23.11.2021

Weihnachtspostämter – Das Haus vom Nikolaus

Wünsche zu Weihnachten hat jedes Kind. Doch wie erfährt eigentlich das Christkind davon? Am besten per Brief. In ganz Deutschland öffnen im Advent die Weihnachtspostämter. Wo sie liegen und was Kinder sich wünschen, verrät eine Reise zu Christkind, Weihnachtsmann und Nikolaus. Für Kinder, Eltern und Großeltern.

Wo wohnt eigentlich der Weihnachtsmann? Und wie bekommt das Christkind all die Wunschzettel? Wer Antworten auf diese Fragen sucht, sollte vielleicht mal auf die Reise zu den Weihnachtspostämtern gehen!

Übrigens: Wer bis 10 Tage vor Heiligabend einen leserlichen Brief mit Absender an ein Weihnachtspostamt (Adressen im Text) schickt, kann mit einer Antwort noch vor Weihnachten rechnen. Die Portokosten der Rückantwort übernimmt die Deutsche Post.

Himmelstadt – das einzige Weihnachtspostamt in Bayern

Himmelstadt liegt etwa 20 Kilometer nördlich von Würzburg. „Wohnt hier vielleicht das Christkind?", fragten sich bereits 1928 fantasievolle Kinder und schickten die ersten überlieferten Briefe ans Christkind nach Himmelstadt. Dabei sollte es nicht bleiben. Die Zahl der Weihnachtspost stieg so sehr an, dass die Poststelle 1986 offiziell zum „Weihnachtspostamt" ernannt wurde, das einzige in Bayern. Heute werden dort jährlich zur Adventszeit fast 80.000 Briefe gezählt.

In ihren Briefen teilen die Kinder ihre Wünsche, aber auch kleine und große Sorgen

Ein ganzes Team von mehr als 30 Personen ist ab Ende November damit  beschäftigt, die Briefe zu lesen und zu beantworten. Wunschlisten mit „merschwainchen“, „Inleinskeit“ und „Bleimobil“ kommen aus ganz Deutschland. So schreibt der kleine Franz aus Bayern an den Nikolaus. „Zu Weihnachten wünsche ich mir eine Flasche Bier. Die anderen trinken allweil Bier, und wenn ich auch was will, sagen sie immer nur zu mir, ich wäre noch zu klein und mir würde schwindlig im Kopf. Das glaube ich aber nicht. Mein Papa trinkt viele Flaschen und hat noch nicht einmal Kopfweh.“

Alle Briefe werden beantwortet

Andere erzählen von traurigen Schicksalen, etwa einer Krebserkrankung. Bei so bewegender Kinderpost setzen sich die Schreiberlinge hin und entwerfen einen ganz persönlichen Brief. Alle anderen erhalten eine personalisierte Standard-Antwort. Im kleinen Postamt in Himmelstadt kann man ganzjährig die schönsten Kinderbriefe nachlesen.

  • Anschrift: An das Christkind, 97267 Himmelstadt

Kinder aus aller Welt schreiben ans Christkind und Santa Claus

Nicht jedes Kind kennt die genaue Postleitzahl des Christkinds. Die Briefe kommen schließlich aus der ganzen Welt, sogar aus Russland, China oder Taiwan. Da muss die Deutsche Post etwas unter die Arme greifen. „Santa Claus, P.O. Box 0001, North Pole" war nach deren Richtlinien eine unkorrekte Anschrift. Die Sendung wurde nachadressiert und landete mit „ersatzweise ermittelter Anschrift" in 21709 Himmelpforten.

