17.01.2020

Ford Puma – Cleverer Crossover

Alter Name, neues Auto. Statt wie früher ein Sportcoupé, ist der Ford Puma heute ein SUV. Und dazu ein ganz besonderes, denn in ihm stecken Ideen, die bislang in dieser Klasse nicht zu finden waren. Im März rollt der Puma zu den Händlern, startet bei 23.150 Euro.

Einen solch leicht auszusprechenden und international einsetzbaren Namen wie Puma so einfach sausen zu lassen? Nein, das kam für die Produktplaner bei Ford nie in Frage. Auch wenn der moderne Puma von heute so gut wie nichts mehr mit seinem Namensvetter aus den 90er-Jahren zu tun hat. Damals war der Puma ein kleines Sportcoupé. Mit einem solchen Modell aber ließe sich heute im kompakten B-Segment kein Blumentopf mehr gewinnen.

Der neue Puma folgt dem SUV- und Crossover-Trend

Voll im Trend dagegen liegen kleine SUV und Crossover. Und genau dahingehend wurde der neue Puma konzipiert. Allerdings fällt Ford dies nicht als Erster ein. Über ein Dutzend Modelle der Konkurrenz sind bereits auf dem Markt. Die Kölner geben sich dennoch äußerst zuversichtlich, dass der Puma ein Erfolg wird: „Wir kombinieren gutes Design mit dem besten Package der Klasse“, sagt der Leiter der Baureihe, Sigurd Limbach. Der 4,19 Meter kurze Puma teilt sich die B2-Architektur mit dem Fiesta, erhielt aber einen 9,5 Zentimeter längeren Radstand. Das kommt vor allem den Passagieren auf der Rücksitzbank zugute. Sie genießen üppige Beinfreiheit.

Im Kofferraum versteckt sich ein mega-cleveres Detail

Die große Überraschung aber liegt buchstäblich hinter ihnen. Besonders stolz sind die Entwickler auf die bislang einzigartige Funktionalität des Puma. Nicht nur, dass der Kofferraum 456 Liter, 164 mehr als der Fiesta, fasst und damit das Segment anführt, das kleine SUV besitzt auch eine sogenannte „Mega-Box“. Sie steckt unter dem Ladeboden. Dort, wo sich sonst die Reserveradmulde befindet, hat Ford eine tiefe, rechteckige Kunststoffwanne gepackt (Volumen: 81 Liter). Große Pflanzen beispielsweise können aufrecht stehend, schmutzige Gummistiefel problemlos transportiert werden. Die Box verfügt zudem über eine Ablauföffnung, ließe sich somit sogar leicht mit dem Wasserschlauch reinigen.

Die abziehbaren Sitzbezüge können sogar in die Waschmaschine

Und es sind nicht die einzigen cleveren Ideen, die die Entwickler dem Puma mit auf den Weg gegeben haben. So sind auf Wunsch eine sensorgesteuerte Heckklappe oder Massage-Sitze zu bekommen. Und wer hat sich nicht schon über einen hässlichen Fleck auf dem Sitzpolster geärgert und versucht, dem Missgeschick mit Bürste und Reinigungsmitteln beizukommen? Mit mehr oder weniger schlechtem Ergebnis. Im Puma lassen sich die Bezüge per Reißverschluss abziehen und in die Waschmaschine schmeißen. Weiterer Vorteil: Wer nach einigen Jahren auf eine andere Polsterfarbe umschwenken möchte, kann auch dies tun.

Im Cockpit kombiniert Ford ein digitales Display mit klassischen Schaltern

Sehr modern zeigt sich der Puma auch hinter dem mit diversen Funktionstasten gespickten Dreispeichen-Lenkrad. Es ist Fords erstes Europa-Auto mit virtuellem Digital-Display. Die Anzeigen lassen sich in unterschiedlichen Darstellungen konfigurieren und sind einwandfrei ablesbar. Schön, dass die Designer für die Bedienung der wichtigsten Funktionen wie Lautstärke und Klimaregelung es jedoch bei klassischen Drehreglern und Tastern belassen haben. Denn nicht alles im Auto muss heute mit dem Finger auf dem Display gesteuert werden. Gerade ältere Autofahrer, die nicht mit dem Smartphone aufgewachsen sind, dürften dies begrüßen.

