21.09.2021

An der Nordsee – Radeln im Gegenwind

Der hohe Norden Deutschlands ist Radlerland. An der Küste und auf den Nordfriesischen Inseln kann man sich auf einer Tour zwischen Meer, Strand, Dünen und Reetdachhäusern eine frische Brise um die Nase wehen lassen.

Die Nordfriesischen Inseln zählen zum schönsten Stück der Nordseeküste und das platte Land ist prädestiniert für Fahrradtouren mit Naturerlebnissen. Der Rhythmus der Gezeiten, eine vielfältige Flora, unzählige Seevögel, die die Kutter lautstark auf ihren Ausfahrten begleiten. Alles zu stressig für die Seehunde auf den Sandbänken, sie dösen lieber in der Sonne.

Husum – architektonische Zeitreise hinter dem Deich

Auftakt der Reise ist Husum. Ein Bummel durch die Kleinstadt lohnt sich. Marktplatz und Altstadt zieren stattliche Kaufmannshäuser im Stil der Renaissance, der Gotik und des Klassizismus. Sie erinnern an die alte Handelstradition. Das herzogliche Renaissanceschloss mit Schlossgarten reizt ebenso zu einem Besuch wie der verträumte Binnenhafen. Die flache Umgebung und ein gut ausgebautes Radwegenetz machen Husum zum optimalen Startpunkt für Fahrradtouren. Kilometerlange Deiche, grasende Schafe  und das Meer immer im Blick. Dazu strahlender Sonnenschein und ein Wind, der einem die salzige Luft um die Nase weht – nicht lange und die Hektik des Alltags ist wie weggeblasen.

Der Nordseeküstenradweg – die längste beschilderte Radroute der Welt

Direkt durch die Husumer Bucht führt der Nordseeküstenradweg, der längste ausgeschilderte Radweg der Welt. Auf mehr als 6.000 Kilometern kann man durch acht Länder radeln. Ganz so ambitioniert ist die geführte Tour „Inselradeln Nordfriesland“ vom Veranstalter Die  Landpartie nicht, aber auch auf dem rund 45 km langen Teilstück von Husum nach Schlüttsiel gibt es herrliche Landschaften, reetgedeckte Häuser, sattgrüne Wiesen, Wälder und Moore zu bestaunen.

Hier geht's lang zur Übersichtskarte zu dieser Tour (pdf)

Schlüttsiel – das Tor zu den Halligen

Rauf mit dem Rad aufs Boot und „Leinen los!“ heißt es im Hafen von Schlüttsiel, dem Tor zu den Halligen. Die „MS Seeadler“ bahnt sich ihren Weg durch die Nordseewellen zur Hallig Langeneß. Auch wenn der Empfang am Abend stürmisch ist, das kleine Eiland zieht einen magisch an. Es bläst eine steife Brise und Fahrradfahren ist in dem Moment nahezu unmöglich. An diesem Abend müssen alle Fahrräder und Autos auf die Warf, denn es könnte „Land unter“ geben. Doch bereits am nächsten Morgen sind die Wolken verschwunden und die Hallig präsentiert sich von ihrer schönsten Seite.

Hallig Langeneß – Sommerfrische für Zwei- und Vierbeiner

Nach einem leckeren Frühstück stehen der Besuch der Halligkirche und das Kapitän-Tadsen-Museum auf dem Programm. Das Kapitänshaus aus dem Jahre 1741 mit typischem Schweifgiebel und den über 1.600 holländischen Wandfliesen wurde aufwendig restauriert und zeigt das Leben auf einer Hallig von damals. Ansonsten ist das knapp zehn Quadratkilometer große Eiland schnell erkundet. Auf den saftig grünen Salzwiesen weiden Schafe, die ihren „Sommerurlaub“ hier verbringen. Zig Möwen leisten ihnen Gesellschaft.

Von Dagebüll in die "friesische Karibik"

Am nächsten Morgen heißt es gut gestärkt wieder rauf auf die Fähre und zurück nach Schlüttsiel. Von dort geht es weiter mit dem Rad entlang der bunten Wiesenlandschaften, die dem Meer abgerungen wurden, bis zum nächsten Hafen in Dagebüll. Ziel der Fähre ist die „friesische Karibik“. Die Insel Föhr hat diesen Beinamen, weil aufgrund ihrer geschützten Lage hier ein vergleichsweise mildes Klima herrscht.

