26.10.2017

Schneevergnügen – Ab auf die Piste

Winterurlaub ist Familienurlaub und oft teilen sich drei Generationen das Ferien-Appartement. Wir stellen zehn Regionen vor, die sich auf familiäre Angebote besinnen. Etwas abseits der Remmi-Demmi-Pisten.

D/A – Walstertal: Wo Ställe Skihütten werden

Das Fellhorn ist der sportliche Berg im Reigen der Skiberge, das Nebelhorn der Sehnsuchtsberg. Die Bahn kam 1930, seit letztem Jahr gibt es die atemberaubende Gipfelstation, die alles überblickt. Man sieht hinüber zum Ifen – und das ist sowieso der Zauberberg. Markant wie kein anderer und dann ist da oben das Gottesackerplateau, eine 25 Quadratkilometer große Zauberwelt aus Schrattenkalk, von Höhlen durchzogen. Als Skifahrer gleitet man vorbei, es gibt kein Skigebiet in weitem Umkreis, das feine Hänge mit solcher Landschaft vereint. Der einzige Nachteil war, dass endlos lahme Lifte durch den Schatten dümpelten, ab dem Winter 2017/2018 zischen zwei neue Bahnen bergan, Skifahrer können von der Talstation bis zur Bergstation des Ifen auf 2030 Metern direkt durchfahren. Wer auf dem Winterwanderweg des Gottesackers wandern will, ist ebenso willkommen wie Hüttenhocker, die „nur“ das Bergrestaurant Hahnenköpfle besuchen wollen. Gastroleiter Thomas Vorholzer hat die „grüne Haube“. Überhaupt isst man im Walsertal wertig und regional, viele feine Hütten und Gasthöfe liegen am Weg, auch wenn man über die Dorflifte an Heuberg und Parsenn skischaukelt. Hier auf der sonnigen Dorfebene trifft man auch jene, die auf dem Panoramaweg am Berghang entlangwandern. Eine Region, die am Ende noch einmal gipfelt: im Walmedinger Horn, dem Kraftberg. Bei Neuschnee das Freeriding-Revier, im Frühling der Berg, um Energie zu tanken. Liegestühle satt, weit geht der Blick hinüber in den Bregenzerwald, einen Spritz im Glas, die Sonne funkelt ... genussreich!

Reiseinfo
Ski Alpin: 130 Kilometer Pisten; Crystal Ground Snowpark mit Kids Ground Fun Park
Nordisch: Zwei km Langlauf-Loipen im Kleinwalsertal und 73 km in Oberstdorf; 50 km Winterwanderwege; Bergbahnticket für Winterwanderer; das Wanderhighlight am Gottesackerplateau! Eiszauber in der Breitachklamm.
Spezielles:

  • Berghaus Hahnenköpfle: Salate, Biosuppen, Biogewürze, Fleisch aus der Region
  • urige Stuben und Küche im Stillachtal
  • Kultur auf verschiedenen Höhen: „Bergschau“ zeigt Ausstellungen im alten Oberstdorfer Rathaus (813 Meter), im Walserhaus (1122) in Hirschegg sowie auf dem Fellhorn (2037)

Auskunft: Details Auf der Website des Kleinwalsertals

D – Skigebiet Arber: Nachwuchs willkommen

Der Bayerische Wald ist ein Schneeloch, der Arber mit seinen 1456 Metern der weiß gekrönte Fürst dieses Schneereichs. Er hat ein spezielles Mikroklima. Sein Markenzeichen sind tief verschneite Bäume, vom Wind vereist, wie schockgefrostet, die legendären „Arber Mandl“. Seine Flanken haben exzellente Pisten, hier liegt auch das ostbayerische Trainingszentrum für den Ski-Nachwuchs. Da kann sich so mancher Alpenberg warm anziehen – sportlich!

