10.08.2018

Wohnwagen-Neuheiten beim Düsseldorfer Caravan-Salon – Loft-Lounge, Doppelhaus und vieles mehr

In die Sparte der Wohnanhänger ist wieder Bewegung gekommen. Eine Fülle von Neuheiten vereinfacht die Qual der Wahl unter der verwirrend riesigen Anzahl an Grundrissen und unterschiedlichen Möbeldekoren nicht. Es sind auch besonders innovative Ideen dabei.

Neben Rekordzahlen bei Reisemobilen kann sich auch die Wohnwagen-Sparte der Caravaning-Branche wieder über kräftigen Zulauf freuen: Die Nachfrage nach Wohnwagen hat 2017 mit rund 15 Prozent Zuwachs so stark zugelegt wie seit Jahren nicht mehr. Bei über 22.000 Zulassungen in Deutschland sind die Caravans wieder auf dem Niveau von 2006 vor der Wirtschaftskrise angelangt. Entsprechend umfangreich präsentiert sich die Neuheiten-Schau auf dem Düsseldorfer Caravan-Salon (25. August bis 2. September). Bei innovativen Konzepten spielen sich in diesem Jahr vor allem Dethleffs und Adria in den Vordergrund.

Dethleffs präsentiert die 2018 gezeigte Studie „Coco“ nun als Serienmodell

So hat der Allgäuer Hersteller Dethleffs, Pionier des Caravan-Baus, den im Vorjahr noch als Studie gezeigten „Coco“ in nur einem Jahr in die Serie umgesetzt. Der vielfach prämierte Ultraleicht-Wohnwagen geht nach dem Caravan-Salon zu Preisen ab 18.799 Euro an den Start. Schon von außen fällt der Coco auf. Erst recht, wenn im Stand das um die Heckpartie herumgezogene Sonnensegel angebracht ist und die Eigenentwicklung eine Terrasse von 25 Quadratmetern mit einem schattenspendenden Dach entstehen lässt. Der dank neuer Materialien nur noch 733 Kilogramm schwere Wohnanhänger ist auch im Innenraum völlig anders, in einem luftigen Loft-Stil mit hellem und freundlichem Interieur. Aber in dem 4,60 langen und 2,20 Meter breiten Aufbau gibt es keine fest installierten Betten. Eine wohnliche, großzügige Heck-Lounge lässt sich mittels eines Truhenauszugs und Seitenpolstern allerdings schnell in eine Liegewiese von 2 x 1,55 Metern umbauen.

Ein Doppelhaus auf Rädern von Adria

Nicht ganz so extrem, aber ebenfalls ungewöhnlich präsentiert sich der neue Adria Adora 673 PK. Die Slowenen, die im vergangenen Jahr von der Trigano-Gruppe übernommen wurden und den französischen Konzern damit noch vor der Erwin-Hymer-Gruppe zur neuen Nummer eins in Europa gemacht haben, wenden sich dabei gezielt an Familien, die mit ihren Teenager-Kindern in Urlaub fahren. Denn: Dieser Caravan hat zwei Türen und zwei getrennte Eingänge zum vorderen und hinteren Bereich des 6,75 Meter langen Aufbaus. Wenn die Teenies vielleicht nächtens ein bisschen länger auf der Rolle sind und die Eltern im vorderen Teil des Wohnwagens bereits sanft in ihrem Doppelbett schlummern, kann der Nachwuchs durch die hintere Türe das Schlafgemach betreten, ohne Papa und Mama zu stören. Bis zu drei Personen können auf einer ausziehbaren Querbank (2,00 x 1,40 Meter) und einem Einzel-Stockbett im Heck nächtigen. Eine Schiebetür trennt die beiden Wohnbereiche des Zwei-Tonnen-Monoachsers voneinander ab. Das Adria-Doppelhaus am Haken wird zu einem Grundpreis von 28.699 Euro angeboten.

Knaus gönnt dem Klassiker „Südwind“ ein Facelift

Besonders innovativ in puncto Produktionstechnik präsentierte sich in den vergangenen Jahren die Marke Knaus mit ihrer revolutionären Fibre-Frame-Technologie (Glasfaserrahmen). Von dem Ultraleichtbau profitierten bisher im Jahresabstand der kompakte Travelino und der Deseo, so dass sich die Jandelsbrunner bei den Caravans in diesem Jahr mit Produktaufwertungen begnügen. So ist der Klassiker Südwind (12 Grundrisse ab 19.190 Euro) innen und außen neu gestaltet worden, wobei besonders die zentrale Versorgungseinheit hervorzuheben ist. Frischwassertank, Ablasshähne und Strom – alles vereint an einer Stelle, so wie man es von den Knaus-Reisemobilen schon kennt. Die Zurückhaltung in Bezug auf eine weitere Fibre-Frame-Baureihe bei den Wohnwagen lässt allerdings auch vermuten, dass an dem Gerücht, Knaus würde auf dem Caravan-Salon mit einer ersten Camping-Bus-Studie mit der neuen Technik überraschen, etwas dran ist.

