01.12.2016

Elektromobilität – Motorrad und Roller unter Strom

Nicht nur Elektroautos, auch Roller und Motorräder stromern bereits durch unsere Städte. ACE LENKRAD lädt ein zu einer Tour durch den Zweiradmarkt.

Roller- und Motorradfahren ist ein intensiveres Reisen. Der Wind weht um die Nase, der ganze Körper ist in Aktion, während es um die Kurven geht. Nicht selten steigen Zweiradfans wie elektrisiert von ihren Maschinen. Dass diese über einen elektrischen Antrieb verfügen können, ist längst keine Utopie mehr. Zum ersten Januar 2016 waren laut Kraftfahrt-Bundesamt 7300 Krafträder mit Elektroantrieb zugelassen. Darin eingeschlossen sind allerdings auch dreirädrige und leichte vierrädrige Fahrzeuge. Die Entwicklung von Elektromotorrädern steckt also, im Vergleich zu dem aktuellen Verbrenner-Angebot, noch in den Kinderschuhen, ganz neu ist sie dennoch nicht.

Zero ist Marktführer unter den Elektromotorrädern

 

Der amerikanische Hersteller Zero stellt beispielsweise bereits seit zehn Jahren ausschließlich Elektromotorräder her und ist damit Marktführer in dem Segment. Mittlerweile hat er sechs Modelle im Angebot – von der Straßenmaschine bis hin zum Off-Road-Begleiter. In Berlin und Rüsselsheim machen es zwei Vertragspartner sogar möglich, seine Zero einfach zu mieten. Beim österreichischen Hersteller KTM wird nur gekauft. Mit drei Freeride E-Modellen vertritt er den Enduromarkt. Wer Supersportler bevorzugt, findet bei dem italienischen Hersteller Energica ein elektrisierendes Angebot. Die unschuldig klingende Eva beispielsweise kommt auf Geschwindigkeiten von bis zu 200 km/h und ist laut Hersteller in dreieinhalb Stunden wieder aufgeladen.

Reichweite und Ladezeit sind die Herausforderung

 

Hohe Reichweiten und geringe Ladezeiten sind die größten Herausforderungen in der Entwicklung von E-Zweirädern, denn sie sind maßgeblich für ernsthaftes Kundeninteresse. Eine große Hausaufgabe, an die sich die klassischen Motorradhersteller bisher nicht so recht herangetraut haben. Während die neuen Elektrohersteller vorpreschen, enthüllen alteingesessene Anbieter wie Suzuki, Honda und Harley Davidson erst nach und nach ihre Studien und Prototypen. „Harley?“, mögen Sie sich jetzt vielleicht fragen. Ja, auch die Kultmarke kann sich dem Elektrotrend nicht entziehen und möchte spätestens im Jahr 2020 ein Model namens Livewire auf den Markt bringen.


Aufsehen erregte auch das Prototyp-Projekt „Light Rider“ der eigentlich fachfremden Airbus-Tochter Apworks. Anfang Mai zeigte sie, dass ein Motorrad, berechnet mit Algorithmen der Luft- und Raumfahrt, aus dem 3-D-Drucker kommen kann. Aber auch die junge Forschung entwickelt Konzepte. Studenten der technischen Universität Eindhoven wagten sich bereits an die Schöpfung eines Elektromotorrades. Die Storm Pulse kehrte Anfang November von ihrer großen Testfahrt zurück. Mit ihren Schöpfern spulte sie auf einer Weltumrundung 23.000 Kilometer innerhalb von 80 Tagen ab.

BMW hat den Maxi-Scooter C Evolution

 

Die vielen Auslandsmodelle werfen die berechtigte Frage auf, was eigentlich unser deutscher Pionier in petto hat. Die Antwort: BMW schläft nicht. Der Hersteller arbeitet in einer gemeinsamen Projektarbeit mit der technischen Universität München an einem Supersportler namens eRR auf Basis des Models S 1000 RR. Zudem hat er den Elektro-Maxi-Scooter C Evolution im Angebot. Mit seiner Motorleistung von bis zu 48 PS beschreibt er die Zwischenstufe von Motorrad zu Roller.


Letztere sind, bei genauem Hinschauen, vielfach mit E-Antrieb zu bekommen. Und auch hier schießen neue Anbieter mit rein elektrischem Portfolio wie Pilze aus dem Boden. Allein unter den deutschen Anbietern wären da beispielsweise Govecs, E-bility, Trinity oder ID-Bike zu nennen. Sogar eine elektrifizierte Schwalbe, der Kultroller der DDR, ist für Sommer 2017 in der Mache.


Das vielseitige Angebot zeigt, wie aktuell das Thema Elektromobilität auch auf dem Zweiradmarkt geworden ist. Die Zweiradgemeinde wird die Veränderungen sicher annehmen, solange das elektrisierende Fahrgefühl bestehen bleibt.


Hersteller im Überblick*

 

  • BMW: C Evolution, mit bis zu 35 kW (48 PS), Höchstgeschwindigkeit von 129 km/h sowie einer Reichweite von bis zu 160 Kilometern. Ladezeit circa drei Stunden. Ab 15.000 Euro
  • E-bility: Kumpan electric mit maximal 3,8 PS und einer Reichweite von bis zu 150 Kilometern, bei einer Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h. Ladezeit vier Stunden. Ab 3849 Euro
  • Energica: Eva (70 kW) und Ego (100 kW) mit Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 240 km/h und einer Reichweite von 100 Kilometern. Ladezeit dreieinhalb Stunden. Ab 30.400 Euro
  • ID-Bike: Elmoto HR-Leichtkrafträder mit 2 kW und einer Reichweite von 65 Kilometern bei einer Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h.Ladezeit bis zu sechs Stunden. Ab 3999 Euro
  • Govecs: Diverse Modelle mit Namen Go!. Geschwindigkeiten von 45 bis 83 km/h und eine Reichweitenspanne von 40 bis 120 Kilometern. Ab 3498 Euro. Außerdem wird im nächsten Sommer eine E-Schwalbe für rund 5000 Euro angeboten.
  • KTM: Freeride E-Modelle mit bis zu 16 kw (22 PS), drei Fahrmodi und einer angegebenen Reichweite von bis zu einer Stunde. Ladezeit 80 Minuten. Ab 11.595 Euro
  • Trinity: Diverse Roller-Modelle mit Planetennamen wie Venus und Jupiter. Leistungen von zwei bis 16 kW, Geschwindigkeiten von 25 bis 120 km/h, Reichweiten von 80 bis 160 Kilometern. Ab 2299 Euro
  • Zero: Diverse Modelle mit bis zu 45 kW Motornutzleistung, Höchstgeschwindigkeiten von 132 bis 164 km/h und einer Reichweitenspanne von 76 bis 217 Kilometern. Ladezeiten zwischen 4,7 und 11 Stunden. Ab 12.190 Euro

*Diese Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit

 

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