29.09.2017

Auto-Apps – Neugierige Schnüffler

Vernetzung verspricht dem Autofahrer Sicherheits- und Komfortgewinn. Am meisten profitieren jedoch bislang die Fahrzeughersteller von der neuen Technik.

Die Smartphone-Apps der Autohersteller sollen den Pkw smart machen. Klüger werden jedoch vor allem die Anbieter, wie die Stiftung Warentest herausgefunden hat. Denn die Apps senden meist mehr Nutzer-Infos als nötig an die Konzern-Computer.

Datenschutz ist als kritisch zu sehen

Bei allen 13 getesteten iOS- und Android-Apps bewerteten die Experten das Datensendeverhalten als kritisch. So übermitteln etwa zahlreiche Apps neben dem Namen des Nutzers und der Fahrgestellnummer den Standort. Letzterer geht etwa an Google oder Apple, häufig auch an weitere Stellen. Und das unabhängig davon, ob der Nutzer überhaupt im Auto ist. Audis MMI Connect verschickt die Informationen sogar unverschlüsselt, Fiats App kommuniziert heimlich mit Facebook. Transparenz bei der Datensammelei bot keine der Apps. Angaben zum Datenschutz waren teils gar nicht vorhanden, in Fremdsprache oder lückenhaft.

Apps mehr Spielerei als Nutzen

Als Fazit raten die Verbraucherschützer Autofahrern, die vor Schnüffelei sicher sein wollen, auf die Apps zu verzichten. Häufig dürfte das nicht schwer fallen, handelt es sich bei den Funktionen doch bislang häufig eher um Spielereien als um nützliche Dienste. So lassen sich etwa Tankfüllung oder Reifendruck aus der Ferne anzeigen, Türen entriegeln oder Fahrtziele vom Handy an das Navigationssystem schicken.