Bürstner bietet Neues für Wintercamper

Dem auch hierzulande spürbaren Trend zu mehr Wintercamping will Bürstner mit dem 2,50 Meter breiten Averso-Nordic-Caravan gerecht werden, der in Skandinavien bereits erfolgreich eingeführt ist und jetzt auch hier in zwei Variationen zu haben sein wird: als 580 TS mit französischem Doppelbett für 27.390 Euro und als 700 TS ab 30.990 Euro. Eine starke Heizungsanlage mit zwei Gebläsen, ein Doppelboden unterm Bett und ein separater, beheizter Trocknungsschrank gehören ebenso zur Serienausstattung wie die breitere 70-cm-Eingangstür. Mit einem optionalen Winterpaket (ca. 3000 Euro), das eine Warmwasser-Raum- und Fußbodenheizung und ein innen verlegtes Abwassersystem enthält, soll es auch bei kalten Außentemperaturen innen komfortabel und gemütlich zugehen.

Dethleffs ermöglicht Wintercamping mit smartem Komfort

Auch Dethleffs schickt in der Generation-Serie zum Modelljahr 2019 eine drei Grundrisse umfassende Sondermodellreihe mit Namenszusatz „Scandinavia“ ins Rennen, die speziell fürs Wintercamping konzipiert wurde. Neben einem komplett eigenständigen Interieur-Design ist hier eine Alde-Warmwasser- und Fußbodenheizung serienmäßig an Bord und über die Truma-iNet-Box lässt sich das Ganze sogar per Smartphone regeln. Der 545 QMK als günstigster Scandinavier kostet 28.990 Euro, der 695 BQT als teuerster 37.990 Euro.

Die Hobby-Gruppe hat eine umfangreiche Modell-Palette im Angebot

Vom Marktführer, der Hobby-Gruppe, die mit den Marken Hobby und Fendt zuletzt allein fast 43 Prozent der deutschen Caravan-Zulassungen abgedeckt hat, kommt nichts Revolutionäres und Innovatives, aber viel Feinschliff und eine Fülle von Detailverbesserungen. Was dennoch die Konstrukteure auf Trab hält, bei einer kapitalen Modellpalette von sechs Baureihen mit 56 Grundriss-Varianten.

Hobby richtet sich vor allem an Familien und packt viel Komfort in seine Caravans

Das beginnt bei der DeLuxe-Baureihe, die mit einigen Kinderzimmer-Grundrissen speziell auf Familien zugeschnitten ist. Mit dem 515 UHL erhält sie für knapp 22.000 Euro einen weiteren Grundriss mit einem Hubbett über der hinteren Rundsitzgruppe. Er unterscheidet sich vom 515 UHK, mit dem erstmals überhaupt die absenkbare Schlafkoje in einem Hobby-Caravan Einzug hielt, nur durch die vorn eingebauten Einzelbetten. Der Grundriss 540 FU mit dem Dusch-/Toilettenraum neben dem längs eingebauten Doppelbett im Heck ersetzt sowohl in der Excellent- als auch in der Prestige-Serie den 540 UFe, der das Schlafzimmer noch im Vorderwagen hatte. Und beim Prestige ist die Variante 720 WLC mit Einzelbetten und Heckbad bei 7,86 Meter Aufbaulänge und 2,50 Meter Breite jetzt das neue Topmodell, das mit einem Grundpreis von 30.690 Euro erstmals die 30.000er-Marke knackt. Insgesamt umfasst die auf besten mobilen Komfort ausgelegte Baureihe zwölf Modelle. Zu den Verbesserungen, die sämtliche Hobby-Wohnwagen betreffen, zählen größere Fensterausschnitte, eine neue Midi-Hebe-Kipp-Dachhaube, fünf Zentimeter höhere Betten für einen bequemeren Einstieg und ein Update des Bordmanagement-Systems.

Fendt hat seinen „Diamant“ weiter geschliffen

Fendt hat seinen Klassiker Diamant komplett überarbeitet. Der Oberklasse-Caravan ist seit gut 40 Jahren am Markt und wurde weiter perfektioniert. Im Mittelpunkt steht dabei der Trend zu mehr Helligkeit im Innenraum und passenden Lichtkonzepten. So bekommt der Diamant nicht nur ein neues Mobiliar, sondern auch eine dreiteilige Panorama-Dachhaube „Skylight“ mit LED-Deckenleuchten über der großen Rundsitzgruppe. Ein Midi-Heck-Kipp-Dachfenster wird dabei mit zwei feststehenden Glasdachflächen kombiniert – ein Fest für Himmelsgucker. Einem besseren Schlafkomfort kommen die auf mindestens 85 Zentimeter verbreiterten Einzelbetten zugute. Der günstigste Diamant kostet 32.490 Euro.

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