29.09.2020

Verkehrswende III – Für lebenswerte Innenstädte

Als Grundlage für die künftige verkehrspolitische Arbeit des ACE entsteht derzeit in umfangreiches Papier mit Forderungen und Ideen für eine erfolgreiche Verkehrswende. In Teil 3 unserer Serie zeigen wir, welche Rolle der Radverkehr für die Erreichung der Klimaziele spielt und was noch für Radfahrende getan werden muss.

Auf Distanzen bis zu fünf Kilometer ist das Fahrrad in der Stadt kaum zu schlagen, bei E-Bikes sind es sogar zehn Kilometer. Kein Wunder: Fahrradfahrende stehen selten im Stau und verlieren auch keine Zeit durch die nervenraubende Parkplatzsuche. Sie verbessern ihre Fitness und damit ihre Gesundheit. Zudem ist für die Verkehrswende und für lebenswertere Städte das Radfahren ein wichtiger Faktor – ein Rad hat nur geringen Platzbedarf und ist ohne Emissionen unterwegs. Weniger Fahrten im Auto, dafür mehr auf dem Rad sind ein guter Weg, unsere Klimaziele zu erreichen.

Der Radverkehr nimmt zu – aber es ist noch "Luft nach oben"

Am gesamten Verkehr hat das Fahrrad inzwischen einen Anteil von rund elf Prozent. Die Tendenz ist seit mehreren Jahren steigend aber es wäre noch genügend Potenzial vorhanden, diese Bilanz zu verbessern. Natürlich bleibt das Auto mit weitem Abstand der Verkehrsträger Nummer eins. Und dafür gibt es auch gute Gründe: Regenwetter, Einkäufe, Familien-Ausfahrten oder schwere Lastentransporte.

Wer sich sicher fühlt, steigt eher aufs Fahrrad um

Für den Weg zum Bäcker am Sonntagmorgen oder in die Fitness-Bude wäre das Rad allerdings eine Alternative zum Auto. Und dafür gibt es bestimmt noch mehr Beispiele – bis hin zum Pendler mit relativ kurzen Entfernungen zu seinem Arbeitgeber. Oder die Kombination von Bus, Bahn und Fahrrad. Wichtig ist es nach Ansicht des ACE, die Rahmenbedingungen fürs Radfahren zu verbessern. Zum Beispiel Anreize für Bewohner an den Stadträndern, in Kleinstädten, ländlichen und bergigen Regionen zu schaffen, um den Umstieg aufs Fahrrad zu erleichtern. Ganz wichtig ist, dass sich Radfahrende sicher auf dem Sattel fühlen.

Das fordert der ACE

Will man jedoch, dass die Menschen in Deutschland flexibler in Bezug auf ihr Mobilitätsverhalten sind und regelmäßig aufs Rad umsteigen, muss man auch die Bedingungen für den Radverkehr maßgeblich verbessern. Solange das Radfahren in Deutschland vielerorts unsicher, unkomfortabel und vor allem spürbar dem Pkw-Verkehr untergeordnet ist, nimmt man ihm sein in vielerlei Hinsicht großes Potenzial und seine Attraktivität. Deshalb fordert der ACE unter anderem:

  • den Ausbau von Radwegen, Radschnellwegen und Fahrradstraßen (Radverkehrsnetz)
  • sichere Fahrradabstellanlagen und Parkhäuser für Räder
  • mehr Entscheidungsfreiheit für Kommunen, um die Verkehrsführung zu gestalten
  • eine bundesweit einheitlich geregelte, kostenlose Mitnahme von Fährrädern in öffentlichen Verkehrsmitteln

Weitere Artikel aus der Serie "Verkehrswende"