29.10.2018

Komfort-Campingbusse – Viel Bus fürs Geld

Sie bevölkern Straßen, Stell- und Campingplätze: Komfort-Campingbusse mit Bett und Bad. Sie müssen nicht teuer sein.

Stimmt, 30.000 bis 40.000 Euro sind eine Menge Geld. Für einen ausgewachsenen Campingbus für reisende Paare mit Sitzgruppe, Küche, Bad und Bett sowie Warmwasseranlage und Heizung ist’s dagegen ein Schnäppchenpreis. Busse mit Bad stehen hoch im Kurs. Außerhalb der Großstadt funktioniert so einer auch als Zweitwagen – und ist jederzeit als rollendes Wochenendhaus und Ferienwohnung einsatzbereit.

Pössl war der Pionier bei den Komfort-Campingbussen

Die Nummer eins der Szene heißt Pössl, hier ist sie zuerst geboren und umgesetzt worden, die Idee vom bezahlbaren Komfort-Campingbus. Entsprechend dicht gestaffelt ist das Angebot, das es identisch auch bei der Schwestermarke Globecar gibt. Die Grundrisse sind branchentypisch: auf 5,4 und 6,0 Meter langen Transportern mit Hochdach vorne eine Sitzgruppe, hinten ein quer eingebautes Doppelbett, dazwischen in Fahrtrichtung linker Hand ein kompaktes Bad, rechts eine knappe Küchenzeile. Je nach Ausführung gibt es eine in den Durchgang vorgelagerte Dusche. Typisch Pössl und Globecar: Wer sparen will, wählt als Basisfahrzeug Citroën Jumper statt Fiat Ducato. Beide stammen aus einer gemeinsamen Baureihe, der Unterschied beschränkt sich auf die Motoren.

Von Weinsberg gibt es auch eine Grundriss-Variante für Familien

Unterhalb von Pössl ist die Tochtermarke Roadcar angesiedelt. Konzept: drei Modelle, Günstigpreise ab 32.999 Euro, sehr knappe Ausstattung – wer verzichten kann, ist hier richtig. Anders die vierte Pössl-Marke Clever: Hier gibt es ein reichliches Angebot, sogar große Modelle mit 6,4 Meter Länge und Längsbetten sind unter 40.000 Euro angesiedelt. Auch hier gilt: Citroën ist billiger als Fiat. Tipp: Das Sondermodell „Celebration Light“ bietet eine vorkonfektionierte Komplettausstattung für 34.990 Euro. Erster Verfolger von Pössl ist die Knaus-Tabbert-Gruppe, innerhalb derer Weinsberg für Günstiges zuständig ist. Carabus und Caratour unterscheiden sich im Ausstattungsstil, fünf Modelle liegen unterhalb der Schmerzgrenze, darunter neben den Grundriss-Klassikern auch eine Familienvariante mit Doppelbett als Stockbett. Verlockend sind die vielen Ausstattungspakete, doch sie enthalten auch Überflüssiges.

Hobby bietet ein All-inclusive-Paket

Hobby ist anders unterwegs: Zwar bewegt sich der Vantana Ontour mit 39.700 Euro knapp unterhalb der Preis-Schallmauer, aber dafür ist alles drin und dran für den Urlaub auf Rädern – einsteigen und losfahren, hier funktioniertʼs. Mit einer Preissenkung warten die Markenzwillinge Carado Vlow und Sunlight Cliff auf. Vier Modelle mit allen denkbaren Grundrissen ab 35.499 Euro gehen als Sonderangebot durch, doch Vorsicht: Ohne kostenpflichtiges „Basic“-Paket und das Extra der Duschanlage geht’s kaum auf Tour. Zu den Klassikern des Segments gehört Adria mit entsprechend breitem Angebot. Auch hier gilt die Devise: Citroën fahren heißt Geld sparen.

Bei einigen Herstellern sind Standard-Ausstattungen nur in teuren Paketen erhältlich

Die italienische Marke Roller Team hält auf Fiat mit, jedoch verbergen sich Selbstverständlichkeiten wie elektrisch verstellbare Außenspiegel oder Beifahrer-Airbag in einem teuren Ausstattungspaket – solche Tricks verärgern auch bei anderen Anbietern, etwa bei den Zwillingen Challenger Vany und Chausson Twist. Hier wird zusätzlich ESP zwangsweise mit Aluminiumrädern gekoppelt. Ahorn verpackt derlei Dinge in ein sinnvoll zusammengestelltes Chassis-Paket, der Ahorn Van rutscht dann allerdings knapp an die Grenze von 40.000 Euro. Er fällt mit seinem Basisfahrzeug Renault Master aus dem Rahmen – und mit serienmäßig 3,5 Tonnen Gesamtgewicht sowie einer Motorleistung von 130 PS. Immer noch ein günstiger Tarif für einen Komfort-Campingbus.

Kauftipps für günstige Busse

  • Motor: Serienmäßig 110 oder 115 PS Motorleistung sind zu wenig, 130 PS genügen dagegen
  • Sicherheit: ESP, Beifahrer-Airbag und elektrisch verstellbare Außenspiegel nicht vergessen
  • Nützlich: elektrisch betätigte Trittstufe, Tischverbreiterung und 3,5 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht
  • Komfortabel: Fahrersitze mit Bezug im Wohnraumstoff, Duschmöglichkeit, Stauschränke auch quer im Heck, Verdunkelung mit Rollos für alle Fenster
  • Qualität: Auf Unterschiede bei Isolierung, Möbeloberflächen (Papier oder Schichtstoff?), Sitzkomfort und Beschlägen achten
  • Für den guten Schlaf: Durchweg knappe Bettenmaße überprüfen und zur Probe liegen
  • Optik: Häufig ist die Auswahl der Karosseriefarben eingeschränkt
  • Für Familien: Mit Zusatzbett oder Stockbett und Isofix-Befestigungen werden Campingbusse familientauglich

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