On-board-Lader kostet allerdings extra. Den neuen Corsa gibt es nur als E-Auto, eine Plug-in-Variante ist zunächst nicht geplant.
Peugeot 508 Hybrid, Preis unbekannt, 50 km (WLTP): Drei Modelle sollen im Herbst kommen: das Kompakt-SUV 3008 und 508 als Limousine und Kombi. Den 3008 gibt es mit Vorder- (180 PS, 11,8 kWh) und Allradantrieb (200 PS, 13,2 kWh), die Limousine nur mit Frontantrieb (225 PS, 11,8 kWh).
Porsche Cayenne 3.0 Hybrid, 89.822 Euro, 44 km (NEFZ): Bei knapp 90.000 Euro geht das Plug-in-Vergnügen bei Porsche los, förderfähig ist der Cayenne damit nicht. Die Reichweite reicht nur für ganz kurze Pendelstrecken. Porsche-Besitzer werden aber wohl eine Garage mit Stromanschluss haben.
Range Rover Sport, 88.000 Euro, 51 km (NEFZ): Die gleiche, wohlhabende Klientel fasst Land Rover mit dem Range Rover Sport ins Auge. 13,1-kWh-Batteriekapazität sorgen für 51 Kilometer Reichweite nach dem alten Fahrzyklus. Wenn gewünscht, wählt das Navi aus, ob der Benziner oder Elektro-Motor läuft.
Cupra Formentor, Reichweite und Preis unbekannt: Die Seat-Marke könnte wohl 2020 den ersten Plug-in der Spanier auflegen. Die präsentierte Studie mit Stecker hat 245 PS. Sonst stammt die Technik aus Audi SQ2 und VW T-Roc R. Könnte also sein, dass die kleinen Brüder ebenfalls elektrifiziert werden.
Škoda Superb iV, Preis noch unbekannt, 55 km (WLTP): Bisher haben die Tschechen noch keinen Hybrid oder Plug-in im Angebot. Das soll sich bald ändern. Angekündigt für 2020 ist zunächst der Superb iV mit 13-kWh-Batterie und 218 PS. Der Preis soll nur wenig über dem Diesel liegen (ab 30.450 Euro).
Toyota Prius Plug-in-Hybrid, 37.550 Euro, 50 km (NEFZ): C-HR, RAV4, Prius und Prius Plus: Toyota war und ist Vorreiter bei den Hybriden. Der erste Prius kam immerhin 1997 auf den Markt. Lediglich der Prius ist auch als Plug-in mit 8,8-kWh-Akku erhältlich. Sogar ein Solardach gibt es. Damit ist er in der Lage, pro Tag Strom für bis zu fünf Kilometer zu gewinnen und zu speichern.
VW Golf GTE, ab etwa 16.000 Euro (gebr.), 50 km (NEFZ): Nicht mehr neu erhältlich, dafür recht häufig in den Autobörsen, gibt es den Golf GTE. Er verbindet sportlichen Antritt mit elektrifiziertem Antriebsstrang, war nie als Spar-, sondern immer als Spaßauto konzipiert. Der 8,7-kWh-Akku reicht für Kurzstrecken.
Volvo V60 T8 Twin Engine, 62.200 Euro, 49 km (NEFZ): Plug-ins gibt es bei den Schweden vor allem in den großen und schweren SUV (XC60, XC90). Doch weil es vom jeweiligen Modell auch Kombi und Limousine gibt, gibt es den Stromanschluss auch für den effizienteren und trotzdem großen Kombi der Baureihe.