20.11.2023

Der Weg in eine gute Zukunft

Auf der 18. Hauptversammlung in Berlin wurde der bisherige Vorstand erneut gewählt und damit der Wandel vom Autoclub zu Europas Mobilitätsbegleiter bestätigt. Im Fokus: die Verkehrssicherheit und Vision Zero.

Bei der 18. ordentlichen Hauptversammlung in Berlin am 17. und 18. November 2023 wurden der bisherige ACE-Vorsitzende Stefan Heimlich und der stellvertretende Vorsitzende Karlheinz Stockfisch erneut für vier weitere Jahre im Amt bestätigt. Stimmberechtigt waren 68 Delegierte aus den sechs ACE-Regionen. Die Hauptversammlung sprach somit erneut ihr Vertrauen in den bisherigen Vorstand aus.

Weiter auf dem Weg zum Mobilitätsbegleiter

Für Stefan Heimlich auch die Bestätigung für eine Weiterführung des bisher eingeschlagenen Kurses: „Ich bin sehr froh und dankbar für das ausgedrückte Vertrauen. Wir haben uns vor vier Jahren gemeinsam auf den Weg gemacht, den ACE vom reinen Autoclub zu Europas Mobilitätsbegleiter weiterzuentwickeln. Das bedeutet, dass wir Mobilität verkehrsmittelübergreifend und ganzheitlich betrachten.“

Und das bringt viele Aufgaben mit sich. Produkte und Services müssen so gestaltet und weiterentwickelt werden, dass sie unseren Mitglieder erkennbaren Nutzen bringen und sie in ihrem mobilen Alltag weiterhelfen. „Egal, welche Verkehrsmittel sie dafür nutzen“, betont Stefan Heimlich.

Für ihn ein besonderes Anliegen, denn er steht mit seiner Vision für eine klare Orientierung und zuverlässige Lösungen in diesen unübersichtlichen Zeiten: „Diesen Weg möchte ich mit ganzer Leidenschaft und Kraft gemeinsam mit unserer starken Gemeinschaft aus 700 Ehrenamtlichen weitergehen.“

Wirtschaftliche Stabilität als Basis für Zuverlässigkeit und Weiterentwicklung

Auch Karlheinz Stockfisch, der stellvertretende Vorsitzende, ist mit dem Wahlergebnis sehr zufrieden. Er sorgt dafür, dass der ACE wirtschaftlich stabil bleibt: „Meine Wiederwahl verstehe ich als Verpflichtung, dass sich unsere Mitglieder stets auf die sichere Hilfe ihres Clubs verlassen können. Wir haben in den vergangenen Jahren vieles angepackt und wir haben noch viel vor.“

Der ACE will für alle mobilen Menschen da sein. Mit einem 360-Grad-Mobilitätsblick. Genau hier setzt die Arbeit des wiedergewählten Vorstandes an: Er setzt die in einem demokratischen Prozess in der Hauptversammlung bestätigten inhaltlichen Beschlüsse als Arbeitsauftrag für den ACE und das Ehrenamt um.

Tempo 30 innerorts für mehr Verkehrssicherheit

Ein Beschluss zu Tempo 30 innerorts stand 2023 im Fokus der 18. Hauptversammlung: Die Gestaltungsfreiheit für die Kommunalpolitik, selbst zu entscheiden, wo sie innerorts eine Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h festlegen kann. Die Hauptversammlung war sich einig, dass diese Maßnahme entscheidend ist, um die Sicherheit im innerstädtischen Straßenverkehr signifikant zu erhöhen und somit dem Ziel der Vision Zero, null Verkehrstote auf Deutschlands Straßen, einen wichtigen Schritt näherzukommen.

Bisher fehlt es an der rechtlichen Grundlage, dass Städte hier frei gestalten können. Ausnahmen sind heute lediglich Entscheidungsmöglichkeiten bei konkreten Gefährdungslagen, vor Schulen, Kindergärten oder anderen sozialen Einrichtungen. 