Himmelpforten – ein Dorf fürs Christkind

In diesem niedersächsischen Ort hat das Christkind ein ganzes Dorf. Hier landeten 1952 die ersten Kinderbriefe, inzwischen jedes Jahr um die 50.000. Durch das Fenster des Postamts lassen sich die fleißigen Helferlein beim Beantworten der Briefe beobachten. Das Christkinddorf bietet aber noch viel mehr zu entdecken: eine holzgeschnitzte Krippe mit lebensgroßen Figuren, einen Christkindmarkt und die Nacht der 1.000 Lichter, bei der das ganze Dorf mit Windlichtern und Feuerkörben in flackerndes Licht getaucht wird.

  • Anschrift: An das Christkind, 21709 Himmelpforten

Engelskirchen – die beliebteste Christkind-Adresse in Deutschland

1985 landeten bei der Post erstmals Briefe an das Christkind mit dem Adresszusatz „bei den Engeln". Zur Beantwortung dieser Kinderschreiben wurde ein Postamt östlich von Köln abberufen mit dem passenden Namen Engelskirchen. Diese Filiale im Bergischen Land ist nach Angaben der Post mit nahezu 150.000 Wunschbriefen die beliebteste Christkind-Adresse in Deutschland. Die Gemeinde, die gut mit dem Zug von Köln aus zu erreichen ist, hat noch eine weitere Besonderheit: im ersten deutschen Engel-Museum gibt es eine Sammlung von rund 15.000 Engeln. Darunter eine Figur aus Bronze, die etwa 3.000 Jahre alt sein soll.

  • Anschrift: An das Christkind, 51777 Engelskirchen

Himmelpfort und Himmelsthür – Wo der Weihnachtsmann wohnt

Neben dem Christkind hat auch der Weihnachtsmann seine Niederlassungen in Deutschland. Er beantwortet Briefe sowohl in Himmelpfort (Brandenburg) als auch in Himmelsthür (Niedersachsen). Seit letztem Jahr häufen sich die Fragen der Kinder, ob der Weihnachtsmann Corona habe und ob es den Rentieren gut gehe. Regelmäßig kommt die Bitte: „Lieber Weihnachtsmann, mach, dass das Virus bald wieder weg ist.“

  • Anschrift: An den Weihnachtsmann, 16798 Himmelpfort bzw. Himmelsthür, 31137 Hildesheim

Nikolausdorf – Ehrenamtliche "Nikoläuse" beantworten Kinderbriefe

Im niedersächsischen Garrel liegt das Kirchdorf Nikolausdorf. Obwohl nach dem oldenburgischen Großherzog Nikolaus Friedrich Peter benannt, entwickelte sich auch hier ein Weihnachtspostamt, in dem Einwohner der Siedlung ehrenamtlich Kinderbriefe beantworten.

  • Anschrift: An den Nikolaus, 49681 Nikolausdorf

Sankt Nikolaus – Wunschzettel schreiben bei Tee und Kakao

Ebenso im saarländischen Ort Sankt Nikolaus, ein Ortsteil der Gemeinde Großrosseln, westlich von Saarbrücken. Hier schreiben nicht nur die ehrenamtlichen Helfer Briefe. Bei einem Kaffee, einer Tasse Tee oder heißer Schokolade kann im Postamt jeder seine persönlichen Weihnachtsbriefe schreiben, mit Nikolaus-Sondermarken bekleben, mit dem eigens entworfenen originellen Nikolaus-Sonderstempel offiziell gültig abstempeln und verschicken lassen.

  • Anschrift: An den Nikolaus, Nikolausplatz, 66351 St. Nikolaus

Rovaniemi/Finnland – Am Polarkreis ist das ganze Jahr Weihnachten

International werden ebenfalls viele Weihnachtspostämter betrieben. Das bekannteste ist wohl das im Weihnachtsmanndorf im finnischen Rovaniemi, direkt am Polarkreis. Seit 1985 ist das Dorf eine beliebte Touristenattraktion. Hier ist das ganze Jahr über Weihnachten. So schallt auch im Sommer „We wish you a Merry Christmas“ über den  Vorplatz und eine Lichterkette schmückt das Haus vom Nikolaus.         

 

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