Reiseinfo
Ski Alpin: 15 km
Nordisch: Wanderpfad zum Gipfel; Langlaufzentrum Bretterschachten mit zehn Loipen
Spezielles: Joska. Kristallwelt ganzjährig zu besuchen

D – Berchtesgadener Land: Es grüßt der Watzmann

Oberbayerns spektakulärstes Eck lässt grüßen. „Watzmann, Watzmann, Schicksalsberg, du bist so groß.“ Wolfgang Ambros widmete eine ganze LP einem einzigen Berg. Auch wenn die Jennerbahn gerade erneuert wird: das Berchtesgadener Land hat mehr kleine, feine Skigebiete. Götschen mit Weltcup- und Europacup-Piste, das gemütliche Rossfeld und das Familienareal am Obersalzberg. Die Predigtstuhlbahn ist mit über 80 Betriebsjahren die älteste im Original erhaltene Großkabinenbahn der Welt – abwechslungsreich!

Reiseinfo
Ski Alpin:
6 Skigebiete
Nordisch: 100 km, zu empfehlen: Hochplateau Scharitzkehl
Spezielles: Skitourenpark, um Skitechnik zu trainieren

D – Nesselwang: Für jeden etwas

Die Alpspitze – eigentlich ist sie gar nicht so spitz. Nur ganz oben zeigt sie ein paar felsige Zähne und geizt auch ein bisschen mit Sitzplätzen unterm Gipfelkreuz. Immerhin bringt sie es auf 1575 Meter. Darunter liegt ein Wintereldorado für Wanderer und Rodler, für Boarder und Carver. Die Kombibahn aus Sesseln und Gondeln trägt unterschiedlichen Bedürfnissen Rechnung und dann ist da noch der Alpspitz-Kick. Die längste Zipline Deutschlands: 1200 Meter – wie im Fluge!

Reiseinfo
Ski Alpin:
8 Kilometer; von 18 bis 21 Uhr ist Flutlicht-Skifahren möglich.
Nordisch: 28 km, schöne Grüntenseerunde; Hufbichl-Winterwanderweg
Spezielles: Das Erlebnisbad Alpspitz-Bade-Center

A – Bichlbach/Berwang: Skischaukel vom Feinsten

Der 2341 Meter hohe Thaneller regiert die Szenerie. Wo man heute auf der Skischaukel ganz hurtig zwischen den Orten kurvt, lagen einst Welten, die Straße Bichlbach-Berwang wurde erst 1951 ausgebaut. Auf Ski ist es eine Schneereise. Rauf zur Hochalm, runter nach Berwang. Mit dem Thanellerkarlift weiter und über einen Skiweg auf die andere Talseite. Kurz die Straße überquert, ein paar Langläufer abgewartet, die da elegant skaten, und rein in die Rastkopfbahn. Die Kögelehütte ist eine wunderbare Einkehr, in den nordseitigen Hängen bleibt der Schnee griffig – großartig!

Reiseinfo
Ski Alpin:
36 km; 138 in der Zugspitzarena
Nordisch: Langlaufzentrum; Schnupperbiathlon
Spezielles: Österreichs einzige Zunftkirche steht in Bichlbach.

A – Galtür: Tiroler Pistentraum

Im hintersten Winkel Tirols gelegen, das Skigebiet zum Teil schon auf Vorarlberger Territorium. Auf 1600 Metern lag der „Weiberhimmel“. Wer hier einheiratete, musste sich nicht um Feldfrüchte kümmern: zu hoch gelegen, zu kalt! Ein erstklassiges Skigebiet mit sagenhaften Ausblicken auf den Kopsstausee. Die neue Breitspitzbahn mit neuer Piste macht Spaß und der Schnee bleibt bis ins Frühjahr hinein bestehen – so pulvrig!