Föhr – wo "sprechende Grabsteine" Geschichte(n) erzählen

Bei der Erkundungstour mit dem Rad trifft man dann neben charmanten Ortschaften auch auf die grüne Seite der Insel, wo bezaubernde Bauerngärten vor den reetgedeckten Katen, Leuchttürme, Künstlerateliers und gemütliche Cafés den Weg säumen. Ein besonderes Highlight sind die drei Föhrer Kirchen. Die „sprechenden Grabsteine“ berichten von der goldenen Zeit der Insel, als über 150 Kapitäne auf der Insel lebten.

Amrum – 197 Stufen führen zum Panoramablick

Mit so viel neuem Wissen im Gepäck geht es weiter. Auf der Insel Amrum wartet ein riesiger Strand – Beachfeeling vom Feinsten. Den besten Weitblick hat man vom rot-weiß gestreiften Leuchtturm, der auf einer 27 Meter hohen Düne steht und weithin zu sehen ist. Wer die 197 Stufen hinaufsteigt, wird mit einem traumhaften Rundumblick belohnt. Beliebtes Fotomotiv ist auch die St.-Clemens-Kirche in Nebel. Auch auf diesem Friedhof finden sich 90 „sprechende Grabsteine“, die Geschichten von Seefahrern erzählen.

Sylt – nicht nur Promi-Insel, sondern auch Naturparadies

Viele Geschichten gibt es auch über die Königin der deutschen Ferieninseln. Sylt, die letzte Station der Reise, ist nicht nur berühmt wegen ihrer prominenten Besucher, sondern auch ihrer schier unendlichen Vielfalt an Natur und Landschaft.

Der Radwanderweg führt entlang der alten Inselbahntrasse durch die Dünen- und Heidelandschaft. Vorbei an Schafen, die auf dem von Prielen durchzogenen Vorland grasen, und Vögeln, die durch das Watt staksen. Immer im Blick die weiße Dünenkette im Norden der Insel. Hier findet jeder seinen Lieblingsplatz. Egal, ob wildes Meer, einsame Dünen, Surfstrand oder das quirlige Westerland.

Dann heißt es noch einmal am Lister Hafen im Strandkorb etwas Sonne tanken und die Schiffe beobachten, bevor es wieder auf die Fähre geht in Richtung Dagebüll. Ein letztes Mal die frische Meeresluft einatmen und die Inselchen bewundern, bevor der Bus die Räder zurück nach Husum bringt.

Reise-Infos – Reif für die Insel

Die Landpartie Radeln und Reisen aus Oldenburg bietet insgesamt 89 individuelle und geführte Reisen von Deutschland bis Kanada an. Die 8-tägige Reise „Inselradeln Nordfriesland“ startet in Husum, wo ein Infogespräch und die Radübergabe erfolgen. Die kommenden zwei Tage verbringen die Radfahrenden auf der Hallig Langeneß. Von dort geht es weiter auf die Inseln Föhr, Amrum und Sylt. Die Tour ist ab 935 Euro buchbar. Im Reisepreis enthalten sind die Übernachtungen in ausgewählten Hotels inkl. Frühstück, Gepäcktransport von Hotel zu Hotel, Anpassen der Leihräder, detaillierte Karten, Eintritt Leuchtturm Amrum und sämtliche Fährfahrten wie im Reiseverlauf angegeben, inkl. Radtransport. Mehr Infos unter dielandpartie.de, Tel.: 0441 570683 0, oder im DUMONT Reise-Taschenbuch „Sylt, Föhr, Amrum“ sowie bei den Tourismusverbänden: insel-sylt.de, foehr.de, amrum.de, langeness.de und husum-tourismus.de.

Auch das ACE-Reisebüro hat verschiedene Radreisen im Angebot - schauen Sie doch mal online vorbei oder rufen Sie an unter Tel. 0711/530 36 78.

 

 

 

 

 

 

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