01.02.2017

Straßenschäden – Kampf um Tempo 30

Schlaglöcher und Wellen – ein Hilferuf aus Mittenwald brachte das ACE-Ehrenamt auf den Plan. Gemeinsam wird für Tempo 30 gekämpft.

Die Sonne spiegelt sich an diesem goldenen Wintertag im glasklaren Wasser der nahe gelegenen Isar. Dahinter liegt das beeindruckende Karwendel-Gebirge und die Grenze zu Österreich. „Ein wunderbarer Ausblick“, wie Robert Bauer feststellt. Der Vorsitzende des ACE-Kreises München/Oberland bekam über den ACE-Schlaglochmelder einen Hilferuf von der Familie Knilling.

Lärmbelästigung durch Schlaglöcher

 

Der schöne Schein des Kurortes Mittenwald trügt, denn die Tiefkarstraße ist mit Schlaglöchern und Wellen übersät – unter anderem durch einen zu kalt gewalzten Asphalt, der so im Jahr 2015 eigentlich verbessert werden sollte. „Das Schlimmste ist die Lärmbelästigung“, erklärt Margit Knilling. Sie und ihr Mann Mathias kämpfen schon seit einigen Jahren dafür, die Tiefkarstraße aufgrund der Schäden wieder zu einer Tempo-30-Zone zu machen.

Geschwindigkeitsanzeigen haben keinen Effekt

 

Vor 20 Jahren war das schon einmal Realität. Dann aber wurde der Innenstadtbereich beruhigt und die Tiefkarstraße im Zuge dessen zur Hauptstraße mit Tempo 50 umgewandelt. Auch eine gemeinschaftliche Unterschriftenaktion der Nachbarschaft im Jahr 2013 half nicht. Stattdessen wird eine elektronische Geschwindigkeitsanzeige die Straße herauf- und heruntergereicht. Fährt jemand schneller als 50 km/h, zeigt sie einen traurigen Smiley. „Ausländer fahren meist vorsichtig, aber die Einheimischen wissen, dass hier kein Blitzer steht, und fahren meist zu schnell“, erzählt Frau Knilling von ihren Beobachtungen.


In der Nachbarschaft hält man zusammen. Nur kurze Zeit nachdem der ACE-Kreisvorsitzende bei Familie Knilling eingetroffen ist, füllt sich bereits der schmale Bürgersteig mit gleichgesinnten Anwohnern. Sie berichten von gefährlichen Situationen für ihre Kinder auf dem Weg zur Schule, von verängstigten Hunden und pitschnassen Spaziergängern. Bei Tempo 50 spritzen die Autos nämlich das Regenwasser in hohem Bogen auf den Gehweg – Ausweichen ist aufgrund der geringen Breite unmöglich. Robert Bauer hört sich alles besonnen an, er möchte beratend zur Seite stehen. Eine Probezählung des Verkehrs hat er bereits gemacht. Er gibt aber den Tipp, diese zu den Stoßzeiten noch einmal zu wiederholen.

Lärmmessung für Tempo 30

 

Auch eine gleichzeitige Lärmmessung könnte hilfreich sein. „Schließlich bestehen da Vorgaben und die Städte haben eine Verkehrssicherungspflicht“, erinnert der ACE-Funktionär. „Das alles in einer Petition für den Landtag festzuhalten, wäre der nächste Schritt“, gibt Bauer schließlich einen Ausblick. Hundertprozentigen Erfolg kann er nicht versprechen, doch Familie Knilling und ihre Nachbarn wollen weiterkämpfen. Die Petition haben sie mittlerweile eingereicht.

Der ACE vor Ort
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