Reiseinfo
Ski Alpin:
43 km; Skisafari ins Montafon
Nordisch: 72 km Loipen, viele Winterwanderwege
Spezielles: Alpinarium, Ausstellung über das Leben in und mit den Bergen

CH – Bettmeralp: Sonnenpisten

1900 Meter. Eine geschlossene Schneedecke und Holzhäuser, die sich unter der Schneelast ducken – das ist die Bettmeralp. Autofrei. Alpen-Disney-Hotels fehlen genauso wie Après-Lokale. Von 8.30 bis 16.30 Uhr liegt das Skigebiet in der Sonne. Nichts als weite „Autobahnen“ von der Riederalp hinüber zur Fiescher-alp. Hinter Bettmerhorn und Eggishorn schiebt sich der Aletschgletscher, der längste Gletscher Europas, zu Tale. Er schwindet und ist doch so – bezaubernd!

Reiseinfo
Ski Alpin: 104 km zwischen schneesicheren 1845 und 2869 m
Nordisch: 72 km Winterwanderwege, 14 km Schneeschuhtrails
Spezielles: Auf dem Eggishorn lohnt die Einkehr in die urige „Horli Hitta“.

CH – Braunwald: Autofrei

„Bruuwald“ ist absolut autofrei. Elektromobile surren, der Schnee verschluckt das Trappeln der Kutschenpferde, der „Pöschtler“ trägt seine Briefe per Schlitten aus und erkennt bald jeden Gast auf der Straße. Die Pisten sind durchweg rot oder blau, ein Großteil des Wintergeschehens spielt sich innerhalb der Weiler ab. Die Streusiedlung durchziehen Pisten, Loipen und Schlittenbahnen in schönster Eintracht. Winterwanderwege führen bis zum Ortsstockhaus, dahin, wo anderswo nur Skifahrer hinkommen. Voll entschleunigt!

Reiseinfo
Ski Alpin: 32 Kilometer
Nordisch: Loipen zwischen 1520 und 1580 m; im Tal der Tödiritt (22 km)
Spezielles: Märchenerzähler und Märli vom Pferd Joschi und Zwerg Bartli

I – Alpe Lusia: Geheimtipp

„Kinderheim“ steht auf dem Zwergennest, wo man täglich spielt, bastelt, im Schnee tobt und Geschichten erzählt. Das Kinderland liegt in Bellamonte, dort, wo die Pisten weit sind und einladend flach. Der steilere Teil des Gebiets liegt rund ums Chalet Valbona – inklusive einer fordernden Talabfahrt, die man als Ziehweg bis mitten hinein ins Ortszentrum von Moena fortsetzen kann. Lusia ist immer noch ein kleiner Geheimtipp in den Dolomiten und ein Gebiet, wo man sich in einem weit größeren Skiareal wähnt. Und dann ist da ja noch die Aussicht in die Pale-Gruppe – sagenhaft!

Reiseinfo
Ski Alpin: 26 km Lusia; Anschluss Sella Ronda
Nordisch: 5 km für Schneeschuhe, Langlauf- oder Tourenski
Spezielles: Panorama Wanderung auf 2000 m „Morea – Bocche Alm“

I – Pedraces: Kultur inklusive

Alta Badia ist das Paradies für Ski-Gourmets! Die Sella Ronda bleibt ein Dauerbrenner. In Pedraces hingegen liegen unter dem Heiligkreuzkofel die Wallfahrtskirche und die Hütte Heilig Kreuz, außerdem weite, leere Familienpisten. Pedraces und St. Leonhard sind authentische Dörfer geblieben, die St.-Leonhard-Kirche zählt zu den schönsten Kirchen Südtirols. Typische Hofensembles, die „viles“, sind erhalten. Der Hof „Runc“ ist nicht bloß malerisch, sondern ein Hort ladinischer Küche – köstlich.

Reiseinfo
Ski Alpin: 6 km in Pedraces; Anschluss an Alta Badia und Kronplatz
Nordisch: Winterwandern zwischen den „viles“
Spezielles: Eines der besten kleinen Hotels der Alpen

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