29.03.2017

Radtour – Rothenburg ob der Tauber

Die mittelalterliche Stadt im fränkischen ist der ideale Ausgangspunkt für Radausflüge in die Umgebung. Und abends, wenn die Tagestouristen weg sind, herrscht angenehme Ruhe im Fachwerkidyll.

Selbstständige Reichsstadt war man bis 1802! Darin liegt alles Bewusstsein des Patriziertums, darin liegt Stolz. Bis heute. Auch wenn die internationalen Reisegruppen und die asiatischen Aufschriften das wahre Rothenburg zu überrollen drohen, bleiben die Ureinwohner fränkisch gelassen. Denn Rothenburg hat verwunschene Parks und Innenhöfe, die sich der Entzauberung durch den eiligen Besucher widersetzen. Der Barockgarten des Herrnschlösschens ist so ein Beispiel! Es ist ein Hotel, das bewusst auf Sterne verzichtet, weil es seinen Gästen die Sterne längst vom Himmel geholt hat. Und hinter den dicken Mauern des Gartens eines ehemaligen Dominikanerklosters sind Stille, Harmonie und ein Garten mit rund 50 unterschiedlichen Kräutern – für Radlerwaden wäre Beinwell dabei.

Verurteilte durften ihre U-Haft im Gasthof verbringen

Rothenburg ist der perfekte Ort für Sterntouren – zum Beispiel nach Colmberg, wo die markige Burg heute Hotel ist. Auch Schillingsfürst hat sein Wahrzeichen: Das Barockschloss der Fürsten zu Hohenlohe-Schillingsfürst erhebt sich stolz auf einem Bergsporn. Schon 1702 hatten die Fürsten eine zentrale Wasserversorgung: Im Brunnenhaus befindet sich die in Deutschland einzigartige Ochsentretanlage, wo Ochsen ein hölzernes Pumpwerk antrieben. Ein ausgetüfteltes Meisterwerk früher Technik! Ein Unikum ist der Gasthof Adler in Schillingsfürst. Im 16. Jh. war der nämlich eine „Kaiserliche Freiheit“, modern gesprochen durften Verurteilte ihre U-Haft im Gasthaus verbringen. Sie mussten einen Obolus hinterlegen, aber angenehmer als im Kerker war es im Adler auf jeden Fall!

Acht Restaurants in Rothenburg bieten Probier-Portionen an

Der Tauber folgend gelangen die Radler retour in das Fachwerkjuwel und ja, man darf Hunger haben und sich von Klaus Sackenreuther in der „Sonne“ verführen lassen. Er ist Mitinitiator von „Genießen ob der Tauber“, wo man in acht Restaurants kleine Versucherle genießt. Regionale Produkte in Probier-Portionen, begleitet von feinen Frankenweinen. „Vorbei sind die Zeiten, in denen mit Rindfleisch aus Argentinien geworben wurde“, unterstreicht Klaus Sackenreuther. „Heute sind wir stolz aufs heimische Lamm.“ So international das Städtchen auch ist, so sehr findet genau diese Regionalität auf allen Ebenen statt. Die Modeschöpferin Anett Perner hat das Label AnRa-Mode erschaffen. Schöne Stücke, die auch Frauen stehen, die keine Hungerhaken sind!

Touristische Informationen

Touren: Die Broschüre „Radwandern rund um Rothenburg“ enthält Touren von zwölf bis 76 Kilometer, Anschluss an den Mainradweg oder den Radweg Liebliches Taubertal.

Sehenswert: Die Mühlen im Taubertal; die Radwegekirche St. Jakob; Stadtpfarrkirche der Stadt mit dem Zwölfbotenaltar (Hauptaltar) von Friedrich Herlin mit der ältesten Darstellung der Stadt Rothenburg; Kriminalmuseum; Spaziergang zu den Toren und Türmen.

Einkehren: Hotel Herrnschlösschen: www.hotel-rothenburg.de; Gasthof Sonne: www.sonne.rothenburg.de

Angebote: Rothenburg Tourismus hat eine Liste der Bett&Bike-Unterkünfte; zudem auf Fahrradtourismus spezialisierte Hotels, www.tourismus.rothenburg.de

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