Der Puma kommt mit Benzinern, Mildhybriden und einem Diesel auf den Markt

Das Antriebsportfolio im Puma bilden bei Marktstart im März zunächst Dreizylinder-Benziner mit 1,0 Liter Hubraum und 92 kW/125 PS beziehungsweise 114 kW/155 PS. Beide Aggregate sind Mildhybride mit 48-Volt-Technologie. Für die 155-PS-Version verspricht Ford eine um 15 Prozent verbesserte Effizienz und gibt den Verbrauch (nach WLTP) mit nur 5,6 l/100 km an, was einem CO2-Ausstoß von 127 g/km entspricht. Darüber hinaus gibt es den Einliter-Benziner auch ohne Elektrifizierung, ebenfalls mit 92 kW/125 PS. Der einzige Diesel (88 kW/120 PS) im Angebot stammt aus dem Focus und kommt ab Mai 2020.

Fords Raubkatze kommt flott vom Fleck

Bei einer ersten Probefahrt überzeugte der Dreizylinder-EcoBoost-Benziner voll und ganz und glänzt mit kernigem Sound, angenehmer Agilität sowie gutem Durchzug aus niedrigen Drehzahlen. Nicht zuletzt, weil die elektrische Hilfe des Generators bis zu 50 Prozent mehr an Drehmoment zu den Antriebsrädern schickt – und dies eben bereits kurz über Leerlaufdrehzahl. Serienmäßig ist der Motor mit einem manuellen Sechsganggetriebe gekoppelt. Es lässt sich in gewohnter Weise leicht und präzise schalten. Für die 125-PS-Variante ohne Mildhybrid will Ford später im Jahr auch ein 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe anbieten.

Beim Fahrwerk überzeugt Ford wie gewohnt

Nicht unerwähnt bleiben sollte das gute Handling. Was nicht wundert, gegenüber dem Fiesta wurde die Spur des Puma um knapp sechs Zentimeter verbreitert. Ein starkes Pfund. Ford genießt in Sachen Fahrwerk/Fahrdynamik ohnehin einen ausgezeichneten Ruf, hat sich besonders in der Kompaktklasse über viele Generationen einen Namen gemacht. Wer die Fahreigenschaften individualisieren oder seinen unterschiedlichen Bedürfnissen anpassen möchte, dem steht ein Fahrmodus-Schalter zur Verfügung. Er aktiviert die Modi „Normal“, „Eco“, „Sport“, „Rutschig“ und „Unbefestigte Straße“.

Der Kunde kann zwischen vier Ausstattungslinien wählen

Preislich startet der Puma bei 23.150 Euro. Es gibt vier Ausstattungslinien, „Titanium“, „Titanium X“, „ST-Line“ und „ST-Line X“, wobei Letztere ausschließlich für die beiden Mildhybride vorgesehen ist. Hier beginnt der Preis dann bei 26.900 Euro.

Technische Daten:

  • Fünftüriges, fünfsitziges SUV der Kompaktklasse; Länge: 4,19 Meter, Breite: 1,81 Meter (Breite mit Außenspiegeln: 1,93 Meter), Höhe: 1,54 Meter, Radstand: 2,59 Meter, Kofferraumvolumen: 456-1216 Liter (Mildhybrid: 401-1161 Liter)
  • 1,0-Liter-Benziner: 92 kW/125 PS, maximales Drehmoment: 200 Nm bei 1750 U/min, Frontantrieb, Sechsganggetriebe, 0-100 km/h: 10,0 s, Vmax: 191 km/h, Normverbrauch (WLTP): 5,8-6,2 Liter/100 Kilometer, CO2-Ausstoß: 132-141 g/km, Abgasnorm: Euro 6d-TEMP, Effizienzklasse: A, Preis: ab 23.150 Euro
  • 1,0-Liter-Benziner-Mildhybrid: 114 kW/155 PS, maximales Drehmoment: 240 Nm bei 2500 U/min, Frontantrieb, Sechsganggetriebe, 0-100 km/h: 9,0 s, Vmax: 205 km/h, Normverbrauch (WLTP): 5,6-5,9 Liter/100 Kilometer, CO2-Ausstoß: 127-133 g/km, Abgasnorm: Euro 6d-TEMP, Effizienzklasse: A, Preis: ab 25.000 Euro

Kurzcharakteristik:

  • Warum: ein clever durchdachtes City-SUV mit gutem Komfort und viel Funktionalität
  • Warum nicht: kein Automatikgetriebe für die neuen Hybridmotoren
  • Was sonst: Mazda CX-3, VW T-Cross, Renault Captur, Peugeot 2008, Opel Crossland X, Fiat 500 X
  • Wann kommt er: März 2020