Städte und Gemeinden sollen mehr Entscheidungsfreiheit bekommen

„Wir sind dafür, dass Städte befähigt werden, Tempo 30 selbst anordnen zu können und damit für ein Umdenken bei der zulässigen Höchstgeschwindigkeit innerorts“, erläutert Stefan Heimlich und ergänzt: „Denn auch die aktuellen Änderungen des Straßenverkehrsgesetzes reichen mit Blick auf die Verkehrssicherheit nicht aus.“

Der ACE fordert deshalb einen bewussten, an den örtlichen Notwendigkeiten orientierten Einsatz der Geschwindigkeitsreduzierung innerorts. Die Kommunalpolitik kennt die Gegebenheiten und Gefahren vor Ort am besten und kann daher den Bürgerinnen und Bürgern Rede und Antwort stehen.

Es steht für den ACE außer Frage, dass gerade enge innerstädtische Verkehrsräume sicherer werden müssen. Zugleich braucht es Verkehrsachsen, auf denen weiterhin mit Tempo 50 gefahren werden kann.

Mehr Verkehrssicherheit durch Vorrang für Radfahrende an Ampeln

Die Hauptversammlung spricht sich zudem für eine grundsätzliche Vorrangregelung für Radfahrende an Verkehrsampeln aus, die mittels eigener Ampelanlagen erfolgen sollte. Dadurch soll eine höhere Verkehrssicherheit für die Radfahrenden erzielt werden.

ACE-Vorsitzender Stefan Heimlich macht deutlich: „Wenn wir die Verkehrswende voranbringen wollen, muss die Nutzung des ÖPNV und vor allem die des Fahrrads sicherer und attraktiver werden. Die Unfallzahlen zeigen: Gerade bei der Verkehrssicherheit für Radfahrende muss sich gewaltig etwas tun, ein Maßnahmenpaket muss her. Ein Aspekt dabei sind eigene Ampelanlagen an Kreuzungen, die dem Radverkehr Vorrang vor dem Kfz-Verkehr einräumen. Sie gewährleisten, dass Radfahrende vor dem Autoverkehr in Kreuzungen einfahren können und so besser vor Abbiegeunfällen geschützt sind. Aus diesem Grund und im Sinne des Ziels der Vision Zero fordern wir die sofortige Umsetzung dieser Verkehrssicherheitsmaßnahme.“

Verkehrssicherheit ist Herzensangelegenheit des ACE

Die Sicherheit im Straßenverkehr hat für den ACE schon immer höchste Priorität, ist Teil seiner DNA. Die Ehrenamtlichen setzen ihre Arbeit dafür täglich mit großer Überzeugung um. Und die 18. Hauptversammlung hat mit ihren Beschlüssen auch noch einmal die Wichtigkeit dieser Arbeit unterstrichen.

Spritpreisverordnung soll Verbraucherinnen und Verbraucher schützen

Der ACE fordert zudem die Einführung einer Spritpreisverordnung, wie sie in Österreich bereits besteht. Die Hauptversammlung war sich hierbei einig, dass Mitnahmegewinne der Mineralölindustrie durch mehrmals täglich wechselnde Spritpreise durch eine strikte Regelung unterbunden werden müssen – zum Schutz der Verbraucherinnen und Verbraucher.

„Wir sind für eine Spritpreisverordnung. Das bedeutet, dass es Tankstellen nur noch einmal täglich um 12 Uhr mittags erlaubt sein soll, die Preise für Benzin und Diesel anzuheben“; bringt Stefan Heimlich den Beschluss der HV zur Spritpreisverordnung auf den Punkt und erläutert: „Preissenkungen hingegen sind immer möglich. Es ist inakzeptabel, dass die milliardenschwere Mineralölindustrie sich durch Spritpreis-Ping-Pong auf Kosten derer die Taschen füllt, die auf das Auto angewiesen sind. Das gilt im Besonderen für Pendlerinnen und Pendler oder mobilitätseingeschränkte Menschen. Deshalb wollen wir Planbarkeit bei den Spritpreisen und einen Stopp der Mitnahmegewinne im Berufsverkehr und in den Ferienzeiten.“

Weitere Infos rund um den Vorstand, die ACE-Satzung und die demokratischen Prozesse finden Sie auf den Internetseiten des ACE.