Warum nicht mit der eigenen Power den Urlaub verbringen? Der Fernradweg Via Julia bietet dafür Gelegenheit. Mit seinen 295 km wurde der Radweg einst von den Römern als Militärstraße genutzt. Und hier und da zeigen sich noch heute ihre antiken Spuren. Wer vor diesem Hintergrund an einen verstaubten Urlaub glaubt, dem seien die Zweifel genommen. Der Radweg führt unter anderem durch Naturschutzgebiete mit Panoramablick auf die Alpen. Auch für Abwechslung wird gesorgt: Beim Passieren der Städte Augsburg, Rosenheim oder Salzburg finden die Radreisenden genügend Sehens- und Erlebenswertes.
In Günzburg geht es los
Von Günzburg aus startet die siebentägige Radtour in Richtung Salzburg. Vorbeigesaust an bunten Feldern und tiefgrünen Wäldern lässt sich der erfrischende Fahrtwind bei schönsten Ausblicken genießen. Kurze Wegstrecken führen entlang befahrener Straßen, doch die passieren Radler zügig und völlig stressbefreit. Dabei streift die Tour die Städte Burgau, Horgau und Aystetten, die jeweils mit regionalen Leckereien zu einer kleinen Pause einladen.
Augsburg – Auf den Spuren der Römer und Fugger
Nach den ersten 56 Kilometern führt die Römerstraße zum Übernachtungsort Augsburg. Mit ihrer über 2000-jährigen Geschichte bietet die Stadt viel Sehenswertes. Ob ein Besuch der Fuggerei – die älteste Sozialsiedlung der Welt, eine Erkundung des historischen Wasserwerks am Roten Turm oder auf einen Cappuccino im mediterran anmutenden Lechviertel, die breite Auswahl macht eine Entscheidung schwer. Für Reisende, die dem Pfad römischer Spuren folgen möchten, bietet sich ein Besuch des Römischen Museums an, das die früheste Geschichte Augsburgs in seiner Zeit als römische Provinzhauptstadt Vindelicorum dokumentiert.
Am Lech entlang zum römischen Meilenstein
Nächste Station ist nach 62 Kilometern Gauting. Der Radweg führt moderat am Fluss Lech entlang bis zur Ortschaft Mering. Hier an der Kreuzung der Via Julia Richtung Unterbergen steht am Wegrand ein römischer Meilenstein. Nach einer kurzen Verschnaufpause und ein paar Schnappschüssen des antiken Vermächtnisses setzt sich die Tour fort.
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Durch die malerische Amperschlucht zu schönen Ausblicken
Auf dem Weg zum Etappenziel führt die Strecke an Schöngeising vorbei. Für Radfahrende, die zur Abwechslung die Beine vertreten möchten, bietet sich vor Ort die Möglichkeit, eine kleine Wanderung durch die Amperschlucht zu unternehmen. Anders als der Name vermuten lässt, kann hier zwar niemand eine riesige Schlucht erwarten, aber dafür geizt die voralpenländische Moränenlandschaft nicht mit schönen Ausblicken.
Mit Alpenblick in Bayerns ältestes Moorbad
Von Gauting führt die Via Julia südlich von München entlang. Und hier und da erhaschen die Radler die ersten Blicke auf die Alpen. Weiter führt die Strecke nach Kleinhelfendorf, zu Römerzeiten Isinisca genannt, und dann nach Bad Aibling. In Bayerns ältestem Moorheilbad oder beim Hamam in der Bad Aiblinger Therme entspannen sich die müden Muskeln. Erholt schwingen sich die Aktiv-Touris in den Sattel und verfolgen das ca. 55 Kilometer entfernte Tagesziel Chieming.
Willkommene Abkühlung auf dem Weg zum "Bayerischen Meer"
Mit einer kleinen Zwischenstation auf ein leckeres Eis in Rosenheim führt die Via Julia am Inn entlang. Auf dem Weg durch das Naturschutzgebiet Eggstätt-Hemhofer-Seenplatte lockt die ein oder andere Bademöglichkeit zu einem Sprung in das kalte Nass. Nicht weit entfernt zeigt sich der malerische Chiemsee. Die Strecke führt entlang des Sees, der nicht nur beim Sonnenuntergang ein sagenhaftes Fotomotiv mit Alpenblick abgibt.
Chiemsee – Reif für die Insel(n)
Anschließend führt der Weg nach Seebruck mit dem beliebten Römermuseum Bedaium. Kurz darauf erreichen die Fernradfahrer ihren wohlverdienten Übernachtungsort Chieming. Je nachdem, wie viel Zeit man hier verbringen möchte, lohnt sich ein kleiner Ausflug mit den Schiffen zur Herren- und Fraueninsel. Noch vor dem Aufbruch nach Salzburg lohnt sich ein kurzer Abstecher zur Pfarrkirche in Chieming. Auch hier finden sich römische Spuren: In die Kirchenmauer wurden drei römische Weihesteine eingelassen, die dem Wassergott Bedaius geweiht wurden.
Traunstein – Alles rund ums "Weiße Gold"
Im Anschluss führt der Weg nach Traunstein. Die Salinenstadt zeigt in ihrem Freilichtmuseum die erste Pipeline der Welt – die Soleleitung von 1619, die von Reichenhall nach Traunstein führte. Weiter geht es auf dem letzten Stück bis nach Salzburg.
Kulinarischer Bummel durch Salzburg
Am Ziel angekommen, klingt die Tour mit einem landestypischen Abendessen im Restaurant zum Fidelen Affen vor der Kulisse der Festung auf dem Kapuzinerberg aus. Vor der Abreise locken die pittoreske Altstadt mit dem Salzburger Dom und der Mirabellgarten – ein barocker Lustgarten mitten in der Innenstadt. Dabei lässt es sich noch nach einem passenden Mitbringsel aus der Mozartstadt umschauen.
Süße Souvenirs aus der Mozartstadt
Wie wäre es denn mit ein paar köstlichen Mozartkugeln? Denn nur in der Traditionskonditorei Fürst gibt es die einzig „wahren” Mozartkugeln. Da auch der eigene Kuchenhunger gestillt sein will, um den herausgeschwitzten Kalorienhaushalt auszugleichen, spaziert die Radrunde abschließend an der Salzburger Institution Tomaselli vorbei. Zum gelungenen Tourabschluss bringen reizende Damen in gestärkten Schürzen die breite Kuchenauswahl des Kaffeehauses direkt an den Tisch.
Radweg-Infos
Der Radfernweg Via Julia orientiert sich an der originalen Fernverkehrsverbindung, die die Römer einst als Militärstraße durch Raetien nutzten. Eingebettet in das Streckennnetz zwischen Paris (Lutetia) und Istanbul (Byzanz) hatte sie einen hohen strategischen Stellenwert. Ihre Bedeutung für das Imperium wird von den 15 erhaltenen Meilensteinen des Kaisers Septimus unterstrichen, die entlang des 295 Kilometer langen Radfernwegs zu finden sind. Übrigens: Den Urlaub auf der Via Julia samt Hotels und Gepäcktransfer können Sie ganz bequem über das ACE-Reisebüro buchen. Mehr Infos und Beratung auch per Telefon: 0711/5303678.