01.06.2016

Moselsteig – Reben, Ritter und Römer

Der Moselsteig zählt zu den schönsten Wanderwegen in Deutschland. Er ist in 24 Etappen eingeteilt, die Touren zwischen elf und 24 Kilometer sind auch als Tageswanderung ein Erlebnis.

Die Weinberge an der Mittelmosel werden zwischen Trier und Koblenz immer steiler und die Mosel mäandert, als könne sie sich nicht entscheiden, in welche Richtung die Reise gehen soll. Mehr als ein Dutzend Mal wechselt der Moselsteig die Uferseite, um keine der schönen Aussichten auszulassen. Eine der schönsten ist der Blick auf die Moselschleife von Bremm. Besser könnte man sich die Lage des Weinortes nicht ausdenken. Fachwerkbauten schmiegen sich auf dem schmalen Stück Land zwischen steilem Weinberg und Mosel aneinander. Die natürliche Kulisse ist zudem ein Superlativ, denn der Bremmer Calmont ist mit 65 Prozent Hangneigung die steilste Weinbergslage Europas.


Zwei Flussschleifen weiter duftet es im Ürziger Gewürzgarten mitten im Weinberg nach Thymian und Oregano. Im benachbarten Zeltinger Hof erdachte Küchenchef Markus Reis das Gericht "Moselsteisch". In einer Weinkiste, der "Steische Wein", wird ein an die Jahreszeit angepasster Moselgräwes serviert. Das ist ein regionales Gericht aus Weinkraut, Zwiebeln, Speck und Kartoffelpüree. Im Frühjahr wird es mit Frühlingslauch ergänzt, im Sommer mit Zucchini, im Herbst mit Kürbis und im Winter mit Maronen. Zu jeder Jahreszeit gehören eine warme Scheibe Kasseler, heimische Wurstspezialitäten und ein Fläschchen "Reis’ling" dazu.

Der Moselsteig ist abwechslungsreich

Auf den Wegen des Moselsteiges wandert es sich leicht und beschwingt. Mal federn die Schritte auf weichem Wald- und Grasboden, mal gibt es eine Kletterei im Gänsemarsch auf felsigen Pfaden und dann wieder spaziert man auf breiten Wegen zwischen den Reben dahin. Die Verlockung, hin und wieder einen Abstecher ins Tal zu machen, ist immer wieder groß. Am Flussufer reihen sich die Winzerschänken mit lauschigen Innenhöfen und man merkt schnell, dass kein Ort dem anderen gleicht. In Trier, der ältesten deutschen Stadt, beeindrucken die Römerbauten, in Traben-Trarbach bezaubern Jugendstilhäuser, in Neumagen-Dhron schippert man im Römerschiff über die Mosel, Beilstein besticht mit Ritterburg und mittelalterlichen Fachwerkbauten auf engstem Raum, in Cochem fasziniert die Reichsburg und in Koblenz die Festung Ehrenbreitstein.

Zum Abschluss gemütlich beim Winzer sitzen

So still wie auf dem Moselsteig, wo nur Vogelgezwitscher zu hören ist und höchstens mal eine Eidechse blitzschnell über den Weg huscht, um gleich darauf auf einer warmen Schieferplatte reglos zu verharren, ist es in den Winzerorten natürlich nicht. Aber am Nachmittag wird es ruhiger und Gäste, die übernachten, sitzen bei einem guten Glas Moselriesling gemütlich beim Winzer und schauen auf den in der abendlichen Sonne golden glänzenden Fluss.

Touristische Informationen

Wanderung: Der 365 Kilometer lange Moselsteig zählt zu den schönsten deutschen Wanderwegen. Er ist in 24 Etappen eingeteilt, die zwischen elf und 24 Kilometer lang sind. Sie führen durch Wald und Weinberge, am Moselufer oder an der aussichtsreichen Hangkante entlang. Rund um den Moselsteig gibt es fünf Moselsteig-Seitensprünge und weitere sieben Traumpfade.

Tipp: Die Moseltalbahn von Perl nach Koblenz fährt zu einem großen Teil in direkter Flussnähe. Es gibt gute Bus- und Schiffsverbindungen zurück zu den Ausgangspunkten der Wanderungen. www.moseltalbahn.de

Auskunft: Mosellandtouristik GmbH, Kordelweg 1, 54470 Bernkastel-Kues, Tel. 06531 973 30, E-Mail info@moselsteig.de, www.moselsteig.de

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