26.11.2019

Kompakt-Caravans – Fliegengewichte auf Reisen

Zugwagen und Caravans werden fülliger und schwerer. Doch es geht anders. ACE LENKRAD stellt Caravans für Fahrzeuge mit geringen Anhängelasten vor.

Waren das Zeiten, als klapperdürre Opel Kadett und keuchende VW Käfer mit Minicaravans im Schlepp über die Alpen zogen. Oder knatternde Trabbis an die Ostsee. Die verhärmten Zugwagen sind Geschichte, aber einer der Caravans von gestern ist heute unverdrossen im Einsatz, der Eriba Touring. Zwar nicht mehr als winziger Puck, aber zum Beispiel als Touring Familia, schlank, mit Hubdach, nicht mal eine Tonne schwer. Aber: Rund 70 Prozent der neu zugelassenen Caravans in Deutschland kommen auf eine zulässige Gesamtmasse von 1600 Kilogramm und mehr, so der Herstellerverband CIVD. In Zeiten einer Verkehrswende jedoch könnten die Kleinen wieder vom Kür- zum Pflichtprogramm wechseln. Schon mal bei kompakten Elektroautos, Hybridmodellen oder angesagten Kleinwagen nach der Anhängelast geschaut?

Von Nostalgikern, Vernünftigen und Futuristen

Prompt sprießen die Kleinen. Die aktuelle Generation kompakter Caravans teilt sich in drei Gruppen: Da wären die Nostalgiker, in Ei-Form auf Lifestyle getrimmt, modische Hingucker für Extrovertierte. Dann die Vernünftigen, alle ohne großes Chichi, einfach eine Nummer kleiner. Und die Futuristen, die mit Leichtgewichtstechnik und variablen Grundrissen in die Zukunft fahren wollen. Nun aber keine falschen Erwartungen: Kompakt heißt nicht billig. Zwar können Camper in einige Modelle ab 10.000 Euro einsteigen. Doch vielfach wird gut und gerne der doppelte Betrag fällig.

Retro-Schick in Tropfenform

Siehe Eriba Touring, das Original unter den Nostalgikern. Mit einzigartiger Optik und Konstruktion. Besonders extravagant als roter Troll Rockabilly oder blauer Ocean Drive, dann rund 25.000 Euro teuer. Wer es schlicht-modern schätzt, greift zu Eriba Nova Light oder Feeling, spart rund 5000 Euro, aber Obacht beim Gewicht. Das Original unter den Generika, den Nachahmerpräparaten, ist der T@b. Er hat die klassische Teardrop-Optik übernommen.

Die schicken Rundungen gehen zu Lasten von Komfort

Die flotten Rundungen sehen schick aus, kosten indes innen Platz. Das Basismodell T@b 320 verzichtet konsequent auf einen Wasch- und Toilettenraum. Vorne Küche und Schrank, in der Mitte eine zum Bett umbaubare Sitzgruppe, das warʼs. Und kommt mit 800 Kilo Gesamtmasse aus. Die traditionelle Tropfenform greifen zahlreiche Fabrikate in Manufakturfertigung auf. Verbreitet sind extrem kompakte Modelle, Doppelbetten auf Rädern in einem schmucken festen Gehäuse. Typisch sind Grundrisse mit einer Außenküche im Heck unter einem Klappdeckel.

Bei Beauer wächst die Grundfläche durch seitliche Auszüge

Beispiele dafür heißen Hero Camper, Kulba, Steeldrop, Teardrop oder X-Line. Je nach Modell aus Edelstahl oder Holz gefertigt, ist man mit 750 Kilo Gesamtgewicht dabei. Aus der Reihe fällt das neue französische Fabrikat Beauer. Dessen rollendes Ei verdoppelt und verdreifacht am Ziel seine Grundfläche mit seitlichen Auszügen. Am Rande dieser Modelle sind Faltcaravans angesiedelt, Pkw-Anhänger mit Zeltaufbau. Als Erstes fällt in diesem Segment der Name Holtkamper, neu ist der schicke Easy Caravanning. Beide stammen aus der Caravan-Hochburg Niederlande.

Dethleffs und Knaus setzen auf leichte Materialien

Den Blick nach vorn richten die Futuristen unter den Caravans. Der Dethleffs Coco zum Beispiel ist bei Fahrgestell und schlanken Wänden konsequent auf Leichtbau getrimmt. Seine Ausstattung ist einfach, funktionell und variabel zugleich, Ikea-Stil im Caravan mit einem luftigen Interieur. Das rundliche Design verlässt ausgetretene Pfade. Das zulässige Gesamtgewicht im Serientrimm beträgt nur 900 Kilo. Die Alternative heiß Knaus Travelino. Er basiert auf einer Rahmenbauweise mit GFK-Wänden, auch die Dachstauschränke basieren auf einer leichten Kunststoff-Konstruktion. Die würfelförmige Einrichtung erinnert an einen Baukasten. Ergebnis ist eine Gesamtmasse von serienmäßig 900 Kilo.

Die großen Marken bieten Leichtgewichte im klassischen Look

Zu progressiv? Soll’s lieber ein klassischer Caravan sein, nur leicht und kompakt? Dann werden Interessenten bei den Einstiegsmodellen der großen Marken fündig. Hobby Ontour und De Luxe kommen leicht und mit knappen Maßen daher, auch der Knaus Sport. Ebenso Bürstner Premio Life, Dethleffs C’Joy und LMC Sassino – das Trio aus der Hymer-Gruppe ist eng miteinander verwandt. Gleiches gilt für die Zwillinge Sterckemann Easy und Caravelair Alba aus der Trigano-Gruppe. Hier spielt der Silver mit seinem Hubdach eine eigene Rolle. Das Trio wird über Koch-Freizeitfahrzeuge angeboten.

Unterwegs mit Panoramablick und kompaktem Zugwagen

Darf es von den Etablierten etwas schriller sein? Dann passt der Adria Action mit Panoramafenster vorn und wohlgerundetem Heck. Er verbindet Tradition und Moderne, wiegt 1100 bis 1300 Kilo am Haken. Eigentlich schon zu groß für einen Kompakten, aber leicht, betont dynamisch gestaltet und mit einem eigenständigen Grundriss mit Hecktür versehen ist der Knaus Sport & Fun.

Bei meist maximal 1300 Kilo Gesamtmasse dürfen es bei den Klassikern ebenso kompakte Zugwagen sein – ins Keuchen kommen sie schließlich nicht mehr so schnell. Das allerdings kann bei den E-Pkw wieder ganz anders aussehen.

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