26.11.2018

ACE Clubaktion 2018 „Fahr mit Herz“ – Faires Miteinander

Knapp 700 ACE-Mitglieder engagierten sich ehrenamtlich für mehr Sicherheit im Verkehr. Sie nahmen bundesweit das Verhalten von Radlern und Autofahrern unter die Lupe.

Jeder dritte Radfahrer und rund 40 Prozent aller Autofahrer sind nachlässig beim Beachten von Verkehrsregeln. So lautet das Fazit der Aktion „Fahr mit Herz“. Knapp 700 Mitglieder des ACE engagierten sich ehrenamtlich in den Sommermonaten dieses Jahres und inspizierten in ihren Orten kritische Straßenführungen, an denen sich die Wege von Radlern und motorisierten Kraftfahrern kreuzen. Mit Kuli und Kladde ausgerüstet protokollierten Vorstandsmitglieder und weitere Mitmacher aus über 100 ACE-Kreisclubs, wie rücksichtsvoll Menschen im Straßenverkehr miteinander umgehen – oder eben nicht!

Schulterblick und Blinken werden vernachlässigt

Wo haperte es am häufigsten? Beim Abbiegen an Kreuzungen und beim Überqueren eines Radwegs verzichtet jeder dritte Autofahrer auf den Schulterblick. Der gehört seit Generationen zum Pflichtprogramm in Fahrschulen, inzwischen verlassen sich aber viele Chauffeure auf Fahrassistenten. Das ist riskant, die schmale Silhouette eines Radlers, der sich von hinten nähert, erfassen selbst modernste Totwinkel-Assistenten nicht oder nur unzureichend. Auch vor dem Aussteigen hilft der Schulterblick. Tipp: Der Holland-Griff, bei dem der Fahrer die Autotür mit der rechten Hand öffnet, verhindert gefährliche Situationen. Außerdem bemerkenswert: In jedem zehnten Auto sitzt ein Blinkmuffel auf dem Fahrerplatz. Doch gerade der Fahrtrichtungsanzeiger ist die wichtigste Informationsquelle, um die Absichten eines anderen Fahrzeugs zu erkennen.

Auch Radler verhalten sich häufig nicht korrekt

Auch unter Radlern gibt es Menschen, die ihren Richtungswechsel nicht durch Handzeichen signalisieren – jeder dreizehnte verzichtet darauf. Weit verbreitet ist es darüber hinaus, Überwege für Fußgänger fahrend zu queren, anstatt das Rad zu schieben (Fehlerquote 18 Prozent). Was sich hinter dem Fahrrad ereignet, kann der Mensch auf dem Sattel nur hören – Warntöne zum Beispiel. Wer aber mit Kopfhörern seine Hörkraft reduziert, ist zusätzlichen Risiken ausgesetzt. ACE-Experten raten davon ab, obgleich es der Gesetzgeber erlaubt. Einige Radler nutzen die „Muscheln am Ohr“ als Teil ihrer Telefon-Freisprechanlage. Noch gefährlicher: Bei Rotlicht über die Ampel zu rollen – fast sieben Prozent der Biker machen das, so die Beobachtungen des ACE.

Wenn sich alle Verkehrsteilnehmer fair verhalten, ist „Vision Zero“ erreichbar

218 Aktionen im gesamten Bundesgebiet sind es insgesamt geworden, informiert Bruno Merz, Leiter des Clubservice. Er führte alle lokalen Einzelergebnisse in einer bundesweiten Statistik zusammen. „Unsere Absicht ist es nicht, Radfahrer als Rowdies zu brandmarken und Autofahrern für ihre Fouls die gelbe Karte zu zeigen“, führt er aus. „Wir werben für Fairness und Respekt aller Verkehrsteilnehmer untereinander.“ Vision Zero – also null Todesopfer im Straßenverkehr –, diesem Ziel ist der ACE verpflichtet.